„nordwärts“-Projekt feiert fünfjähriges Jubiläum

„Vier minus“ für „nordwärts“ in Nette

Das Projekt „nordwärts“ befindet sich inzwischen im 5. Jahr und es scheint angemessen, einmal nachzuschauen, was aus einigen der damals angekündigten Vorhaben realisiert worden ist. Nun gut, die Netter Bürgerschaft hat sich damit abgefunden, dass das Zentrum ihres Vorortes von den politisch Verantwortlichen an der Dörwerstraße verortet wurde. Dass es auch gleich einen wirkkräftigen Namen erhielt, machte neugierig. „Kultur- und Bildungszentrum“, kurz Kubi-Park, mit zwei weiterführenden Schulen, das ließ Großes erwarten. 

Um es in Schulnoten auszudrücken: Mehr als eine „Vier minus“ wird’s wohl nicht werden. Ein Ortszentrum, abstoßend eingepfercht mit hohen Drahtzäunen, lädt gerade nicht zum Verweilen ein, sondern wird, abgesehen von den Schülerinnen und Schülern bei ihren Pflichtbesuchen, von der Bevölkerung ignoriert. Der ursprünglich offensichtlich als Haupteingang des Gymnasiums gedachte südliche Bereich des Gebäudes ist seit Jahren eine Dauerbaustelle und die Sportanlagen, außerhalb gelegen, befinden sich ebenfalls in einem erbärmlichen Zustand. 

Man rühmt sich, dass im November des letzten Jahres ein neues Beachvolleyballfeld angelegt worden sei. Dessen heutiger heruntergekommener Zustand lässt jedoch vermuten, dass an dieser Stelle seit der Übergabe vor einem halben Jahr noch nie ein Volleyball bewegt wurde. Ein hoher Drahtzaun rings um die Spielfläche (offensichtlich ein Markenzeichen der Planungsverantwortlichen) hat dort unkontrollierte Umwelt-Lümmel nicht davon abhalten können, sich mit Stein-Weitwurfübungen die Zeit zu vertreiben. Die Unkraut-Vegetation tut ihr Übriges, sich das Terrain zurückzuerobern.

Der angrenzende sog. „Gummiplatz“, ursprünglich für Basket- bzw. Handballspiele vorgesehen, wartet derweil noch auf seine Sanierung. Ihn wird danach, das zeigt ein Blick auf das Volleyballfeld, wohl das gleiche böse Schicksal erwarten.

Im Verbindungswäldchen zur Schule wurde kürzlich ein Musikinstrument installiert. Offensichtlich eine Station auf dem „Boulevard für Kinderrechte“: Ein Xylophon mit zweieinhalb Oktaven und groß wie ein Handballtor, daneben ein ebenso voluminöses Schlaginstrument mit angekettetem Klöppel. Leider ist absehbar, dass auch dieses für Kinder sicherlich sinnvolle Spielgerät den spätabendlich agierenden Zerstörern zum Opfer fallen wird.

Aus all dem wird deutlich, dass Investitionen in den Ortsteil nur Bestand haben werden, wenn zunächst Grundlagen geschaffen worden sind. Alles andere wäre nur Makulatur.

Mit dem „Aktionsplan Soziale Stadt“, zu dem auch Nette gehört, will die Stadt Dortmund besonders benachteiligte Vororte im Stadtgebiet unterstützen. Die Modernisierung der Turnhalle an der Karl-Schurz-Straße ist in diesem Sinne ein gelungenes Vorhaben. Gleiches gilt für den an der Schopenhauer-Grundschule im Bau befindlichen Aula-Anbau, für den die hässliche Holzbaracken-Turnhalle (früher angeblich mit Denkmalrang versehen!!) endlich abgeräumt wurde. Vielleicht gelingt es ja in diesem neu entstehenden Gebäude den Wunsch der Netter zu erfüllen, ein Begegnungszentrum einzugliedern. Das wäre dann wirklich für alle ein sozialer Fortschritt. 

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