Joachim B. Schmidt: Kalmann
Kalmann Óðinnsson lebt in Raufarhövn, einem kleinen Dorf ganz im Norden Islands. Er ist anders als die anderen Dorfbewohner, war es schon als Kind. Sein Großvater hat ihm die alten isländischen Tugenden des Jägers und Haifängers beigebracht. Obwohl der inzwischen in einem Altersheim lebt, hat Kalmann seinen Ort in der Gemeinschaft gefunden.
Als er eines Tages Jagd auf einen Fuchs macht, entdeckt er in den schneebedeckten Bergen eine Blutlache. Die Verbindung zum Verschwinden des vermissten Hotelbesitzers und Strippenzieher des Ortes ist schnell gezogen und Kalmann bereut mehr als einmal, von dem Blut erzählt zu haben. Polizisten und Journalisten von außerhalb, Drogen und die litauische Mafia wirbeln sein bisher friedliches, geordnetes Leben durcheinander.
Auch wenn Joachim B. Schmidt nur Isländer aus Leidenschaft ist und eigentlich aus Graubünden stammt, ist ihm ein sehr besonderes Buch mit einer ungewöhnlichen und stimmigen Hauptfigur gelungen. Der vergessene Norden Islands, der immer wieder vergebens wirtschaftlich belebt werden soll, ist dabei eine tolle Kulisse.