Betrachtungen von M.M. über die III. Mannschaft von Mengede 08/20 (4)

Heute zum Spiel: Mengede 08/20 III : SF Hafenwiese

Vorbemerkungen:
M. M. ist ein Pseudonym und könnte für Max Michallek ( die „Spinne“ ) stehen – könnte aber auch Max Merkel sein. Beides sind Personen, die eng mit den Erfolgen des BVB verbunden sind.
Der hier als Berichterstatter tätige M.M. ist ein Fan der III. Mannschaft von Mengede 08/20 – die in der Kreisliga C spielen und Aufstiegsambitionen haben. M.M. verfolgt – teils amüsiert, teils verärgert – die Sport-Berichterstattung  in den Printmedien und wundert sich nicht, dass bereits viele Redaktionen ihre Berichte von Computern erstellen lassen – vermutlich können die manche Berichte sogar abwechslungsreicher schreiben, als die festangestellten oder auf Honorarbasis beschäftigten Redakteure.
Kurzum: M.M. wollte es besser machen und hat seit Beginn dieser Saison jeweils zeitnah nach einem Spieltag über das Spiel „seiner“ Mannschaft berichtet. Seine Betrachtungen waren bisher nur für den mannschaftsinternen Gebrauch gedacht. Wir meinen, sie haben einen größeren Leserkreis verdient und freuen uns, dass M.M. bereit ist, die Texte MENGEDE:InTakt! zur Veröffentlichung zu überlassen.
Da wir davon ausgehen, dass nur wenige unserer LeserInnen Max Michallek mal gesehen haben, ist ein Bild von ihm beigefügt, das einem Sammelalbum entnommen wurde. Dieses Album enthält Spieler und Betreuer von 16 Mannschaften der  Oberliga West aus dem Jahr 1950/51. (K.N.)
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Kreisliga C | Gruppe 1 | 9. Spieltag| Mengede 08/20 III – SF Hafenwiese

NICHT SCHON WIEDER …

Durch den Lauf in Mengede war das neunte Meisterschaftsspiel relativ kurzfristig auf 18 Uhr verschoben worden. Das kam unseren Jungs gar nicht so ungelegen, denn für einen Großteil der Mannschaft waren die beiden Vortage ziemlich intensiv, hatte am Freitag doch zunächst eine Geburtstagsfeier einer ehemaligen Mitschülerin und am Folgetag bereits ab 9 Uhr in der Früh das alljährliche Ehemaligenturnier des Heinrich-Heine-Gymnasiums angestanden. Gerade bei letzterem konnte man beinahe bei jeder Partie einen Spieler aus unserer Lieblingsdritten begutachten. So hatten einige Teammitglieder ab dem Freitagstraining einen Großteil der nächsten 24 Stunden gemeinsam verbracht und recht wenig Schlaf erhalten.

Ohne Schiri – nicht schon wieder

Für größere Sorgenfalten beim Coach sorgte aber etwas anderes: Waldi hatte sich am Freitag einfach über dessen Anweisung hinweggesetzt und war frecherweise umgeknickt. Im Gegensatz zu Eddie Seibel und Joshua Bohnenkamp war er aber immerhin spielfit, Eddie setzte sich zumindest noch auf die Bank, bevor er später einsehen musste, dass ein Einsatz keinen Sinn ergeben würde. Bange Blicke Richtung Kabine gab es dann allerdings kurz vor 18 Uhr aus wieder anderen Gründen, bis Headcoach Risto zum Kunstrasenplatz eilte und die schlechte Nachricht überbrachte. „Nicht schon wieder“, dachten sich alle Anwesenden, doch es war Fakt. Wie vor zwei Wochen und erneut bei einem Spitzenspiel – immerhin ist es hier das Duell zwischen Tabellenerstem und -zweitem – war kein Schiedsrichter aufgetaucht, sodass nun die Suche begann. Immerhin hatte der Aushilfsreferee vom letzten Mal, Frederic Linke, an das wichtigste Utensil gedacht und in weiser Voraussicht aufgrund der ungewöhnlichen Uhrzeit die Pfeife gleich griffbereit. Einen erneuten Einsatz schloss er aber kategorisch aus. Glücklicherweise erklärte sich ein verletzter Spieler von Hafenwiese bereit und sollte seine Sache auch gewissenhaft und mit einer außerordentlichen Ruhe verrichten. In der Viererkette tauchte wie gewohnt ein Linke auf, doch – wie bereits angeklungen – handelt es sich hier nicht um Fredde, sondern um seinen Namensvettern Stefan Linke, zwischen denen jedoch kein tatsächlicher Verwandtschaftsgrad bekannt ist.

