Willkommen in Westerfilde
Vorbemerkungen
Zum Beitrag „Buntes Westerfilde“ gibt es eine Vorgeschichte:
Eva Latterner, von der Text und Fotos stammen, ist in Oestrich in der Castroper Straße aufgewachsen und hat dort auch einige Jahre mit ihrer damals jungen Familie gewohnt. Sie hat sich immer schon für ihr Wohnumfeld interessiert, und das bezog sich nicht nur auf Oestrich, sondern auch auf die übrigen, ebenso zahlreichen wie unterschiedlichen Ortsteile des Stadtbezirks Mengede. Sie hat deren Entwicklung mit kritischem Interesse verfolgt und feststellen müssen, dass Westerfilde – ähnlich wie aus ihrer Sicht Nette und Oestrich – benachteiligt war, und ähnlich wie Nette und Oestrich einen „grauen und heruntergekommenen Eindruck“ vermittelt hat.
Allerdings hat sie bei ihren Spaziergängen durch den Stadtbezirk festgestellt, dass sich in Westerfilde etwas geändert hat. Seit den ersten Bestrebungen 2017 ist es fröhlicher und bunter geworden. Sie hofft, dass Westerfilde als positives Beispiel auf die übrigen Orte des Stadtbezirks Mengede ausstrahlt. (K.N.)
Westerfilde, ist das nicht der Teil des Stadtbezirkes, der in der Vergangenheit eher durch Negativberichte und seine sozialen Probleme auf sich aufmerksam machte. Na ja, seit ein paar Jahren gibt es Bestrebungen, den Ort nach vorne zu bringen, ihn positiv zu entwickeln.
Auch wenn ich von der einen oder anderen Maßnahme etwas gelesen hatte, wirklich angekommen waren die Bemühungen bei mir, bis vor einigen Tagen, nicht. Ein Abendspaziergang zum großen Biergarten am Rande des Stadtbezirkes brachte überraschende und interessante Erkenntnisse.
Westerfilde hat sich verändert. Es ist gelungen, mit Farbe und Phantasie der grauen Tristesse etwas entgegenzusetzen. Farbe und Phantasie, die sich auch in der bunt gemischten Bevölkerung hier vor Ort widerspiegelt.
Ein sehr schönes Beispiel ist der Schulhof der Westhausen-GS an der Wenemarstraße. Schon von Weitem fallen die bunten Mosaike an den Säulen im Eingangsbereich auf. Zusammen mit Kindern schuf der Künstler Robert Kaller hier ein schönes Entree für Kinder. Kinder gestalteten auch die Zaunelemente auf dem Schulhof.
Und Kinder spielen auf dem zur Schule gehörenden Spielplatz, erfüllen den Hof mit Leben, während die Eltern gemütlich auf den Freiflächen den Sommerabend genießen. – Mit Abstand, versteht sich.
Refugees welcome, der Schriftzug und das Bild der Arche schmücken die Rückwand der JFS Westerfilde. An den Treppenwangen finden sich wieder die schon an der Schule gesehenen Mosaike. Ich werde den bunten Steinchen noch oft begegnen an diesem Abend.
Zunächst aber fallen mir an der Westerfilder Straße großflächige Wandmalereien auf – Straße der Kinderrechte und Bilder, die ein friedlich-freundliches Miteinander der unterschiedlichen Menschen darstellen und offensichtlich dafür werben.
Und am Quartiersbüro sehe ich wieder die hübschen Mosaiksteinchen an der Fassade.
Ein Blickfang an der Westerfilder Straße sind natürlich auch die neugestalteten Fassaden der Großsiedlung am Kiepeweg und am Gerlachweg. Im Vorbeifahren sind sie mir schon öfter aufgefallen, zu lesen war auch genug darüber. Doch erst beim Bummel durch die Siedlung nehme ich die schönen Details wahr. Die starke Farbgebung der großflächigen Kunstgemälde und die auffälligen Schriftzüge kontrastieren mit den dezenten Fassadenfarben der Häuser. Besonders ansprechend finde ich die in die Kunstwerke integrierten Silhouetten unterschiedlicher Menschen.
Menschen, wie sie an diesem Abend in den Grünanlagen der Siedlung zu treffen sind. Im naturnah gestalteten Pico-Park sitzt auf der sicherlich schön kühlen Mosaikbank ein junges Paar.
Sommer -Abend – Atmosphäre!
Die zeigt sich auch beim Blick auf die Balkone:
Ein Großteil der Balkone ist liebevoll bepflanzt mit bunten Sommerblumen – so lässt es sich leben im früher einmal grauen Westerfilde.
Bevor es nun aber flotten Schrittes in Richtung Biergarten geht, fällt ein Privathaus auf, auf dessen Fassade gelbe Sonnenblumen blühen. Wer hat hier eigentlich wen inspiriert?
Einen Anspruch auf Vollständigkeit hat meine kleine Aufzählung nicht. Am Besten machen Sie sich selber bei einem Spaziergang durch den Stadtbezirk ein eigenes Bild – ob bunt oder eher grau ist ganz der eigenen Sichtweise überlassen.