Unterwegs auf dem Rundwanderweg Bo2
Wolfgang Schlesiger ist ein begeisterter Wanderer. Er nimmt an nahezu allen Wanderungen des Heimatvereins Mengede, der Seniorenbegegnungsstätte Bürenstraße und der Volkshochschule Lünen teil. Er schätzt er die Gesellschaft in den Gruppen und hält wichtige Momente und Sehenswürdigkeiten am Wege mit der Kamera fest und stellt die Bilder den übrigen Wanderern zur Verfügung. Ab und zu, und in den strengen Corona-Zeiten gezwungenermaßen, ist bzw. war er auch allein unterwegs. Auf einer solchen Tour entdeckte er den alten Bodelschwingher Rundweg A 2 wieder neu, der vom Sauerländischen Gebirgsverein mit der neuen Bezeichnung Bo2 markiert wurde. Mit seinem Bericht, der mit noch mehr Bildern auch auf der Homepage des Bodelschwingher Heimatvereins (www.heimatverein-bodelschwingh-westerfil.de) nachzulesen ist, stellt er ihn auch den Lesern und Leserinnen von MENGEDE:InTakt! vor.
Viele von euch, liebe Heimat- und Wanderfreunde, kennen sicherlich die schönsten Ecken und Wege für eine kleine Wanderung um unsere Orte Bodelschwingh und Westerfilde. Mit etwas Orientierungssinn kann man sich in unserer Ortsnähe auch nicht verlaufen, auch wenn der eine oder andere Wegabschnitt schon mal doppelt begangen werden muss, weil irgendwo eine Abzweigung verpasst wurde. Die nachstehend beschriebene Wanderung auf dem Wanderweg mit der Kennzeichnung Bo2 habe ich, bei wunderschönem Wetter, an einem Sonntag im April 2020 unternommen.
Die Wegmarkierung Bo2 wurde vom Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) angebracht, und so machte ich mich auf dessen Webseite erst einmal schlau. Eine Streckenübersicht ist dort anhand einer Karte hinterlegt. Die Wanderstrecke wird mit 6 km angegeben, Dauer ca. 1 Stunde und 20 Minuten. Pausen sind nicht eingerechnet. Als Startpunkt ist der Parkplatz an der Schloßstraße, gegenüber dem katholischen Friedhof auf dem Bodelschwingher Berg angegeben. Da ich aber aus dem Nachbarort Oestrich komme, beginne ich mit meiner Wanderung an der evangelischen Schlosskirche in Bodelschwingh, denn der Wanderweg führt auch hier entlang Es geht durch die Parkstraße zur Schloßstraße, dann auf den wunderbaren Fuß-und Radwegen am Rande der Schloßstraße und der Siedung „Am Schlossgarten“ in Richtung Bodelschwingher Berg.
Aber Achtung: Da der Wanderweg nicht durch den öffentlichen Teil des Schlossparks führt, kann man leicht am Schloss Bodelschwingh vorbeigehen. Das Schloss liegt rechts vom Wanderweg. Man sollte die Schloßstraße in Höhe der Siedlung noch einmal überqueren und in den Schlosspark gehen, um das Schloss zu sehen. Alternativ könnte man gegenüber der Schlosskirche bereits durch den öffentlichen Teil des Schlossparks gehen, bis zum Schloss Bodelschwingh, um dann wieder auf den eigentlichen Wanderweg an der Schloßstraße zu gelangen. Egal wie, der Abstecher zum Schloss lohnt sich in jedem Fall.
Wunderbare Ausblicke von den Höhen
Auf der Schloßstraße setze ich dann meinen Weg fort und biege links vor der Autobahnbrücke der A 45 in die Brietenstraße ein und gehe in Richtung Westerfilde. Von der Brietenstraße aus habe ich einen wunderbaren Blick in Richtung Bodelschwingh, Westerfilde und Dortmund-Innenstadt, über Acker- und Grünflächen im Vordergrund. Ich bleibe ein paar Minuten stehen und genieße die schöne und weite Aussicht. Dann fällt mir ein in rosafarben (hoffe die Farbangabe richtig getroffen zu haben) leuchtendes Gebäude in der Nähe ins Auge. Das ist der Neubau der Reinoldi-Sekundarschule in Westerfilde.
Dann geht es weiter, aber bevor ich rechts in die Straße „Im Odemsloh“ abbiege und dort mit der Autobahnbrücke die A 45 nochmals überquere, blicke ich noch einmal in Richtung Westerfilde auf Bauernhof, Eigenheime und auf die Gebäude und Hochhäuser einer Wohnsiedlung. Nach Überquerung der Brücke gehe ich links in die Straße „Ihlanden“, an deren Ende sich das beliebte Ausflugslokal „Tante Amanda“ befindet. Leider ist dieses wegen der Corona-Krise geschlossen. Auf einer an der Straße vor dem Lokal aufgestellte Tafel steht, dass es heute Kuchen gibt, allerdings nur zum Mitnehmen. Das ist aber noch zu früh für mich, denn ich muss ja auch noch ein bisschen weiter gehen.
