Geboten und kassiert
Die Zehn, gefolgt von Elf und Zwölf: Noch reden wir einsilbig, aber da haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der Kassenbon addiert jetzt schon mit zwei Stellen vor dem Komma. Der Zehnte, Zehent oder Zehntner musste vom Altertum bis in die Neuzeit den Herrschenden als Steuer abgeliefert werden, so mehrte schon Abraham den Reichtum des Melchisedech.
Zehn handfeste Finger hat der Mensch. Zehn Jahrzehnte ein Jahrhundert. Aber das bunte Leben fügt sich nicht in starre Schubladen. Sie bleiben mit unscharfen Grenzen im Gedächtnis. Die Goldenen Zwanziger etwa oder die Schlager der Achtziger. Wer hätte gedacht, dass das Jahr 2000 eigentlich das letzte des 20. Jahrhundert war und die Jahrtausendwende ein Jahr zu früh gefeiert wurde. Die Jahre 2001 bis 10 sind dann also die “Nuller-Jahre”. Die Lebensdauer vieler Menschen nähert sich ebenfalls zehn Jahrzehnten an, die Altersgrenze ist bei krummen 65 erreicht.
Die Vollendung des zehnten Lebensjahres erhöht die Chance, ein Schiedsamt kennen zu lernen. Denn jetzt ist der Mensch zum Ersatz eines Schadens verpflichtet, wenn er das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit oder das Eigentum eines anderen beschädigt.
Ein Zehnjähriger, der gegen eines der Zehn Gebote verstößt, kommt nicht in die Hölle. Erst ab dem 14. Geburtstag wird er strafmündig sein. Der biblische Dekalog, je zweimal im jüdischen Tanach und im Alten Testament der Christen zu finden, gehört vor allem mit sieben Vorschriften zum Weltethos und zur Weisheit von Schiedspersonen: Füge anderen nicht zu, was dir nicht angetan werden soll.
Sicher ist nur eins: Lionel Messi trägt die Rückennummer 10. Beim FC Barcelona und in der argentinischen National-Elf,
Lukas Andel
Was sonst noch zur Zahl des Monats aus der Bibel eingefallen ist:
- Es gibt Zehn Gebote;
- für jüdische Gottesdienste sind Zehn Gerechte (=Teilnehmer) notwendig;
- als Gott die Städte Sodom und Gomorra zerstören wollte, handelte Abraham so lange mit Gott, bis dieser versprach: Wenn er zehn Gerechte in der Stadt finde, werde die Stadt nicht zerstört.
*Klaus Commer hat kath. Theologie studiert, danach aber lange Zeit als Pressesprecher der damaligen Pädagogischen Hochschule Ruhr gearbeitet, später nach der Fusion der PH Ruhr mit der Uni Dortmund in gleicher Funktion an der Universität Dortmund. Er hat sich damals als Sprachrohr aller Gruppen der Hochschule verstanden, sehr zum Ärger einiger konservativer Hochschullehrer. Denn er war politisch links orientiert und wäre gerne praktizierender Kommunist gewesen – nicht einer Marke Stalin oder Ulbricht, sondern eher der Marke Fidel Castro.
Trotz seiner 77 Jahre trägt er immer einen Sack voller Ideen mit sich herum und kann sie, wenn es gut läuft, in exzellente Texte und Taten umsetzen.
Den LeserInnen von MENGEDE:InTakt! ist der durch einen Beitrag vom 26.9.2017 bekannt. veröffentlicht unter dem Titel: „Freude schöne Mehrheit funkelt!“ (K.N.)