Auf geht’s

Unserem frischesten Neuzugang war es dann auch gleich vorbehalten, den ersten langen Ball nach Anstoß in die gegnerische Hälfte zu schlagen. Auch wenn der noch nicht punktgenau ankam, war er dennoch so gefährlich, dass unsere Jungs auf den zweiten Ball gehen konnten, Waldi plötzlich auf der rechten Seite durch war und in die Mitte gab. Und dort machte sich bemerkbar, was in den letzten Wochen etwas gefehlt hatte: Denn mit der Rückkehr unseres karibischen Bombers war endlich wieder ein echter Knipser vorne drin, der die erste Gelegenheit eiskalt nutzte. Danach war es aber erst einmal mit der Eiseskälte vor dem gegnerischen Kasten vorbei, denn auch die Gäste suchten ihr Heil vorrangig in der Offensive und hätten aus der Distanz beinahe den Ausgleich erzielt, doch das Klatschgeräusch des Pfostens ließ die Zuschauer auf Mengeder Seite ein wenig durchatmen. Generell machte die Abwehr aber einen sehr guten Job und hielt die gegnerischen Angreifer vom eigenen Kasten ziemlich gut weg.

Leider verpasste es unsere Lieblingsdritte trotz zahlreicher Hochkaräter frühzeitig für etwas Beruhigung zu sorgen. Auf welch fragilem Gerüst die Führung platziert war, zeigte sich bei dem zweiten Alutreffer kurz vor der Pause, doch auch hier war unsere Lieblingsdritte mit Fortuna im Bunde. Trotz eines relativ harten Einsteigens gegen Waldi, das unter normalen Umständen wohl zwingend eine gelbe Karte nach sich gezogen hätte, war es in der ersten Hälfte eine recht faire Partie, was nicht zuletzt daran zu erkennen war, dass die Gäste ihren Mann an der Pfeife kräftig unterstützten und ihn bei falschen Einwurfentscheidungen korrigierten.

Die Einzigen, die ein trockenes Plätzchen hatten

Die erste Gelegenheit nach Wiederanpfiff verzeichnete die Mannschaft in den Trabzonspor-Gedächtnistrikots, doch unser Keeper Philipp Hartwig war mit einer überragenden Fußabwehr zur Stelle. Danach das altbekannte Bild, irgendwie bekamen unsere Jungs den Ball nicht am gegnerischen Keeper vorbei. In der 58. Minute erfolgte dann ein Wechsel mit Folgen, denn Nils Krumtünger, der am Vortag noch im Finale gestanden hatte, betrat das Feld. Kaum auf dem Platz, musste er sich wie im falschen Film fühlen, denn nur wenige Sekunden nach seiner Einwechselung stand es auf einmal Unentschieden, Philipp war gegen einen Distanzschuss auf diesem glitschigen Geläuf machtlos. „Nicht schon wieder“, ging es da wohl einigen durch den Kopf. Doch ein ziemliches Zufallsprodukt leitete die erneute Führung unserer Truppe ein, als Milan Grave an der Mittellinie an die Brust geschossen wurde und der Ball von Nils erlaufen wurde. Anscheinend hatte er seine Zeit auf der Bank gut genutzt und beobachtet, wie er es besser als seine Vorgänger machen könnte. Denn anstatt den Keeper anzuschießen, umkurvte er ihn und schob ins leere Tor ein. Endlich war der Knoten geplatzt, denn mit Wiederanstoß wurde der Ball schon wieder erobert, Waldi, dessen Gegenspieler ein Foul ziehen wollte, was ihm aber nicht gelang, war auf und davon, gab flach in die Mitte, wo unser Top-Joker Nils nur den Fuß hinhalten musste.

