Advent in Coronazeiten ( 12 )

Wichteln trotz Corona

K. Neuvians

Seit vielen, vielen Jahren treffen wir uns an einem Samstag im Dezember zum fröhlichen Wichteln. Nachdem wir dies bereits in unterschiedlichen Gaststätten, Kneipen und auch privaten Räumen gefeiert haben, sind wir seit einigen Jahren schon regelmäßig zu Gast bei Freunden in  Oer-Erkenschwick, die sich jedes Jahr aufs neue viel Mühe geben und allen einen schönen Abend bereiten.
In diesem Jahr hatte wegen Corona niemand so richtig damit gerechnet, dass dieses traditionelle Treffen stattfindet. Da wurden wir von den Freunden aus dem Kreis Recklinghausen allerdings eines Besseren belehrt.  Mit Hilfe  einer WhatsApp-Gruppe wurde für dieses Jahr ein Wichteln a la Corona angekündigt. Zur Einstimmung gab es am 1. Advent ein Zoom-Meeting, bei dem der Versuch gestartet wurde, ein gemeinsames Lied zu singen. Wer das schon mal über Zoom versucht hat, wird wissen, wie schwierig das ist. Bei 20 TeilnehmerInnen nahezu unmöglich – aber dennoch lustig.

Die TeilnehmerInnen wurden aufgefordert, am Donnerstag vor dem Wichtelsamstag ein Geschenk vor die Tür zu stellen. Im Laufe des Abend war dieses Paket verschwunden und wurde am Freitagabend durch ein Wichtelgeschenk ersetzt, dazu ein liebevoll zusammengestelltes Paket mit einem 3-Gänge-Menü inclusive Menükarte, Servietten und Kerzen für den kommenden Abend . Nicht zu vergessen eine Flasche aus dem „Schnapsi-Taxi“! Die dazugehörende Geschichte zu erklären wäre sicher sehr interessant, würde an dieser Stelle aber zu weit führen.   

Am Samstag, 5.12. um 17:00 Uhr erhielten alle Teilnehmer eine Nachricht der Wichtel mit der Bitte, schon einmal den Tisch zu decken und sich vorzubereiten. Um 19:00 Uhr dann ein Begrüßungs-Video zur Eröffnung des Abends. Bis 20:15 Uhr hatten dann alle Zeit, in Ruhe das Menü zu verputzen, und dann ging es los, das Wichteln a la Corona 2020. Per Zoom Meeting. Wer nicht mit dieser Art des Zusammentreffens vertraut ist, es handelt sich um eine Art Videokonferenz, bei der sich alle Teilnehmer auf einem Bildschirm sehen und auch hören können. Es hat sicherlich seine Schwächen, aber in diesen Zeiten ist es eine Möglichkeit, sich in einer größeren Gruppe auszutauschen.

Nacheinander wurden nun die Geschenke ausgepackt und präsentiert. Ein Weihnachtswecker, ein Nikolauspullover, der Eiertrenner „Rotznase“ und diverses Leuchtendes und Blinkendes kam zum Vorschein. Zum Finale konnte dann auch noch getauscht werden. Zwischendurch immer wieder mal ein Prosit, insbesondere  auf die Wichtel aus Erkenschwick, die diesen schönen Abend so liebevoll und aufwändig vor- und nachbereitet haben.  

Danke, liebe Wichtel!

Fotos: U. Jägermann und K. Neuvians