Urlaubsgefühle werden wach
Um Tante Amanda herum, so der Eindruck, meine ich mich bereits in einem Urlaubsort zu befinden. Ein Reiterhof und die ländliche Atmosphäre geben mir dieses Gefühl und versetzen mich in diese Stimmung. Am Ende der Straße „Ihlanden“, vorbei an „Tante Amanda“, gehe ich dann rechts die Straße Mosselde entlang in Richtung Frohlinde. Auch hier genieße ich wieder den weiten Ausblick rechts und links über Felder und Wiesen.
Nach einigen hundert Metern geht es vor dem Wald rechts einen Berg hinauf. Nun wird es schon ein bisschen anstrengend, obwohl es nur eine kleine Steigung ist. Ich gehe im Schatten der Bäume und merke, dass es, obwohl die Sonne scheint, hier sehr kühl ist. Dazu ist es auch noch sehr windig. Zum Glück habe ich aber Jacke und Pullover dabei.
Oben auf der Höhe erreiche ich den Hainfriedhof, der links von meinem Weg im Wald liegt. Ich gehe nur ganz kurz auf den Friedhof und setze dann meine Wanderung fort. Wenige Meter weiter führt die Straße „Im Odemsloh“ wieder hinab nach Westerfilde. Doch das ist nicht meine Richtung. Also nicht die Straße rechts hinab gehen. Es geht weiter auf dem Weg mit der Kennzeichnung Bo2. Kurz danach biege ich nach links in den Bodelschwingher Wald, der mir aus der Kinderzeit noch als „Schluchtenwald“ bekannt ist.
Abwärts geht es bis zu den Ausläufern des Golfplatzes an die Stadtgrenze von Castrop-Rauxel, Ortsteil Frohlinde, durch verschlungene Wege, über umgefallene Bäume, vorbei am großen Windrad, das auf einem Acker auf Castroper Gebiet steht und weiter durch den „Schluchtenwald“ zurück bis zum Weg am Waldrand, der dann über die Schloßstraße zu dem Parkplatz führt, an dem mein Wanderweg eigentlich begonnen hätte. Hier steht auch eine Tafel des SGV, auf der meine Wanderroute zu sehen ist. Es gibt auch noch einen weiteren Wanderweg mit der Kennzeichnung Bo1. Gut zu wissen für eine nächste Wanderung. Leider sind die hier angebrachten Karten sehr verblasst und zur Orientierung kaum noch geeignet.
Vom Parkplatz aus gehe ich dann hinab durch den Wald, dann ein kurzes Stück parallel der Autobahn A 45 entlang. Mein Wanderweg führt mich auch diesmal nicht direkt zu einem weiteren schönen und besinnlichen Ort, zum „Tempel der Ruhe“, hin. Er ist eine Begräbnisstätte, die zum Schloss Bodelschwingh gehört. Um dieses Bauwerk zu sehen mache ich einem Abstecher nach links und komme dann über eine wunderschöne Baumallee zu dem Tempel.
Ein Stück zurück und ich bin wieder auf dem Weg Bo2. Dann geht es nach rechts, über die Fußgängerbrücke der A 45, den Weg an der Schlossmauer entlang, um dann über die Straße “Zur Hunnenboke“, am Kindergarten „Kinderbusch“ vorbei, meinen Ziel- und Startpunkt, die Schlosskirche zu erreichen.
Hinweise
- Der Weg an der Schlossmauer ist kurz nach der Fußgängerbrücke der Autobahn A45 gesperrt, da Teile der Mauer einstürzen könnten. Obwohl viele Fußgänger die Sperrung ignorieren, sollte der ausgeschilderte sichere Umweg durch die Kleingartenanlage „KGV Bodelschwingh“ genommen werden.
- Ich habe für die Wanderung etwa 2 Stunden benötigt, das Genießen der wunderschönen Aussichten und das Fotografieren eingeschlossen. Hinzu kommt noch der Fußweg von und nach Oestrich. Somit war ich etwa 3 Stunden unterwegs. Wanderer ab Mengede benötigen noch eine gute halbe Stunde mehr.
- Inzwischen ist das Ausflugslokal „Tante Amanda“ mit coranabedingten Auflagen wieder geöffnet und freut sich über Gäste. Es empfiehlt sich allerdings, die Öffnungszeiten vorab zu erfragen.