Umweltministerium fördert innovative Klärtechnik mit über 31 Millionen Euro
Um die Gewässerqualität der Emscher weiter zu verbessern, stellt das Umweltministerium der Emschergenossenschaft 31,4 Millionen Euro für eine Nachrüstung und Optimierung der Kläranlage in Dortmund-Deusen zur Verfügung. Mit den Fördermitteln wird eine sogenannte vierte Reinigungsstufe realisiert, die das Wasser noch besser von Spurenstoffen befreien kann. Darüber hinaus erfolgt eine energetische Verbesserung der Anlage.
Am letzten Freitag, 18. Dezember 2020, überreichte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser die Förderbescheide.
„Die stetige Verbesserung der Wasserqualität und die Renaturierung der Gewässer in Nordrhein-Westfalen ist für die Landesregierung von übergeordneter Bedeutung. Unsere Gewässer müssen vor der Belastung durch Spurenstoffe geschützt werden. Die Förderung der Maßnahmen auf der Kläranlage Dortmund-Deusen ist eine Investition in den Lebensraum Emscher, wovon Mensch und Umwelt profitieren“, so Ministerin Heinen-Esser.
Der Gewässerabschnitt bei Dortmund-Deusen gilt als Musterbeispiel der Emscher-Renaturierung. Mit zahlreichen Maßnahmen hat die Emschergenossenschaft dort den zentralen Fluss des Ruhrgebietes von Abwasser befreit und naturnah umgestaltet. Für die Gewässerqualität der Emscher von zentraler Bedeutung ist die Kläranlage Dortmund-Deusen. In Trockenzeiten trägt die Kläranlage zu bis zu 90 Prozent der Gesamtwassermenge bei.
Hintergrundinformationen: Die vierte Reinigungsstufe
Die vierte Reinigungsstufe (nach Rechenklärung, Vorklärung und biologischer Reinigung) ist keine bestimmte Klärtechnik, sondern bezeichnet eine ganze Reihe verschiedener Optionen wie Ozonierung, Membranfiltration (als Nanofiltration oder Umkehrosmose) oder Aktivkohlefiltration. Ziel der zusätzlichen Klärtechnik ist das Herausfiltern von Spurenstoffen, d. h. um Mikroschadstoffe wie etwa aus Medikamentenresten, Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln, Silber- und Korrosionsschutzmitteln, synthetischen Duftstoffen in Körperpflegeprodukten etc. Viele dieser Spurenstoffe können bereits von herkömmlichen modernen Großkläranlagen effizient beseitigt werden. Der Rest verbleibt jedoch im geklärten Wasser und gelangt so in die Gewässer. Sehr hartnäckig sind insbesondere sogenannte Indikatorparameter für Spurenstoffe, unter anderem Wirkstoffe wie Diclofenac (in Schmerzmitteln enthalten), Röntgenkontrastmittel und Benzotriazol (in Geschirrspülmitteln enthalten).
Nähere Infos unter: www.eglv.de
Quelle: EGLV; Fotos: oben rechts © Ute Jäger / EGLV; unten links © Team Vermessung / EGLV