Am 15.12.2020 erfolgt die Vollsperrung der Joachim-Neander-Straße. Ein Kran steht dann zur Demontage der Glocken und des Kreuzes bereit
Eine verkehrsrechtliche Anordnung der Stadt Dortmund ist eigentlich eine Routineangelegenheit. Straßenbauarbeiten oder Arbeiten an Versorgungsleitungen sind häufig der Grund. Auch für die Joachim-Neander-Straße in Nette gab es nun diese Anordnung.
Der Grund ist diesmal jedoch ein anderer. Ein Mengeder Autokraneunternehmen wird mit der Entnahme der Glocken aus dem Kirchturm der entwidmeten Ev. Noah Kirche beauftragt. Die Glocken werden zur Kath. Kirchengemeinde St. Josef gebracht und dort zwischengelagert. Außerdem wird das Kreuz demontiert und zum ev. Friedhof Mengede transportiert.
Soweit – so gut? Das Ganze passiert mitten im Advent! Einen schlimmeren Termin für die Demontage ehemals kirchlicher Devotionalien hätte man kaum finden können. Offensichtlich ist nach der Entwidmung der Kirche auch bei den klerikalen Verantwortlichen kein verbleibender Gedanke an Glaube, Beziehung und Verbundenheit mit der damaligen Noah-Kirche übrig geblieben. Die Angelegenheit ist nur noch rein materieller Natur, längst überwunden und zur Vermarktung freigegeben.
Für die Montagearbeiten erfolgt eine Vollsperrung der Joachim-Neander-Straße. Die Maßnahme soll zwischen 6:00 Uhr und 15:00 Uhr abgeschlossen sein. Der Verkehr ist über vorhandene Nebenstraßen zu führen.
Was passiert mit dem Glockenturm?
Hierzu konnte nichts Näheres in Erfahrung gebracht werde. Ein geplanter Abriss ist noch nicht terminiert. Dem Vernehmen nach ist ab 01.01.2021 die Firma Gebrüder Lorenz GmbH aus Lünen als Investor für die Entwicklung des Grundstücks zuständig. Nachfragen unserer Redaktion, was mit der Immobilie und dem Glockenturm zu welchem Zeitpunkt passiert, blieben unbeantwortet. Jedenfalls verliert Nette mit dem von den Kirchenverantwortlichen eingeleiteten Abbruch des Kirchturms, eines der wenigen den Ortsteil prägenden Wahrzeichen und eine bedeutende Landmarke.