Dass das noch nicht die Entscheidung war, dafür zeichnete sich ein weiterer Distanztreffer der Hafenwiesler verantwortlich. Denn auch der Gästetrainer hatte einen guten Riecher bewiesen und einen Doppelpacker eingetauscht. Die letzten Minuten wurden also zur Geduldsprobe, doch in der Nachspielzeit sorgte Nils für allgemeine Erlösung. Nach einem Abschlag von Philipp und einem Luftloch des gegnerischen Verteidigers sah Nils, dass der Keeper zu weit vor seinem Kasten stand und überlupfte ihn kurzerhand zur endgültigen Entscheidung. Der Schlusspunkt war dann unserem Captain Jörn Senga vorbehalten, der nach einer Kopie des 3:1 ebenfalls nur noch einschieben musste. Hätte sich Waldis Gegenspieler mehr aufs Verteidigen als auf irgendwelche Foulspiele konzentriert, hätte Waldi zumindest etwas Gegnerdruck verspürt, auch wenn das letzten Endes durch Waldis atemberaubendes Tempo wohl nichts geändert hätte. „Nicht schon wieder“, dürfte er sich ein ums andere mal gedacht haben, als unsere russische Rakete mit Mach 2 an ihm vorbeirauschte. So waren bei Schlusspfiff alle erleichtert und froh ob der gebrachten Leistung.
Von Platz eins lebt es sich einfach schöner.

A U F S T E L L U N G
Philipp Hartwig – Enes Kavak ( 46. Yannik Schröer), Fabio Del Sorbo, Stefan Linke, Luca Maragna – Marc Seifert ( 70. Simon Kreikenbohm), Kenny Mpimpilis ( 86. Martin Risto), Jörn Senga ©️ – Waldemar Schkurichin, Simon Hahn ( 58. Nils Krumtünger), Milan Grave
T O R E
⚽️ 1️⃣:0️⃣ Simon Hahn (1., Waldemar Schkurichin)
1️⃣:1️⃣ Emre Mermerkaya (60.)
⚽️ 2️⃣:1️⃣ Nils Krumtünger (67., Milan Grave)
⚽️ 3️⃣:1️⃣ Nils Krumtünger (68., Waldemar Schkurichin)
3️⃣:2️⃣ Emre Mermerkaya (80.)
⚽️ 4️⃣:2️⃣ Nils Krumtünger (90.+1, Philipp Hartwig)
⚽️ 5️⃣:2️⃣ Jörn Senga (90.+3, Waldemar Schkurichin)
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Um den Platz an der Sonne zu verteidigen, ist am  Sonntag eine ebenso konzentrierte Leistung vonnöten. Denn der Gegner hat gerade gegen die Top-Teams der Liga gut gepunktet, das soll sich gegen unsere Lieblingsdritte möglichst nicht fortsetzen. Wetter soll noch mal ganz gut werden, also kommt ruhig alle nach Dorstfeld!
Wer es noch nicht mitbekommen hat: Unsere Spielberichte haben jetzt auch bei MENGEDE:InTakt ihren Platz. Natürlich findet ihr die Texte auch weiterhin auf dieser Seite, doch wer andere wissenswerte Informationen aus Mengede erfahren möchte, ist dort an der richtigen Adresse. Vielen Dank für eure Unterstützung!

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