Kerze anzünden und Gebet als eine ökumenische Initiative
Ab Donnerstag, 19. März 2020, laden in Dortmund die evangelischen und katholischen Kirchen dazu ein,
täglich um 19.30 Uhr für einen Moment
innezuhalten, jede und jeder für sich eine Kerze anzuzünden, sie gegebenenfalls sichtbar ins Fenster zu stellen und ein Gebet und Vater Unser zu sprechen.
Kerze anzünden und Gebet ist eine ökumenische Initiative und geht an alle Menschen in ganz Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus.
Weitere heißt es in dem Aufruf:
Zu dieser Zeit, um 19.30 Uhr, können unsere Gebete mit Glockengeläut eingeleitet und begleitet werden. Die Einladung ruft auf zum Innehalten und zum Gefühl von Gemeinschaft auf Distanz.
Jeden Abend in der Passionszeit „versammeln“ wir uns einzeln, aber im Gebet vereint – gerne auch mit einem Lied. Wir können mit einer Kerze im Fenster solidarische Wärme und zuversichtliches Licht ausstrahlen und dies alles bei ökumenisch vielstimmigem Glockenklang.
Laden Sie möglichst viele Menschen dazu ein per Email, soziale Netzwerke, telefonisch oder wie auch immer, zum Gebet um 19.30 h, jede und jeder bei sich zu Hause eine Kerze ins Fenster zu stellen und so miteinander verbunden zu sein – ganz ohne Ansteckungsrisiko.
Ein Gebetsvorschlag der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen NRW (ACK) hierzu:
Ökumenisches Gebet in Zeiten der Corona-Krise
Guter und barmherziger Gott!
In Zeiten von Verunsicherung und Krankheit kommen wir gemeinsam zu Dir und werfen
alle unsere Sorgen auf Dich.
Du schenkst uns neue Zuversicht, wenn uns Misstrauen und Unsicherheit überwältigen.
Du bleibst uns nahe, auch wenn wir Abstand voneinander halten müssen.
Wir sind bei dir geborgen, selbst wenn wir den Halt zu verlieren drohen.
Wir bitten dich:
für alle Menschen, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben und erkrankt sind;
für alle Angehörigen, die in tiefer Sorge sind;
für alle Verstorbenen und für die, die um sie trauern;
für alle, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben und um ihre Existenz fürchten.
Sei ihnen allen nahe, gib ihnen neue Hoffnung und Zuversicht,
den Verstorbenen aber schenke das Leben in deiner Fülle.
Wir bitten dich:
für alle Ärztinnen und Ärzte, für alle Pflegenden in den Kliniken, Heimen und Hospizen;
für alle, die Verantwortung tragen in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft;
für alle, die uns Tag für Tag mit dem Lebensnotwendigen versorgen;
für alle Seelsorgerinnen und Seelsorger, die den Menschen Gottes Frohe Botschaft zusagen.
Sei auch ihnen nahe und schenke ihnen Kraft, Mut und Zuversicht.
Wir bitten dich:
für die jungen Menschen unter uns, die Kinder und Jugendlichen,
für alle, die um ihre Zukunft fürchten,
für die Familien, die die erzwungene Nähe nicht gewohnt sind,
für alle, die die Betreuung von Kindern und Jugendlichen übernommen haben.
Sei ihnen allen nahe, schenke ihnen Geduld und Weitsicht, Verständnis und Hoffnung.
Wir bitten dich:
für die Menschen weltweit, deren Gesundheit an jedem Tag gefährdet ist,
für alle, die keine medizinische Versorgung in Anspruch nehmen können,
für die Menschen in den Ländern, die noch stärker von der Krankheit betroffen sind.
Sei ihnen allen nahe und schenke ihnen Heilung, Trost und Zuversicht.
Auch bitten wir dich für uns selbst:
Lass uns trotz aller Sorgen den Blick für die anderen nicht verlieren und ihnen beistehen.
Mache uns bereit, Einschränkungen in Kauf zu nehmen
und lass uns dazu beitragen, dass andere Menschen nicht gefährdet werden.
Erhalte in uns die Hoffnung auf dich, unseren Gott,
der uns tröstet wie eine liebende Mutter und der sich aller annimmt. Dir vertrauen wir uns an.
Dich loben und preisen wir, heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit.
Wir beten mit der ganzen Christenheit auf Erden:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsre Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.