Zur Tea-Time mit der Faust auf den Tisch
Fünf Olympischen Ringe! Der Franzose Pierre de Coubertin, Neugründer der antiken Spiele, wählte die Ringe 1894 als Zeichen der menschlichen Einheit und Vielfalt in den fünf Kontinenten der Erde. Drei in den Hautfarben der Urbevölkerungen: Gelb für Asien, Schwarz für Afrika, Rot für Amerika. Und warum Grün für Australien und ausgerechnet Blau für Europa? Diese Differenzierungen oder Diskriminierungen sind bis heute ein Rätsel. De Coubertin hat dazu geschwiegen. Die Kardinal- und Primzahl 5 lockt viele Assoziationen hervor: Man denke nur an die bedrohlichen fünf Finger, die eine Faust sind, die Entspannung beim Five-o’clock-Tea oder das makabre Kinderlied: Fünf Zylinder sind genug für den kleinen Leichenzug. Auch nicht so prickelnd ist in deutschen Landen die Schulnote 5: Ein “mangelhaft” reicht nicht aus und kann zu einer “Ehrenrunde” in der Schulklasse führen. Klüger scheint, alle fünf Sinne im Unterricht beisammen zu haben: Augen, Nase, Ohren, Mund und Hände.
Achtung, wer immer sich in kleinem Kreis zur Gruppenarbeit zusammensetzt, sollte die Zahl seiner Gesprächspartner oder Berater auf fünf begrenzen. Psychologen behaupten nämlich, dass sich maximal sechs Personen an einem runden Tisch volle Aufmerksamkeit schenken können. Ist das der Grund, weshalb sich die Kanzlerin alljährlich durch den Rat der “Fünf Weisen” wirtschaftspolitisch schlau machen läßt – leider nicht immer erfolgreich?
Was ich nicht gedacht hätte: Die deutsche Sprache kennt exakt fünf Wörter mit der Endung “…nf”! Das beginnt mit der Zahl Fünf, führt zur Stadt Genf, probiert die Heilpflanze Hanf, gibt seinen den schmackhaften Senf dazu und endet im Schweizer Flüsschen Sernf.
Lukas Andel