Auch in Zeiten des Coronavirus: Lasst uns die flüchtenden Menschen nicht vergessen! (2.Teil)

Menschlichkeit an der Grenze

Vermutlich haben  nicht allzu viele das „Wort zum Sonntag“ in der ARD von Annette Behnken am 7.3.2020 gesehen bzw. gehört. Das ist um so bedauerlicher, weil in dieser Predigt in selten klarer Weise der Umgang der Europäer mit der Situation der flüchtenden Menschen an den Grenzen Europas angeprangert wurde .
Kirche zeichnet sich immer weniger durch klare Worte aus, sie hat sich dem politischen Machtspiel  total angepasst und ist somit häufig lediglich ein Sprachrohr der Herrschenden.
Das „Wort zum Sonntag“ von Annette Behnken war dagegen ungewöhnlich deutlich und mutig. Mancher wünschte sich eine solche Klarheit anstelle der doppelbödigen Absicherungen im politischen Alltag.

Hier einige Auszüge:

“Wir verkaufen billig, was uns menschlich macht. Allzu menschlich ist das und nichts Neues: Man hat schon vor zweitausend Jahren diese Geschichte erzählt: Der Mann, der verprügelt im Straßengraben liegt und alle gehen vorbei. Jeder hat gute Gründe, warum er nicht hilft. Nur einer handelt, ohne groß Bedenken zu wälzen und macht einfach das Naheliegende: Helfen. Wo es geboten ist. …Europa geht genauso vorbei an seinen Flüchtlingen. […] Mit Verlaub: Ich könnte kotzen.”

Und sie fordert: 

“Wir müssen auf die Straßen gehen! Everyday for future and humanity. Wir müssen die Parlamente stürmen. In denen Neofaschisten sitzen und uns in Schockstarre verfallen lassen genauso wie das Corona-Virus. […] Jetzt müssen Politiker zeigen, wes Geistes Kind sie sind. Was sie leitet. Was ihre moralischen Prinzipien sind. Jetzt muss ganz Europa all seine Kräfte aufbringen, um jedes einzelne Kind, jede einzelne Frau und jeden einzelnen Mann aus der Not zu retten.“ 

Vielleicht lesen Sie das „Wort zum Sonntag“ von Annette Behnken oder schauen Sie sich die Sendung noch einmal an unter:
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/wort-zum- sonntag/videos/spricht-pastorin-annette-behnken-loccum-video-126.html und geben den Text an „Ihren“ Pfarrer/Pastor weiter.

Annette Behnken bekam nach der Sendung einen Ansturm von kritischen Mails und Reaktionen im Netz. Die AfD warf ihr vor, zur Gewalt aufgerufen zu haben.
Die Pfarrerin hat sich gegen Kritik an ihrem „Wort zum Sonntag“ in der ARD verteidigt. Wo „Grundwerte in Gefahr scheinen, müssen wir das als Christen laut sagen“, erklärte Behnke.
Nach Angaben der Rundfunkarbeit im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) erklärte sie weiter: „Als Europäerin und Christin bin ich von der parlamentarischen Demokratie überzeugt und habe in meinem Wort zum Sonntag an die höchsten Werte europäischer Demokratie appelliert, an Menschlichkeit, an Mitgefühl und auch – wegen der christlichen Wurzeln Europas – an die Barmherzigkeit.“

 

 

 

 

 

 

 

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