Auf Wasserwirtschaft an Emscher und Lippe ist Verlass – Zum  „Tag der Daseinsvorsorge“

 Ohne funktionierende Abwasseranlagen wäre die Region

Überschwemmung an der Emscher in Dortmund 1900 © Archiv EGLV

von Seuchen bedroht

Am morgigen Dienstag, 23. Juni, ist „Tag der Daseinsvorsorge“.
Der „Tag der (öffentlichen) Daseinsvorsorge“ wurde im Jahr 2018 erstmals vom Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) ausgerufen, um den BürgerInnen die Leistungen öffentlicher Institutionen bewußt zu machen. Diese Leistungen für unseren Alltag, für Wohnen, Arbeitswelt, Verkehr und Freizeit sind unverzichtbar, werden aber häufig als selbstverständlich betrachtet bzw. unterbewertet; noch schlimer, wenn die neoliberale Marktgläubigkeit in manchen Kreisen der Gesellschaft die Meinung verkündet, diese Aufgaben könnten besser durch Unternehmen der Wirtschaft erledigt werden.

Welch ein Irrtum!

Denn. so erklärt Prof. Dr. U. Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband, insbesondere in der Corona-Krise zeige sich die Bedeutung von Kläranlagen, Pumpwerken und Deichen als unverzichtbare Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge. Ein Zusammenbruch der Wasserwirtschaft hätte dramatische Folgen.

In einer Erklärung der EGLV zum „Tag der Daseinsvorsorge heißt es weiter:
Die regionalen Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sorgen dafür, dass bei der Abwasserentsorgung und beim Hochwasserschutz alles „im Fluss“ bleibt. Zu den Kernaufgaben von EGLV gehört unter anderem der Betrieb von rund 60 Kläranlagen, mehr als 340 Pumpwerken, 55 Hochwasserrückhaltebecken, rund 1.465 Kilometer an Abwasserkanälen und knapp 780 Kilometer an Wasserläufen. Es versteht sich von selbst, dass alle Anlagen auch in Krisenzeiten weiterhin betrieben werden müssen – vor allem die Pumpwerke, die das Abwasser weiterbefördern, damit es in den EGLV-Kläranlagen gereinigt werden kann. Der reibungslose Ablauf wird dabei permanent von der im Einsatz befindlichen Belegschaft kontrolliert.

Schaum auf der Lippe 1959 © Archiv EGLV

Investitionen statt Gewinnorientierung
Dass die Abläufe auch aktuell – zwischen „Klopapierkrise“ und Abstandsregelungen – so verlässlich funktionieren, ist zukunftsorientiertem Handeln in der Vergangenheit zu verdanken: Als Einrichtungen der kritischen Infrastruktur haben die öffentlich-rechtlichen Verbände Emschergenossenschaft und Lippeverband in den vergangenen Jahren kontinuierlich in die Instandhaltung ihrer Anlagen sowie in das Personal investiert. Anstelle von Einsparungen im Sinne von Profitorientierung stand bei den Non-Profit-Verbänden immer das Ziel im Fokus, auch in Krisenzeiten sowie dauerhaft für die Zukunft handlungsfähig zu sein. 

Überschwemmungen und Seuchen
Denn was könnte passieren, wenn etwa Abwasserkanäle, Pumpwerke und Kläranlagen nicht mehr betrieben werden würden? Die Folgen wären fatal! Überschwemmungen mit Abwasser führten aufgrund der Keime und Bakterien zu Krankheitsausbrüchen und Seuchen in der Bevölkerung. Alles schon dagewesen: Ohne geregelte Wasserwirtschaft würden in der Region Zustände wie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts herrschen, als infolge von Abwasser-Überschwemmungen Krankheiten wie Typhus und Cholera ausbrachen. Diese Zustände waren es, die 1899 schließlich zur Gründung der Emschergenossenschaft als erstem Wasserwirtschaftsverband in Deutschland führten,

Quelle: EGLV

 

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