Spendenaktion für Kinder und Jugendliche
Eine außergewöhnliche Allianz: Die Albert-Schweitzer-Realschule und das Heinrich-Heine-Gymnasium haben am Freitag (18.12.) ein Spendenprojekt gestartet. Kooperationspartner sind die Heimatvereine Bodelschwingh-Westerfilde und Mengede sowie die IG Mengeder Heimatwald. Schirmherr ist Bezirksbürgermeister Axel Kunstmann. Dreh- und Angelpunkt der gemeinsamen Initiative ist das Verkaufsverbot von Böllern.
„Statt Böllern machen wir den Mengeder DigiMove“, ist die vierwöchige Kampagne überschrieben. Böller und Raketen zu Silvester verkaufen, ist in diesem Jahr verboten. Das Schulzentrum und die Vereine rufen die Menschen im Stadtbezirk Mengede darum auf, das gesparte Geld für die Kinder und Jugendliche zu spenden. Die Spendenaktion läuft bis zum 15. Januar.
Vom Erlös wollen die Initiatoren digitale Bildung in der Schüler-Generation, vor allem unter den 6- bis 15-Jährigen, fördern. Geplant sind „Mengeder Digitalwochen“ – sobald es die Pandemielage im Jahr 2021 zulässt. Erfahrene Referenten zeigen dann den Schülern in Workshops, wie Videokonferenzen funktionieren, digitales Lernen via Tablet, Laptop und E-Mail machbar ist.
Im Fokus dabei vor allem: Kinder, die sich abgehängt fühlen. Nicht selten sind Smartphones die einzigen Endgeräte in Familien – Tablet, Laptop oder PC dagegen unvertraut. Wie soll da digitales Lernen per Videokonferenz, Chat und Messenger erfolgreich sein? Wie funktionieren Aufgabenstellung und -erfüllung per E-Mail?
Der zweite Aspekt: Digitalisierung – das ist vielfach ein Synonym für Amazon, Netflix und Gamen. Viele Kinder verbringen viel Zeit vor den Bildschirmen. Es fehlt an Bewegung. Die Workshops sollen beides kombinieren: den Ausgleich zwischen digitalem Lernen und Bewegung. Diese Herausforderungen gehen über das hinaus, was die Schulen im Stadtbezirk an digitaler Bildung leisten können.
Die Angebote der Digitalwochen für Kinder und Jugendliche in Mengede sollen darum bewusst niederschwellig außerhalb der Schulmauern stattfinden. Die Projektpartner suchen dafür die Allianz mit Jugendeinrichtungen im Stadtbezirk. Eigene Angebote während der Digitalwochen ergänzen die Workshops – außerhalb der Finanzierung durch das Spendenprojekt.
Abhängig vom Erlös der Kampagne wollen die Initiatoren gegebenenfalls auch die digitale Ausstattung in den Jugendeinrichtungen fördern. Damit sollen die Kinder und Jugendlichen über die Digitalwochen hinaus in den Einrichtungen ihre Kompetenz nachhaltig erweitern können.
Dafür braucht es Geld: Der Spendenaufruf erfolgt zunächst über das Netzwerk aller Grund- und weiterführenden Schulen im Stadtbezirk Mengede. Damit nicht genug: Die Initiatoren streuen den Aufruf über alle ihre Netzwerke im Stadtbezirk. Vereine, Nachbarschaften, Einrichtungen, Händler und Gewerbetreibende sollen ins Boot steigen und den Aufruf verbreiten.
„Das große Ziel ist es, wir wollen gemeinsam in diesem Stadtbezirk etwas bewegen“, sagen die Initiatoren. Jeder Euro zähle und komme den Kindern und Jugendlichen zugute. Sie appellieren darum, die ohnehin geplante Ausgabe für Böller und Raketen zu spenden. „Das Gesparte legt doch ohnehin niemand auf die hohe Kante für den übernächsten Jahreswechsel.“
Aus dem Musteranschreiben an Schulen, Vereine und Initiativen:
Fakten zum „Mengeder DigiMove“
Das große Ziel: Wir wollen über Weihnachten und vor allem Silvester in diesem Stadtbezirk gemeinsam etwas bewegen. Für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen! Ausgehend vom Schulzentrum in Nette rufen wir ganz Mengede und seine Stadtteilezu einer gemeinschaftlichen Aktion auf. Jeder kann und SOLL mitmachen und die Aktion unterstützen: Schulen, Vereine, Nachbarschaften, Einrichtungen, Händler und Gewerbetreibende und, und, und.
Die Idee: Wer nicht Böllern darf, gibt dafür auch kein Geld aus. Warum also das Geld – oder einen Teil davon – nicht für unsere Kinder und Jugendlichen im Stadtbezirk spenden? Mal ehrlich: Das Gesparte legt doch ohnehin niemand auf die hohe Kante für den übernächsten Jahreswechsel. Und als Ausgabe war es doch ohnehin geplant. Oder?
Darum geht‘s: Corona hat uns alle in diesem Jahr betroffen. Besonders unsere Kinder. Distanzunterricht: Wie funktioniert das? Computer, Smartphone, Internet – klar für Amazon, Netflix oder zum Gamen. Aber Lernen? In Videokonferenzen? Aufgaben per E-Mail? Es fehlt an Geräten, vor allem aber an Wissen, wie das funktioniert. Unsere Kinder und Jugendlichen begreifen das schnell – wenn wir ihnen zeigen, wie es geht. Wir haben alle Kinder in den Mengeder Stadtteilen im Blick – insbesondere aber diejenigen, die sich abgehängt fühlen. Und hier ergreifen wir die Initiative.
Das haben wir vor: Sobald die Corona-Situation es ab Frühjahr 2021 zulässt, starten wir die „Digital-Wochen für Kinder und Jugendliche im Stadtbezirk“. In Workshops wollen wir unsere Kinder fit für ihre Zukunft machen. Das geht nicht allein im Unterricht.
Es braucht mehr: Vor Ort, in den Stadtteilen bieten wir diese Workshops an. Sie sollen in kompakten, effektiven Einheiten stattfinden. Dabei wollen wir mit den Jugendeinrichtungen zusammenarbeiten. Die Workshops leiten Frauen und Männer, die sich im digitalen Lernen und Arbeiten perfekt auskennen und die Sprache unserer Kinder sprechen.
Und: Wir wollen Bildschirm und Bewegung zusammenbringen. Wer viel an Bildschirm und Smartphone sitzt, braucht Bewegung. Darum: „DigiMove“.
Dafür sind die Spenden: Das gibt es nicht umsonst. Die Kinder und Jugendlichen sollen dafür keine Teilnahmegebühr bezahlen. Und die Familien sind in dieser Krise schon belastet genug! Aus den Spendenbeträgen bezahlen wir die Workshop-Leiter. Und wenn genügend Spenden zusammenkommen, wollen wir die digitale Ausstattung der beteiligten Einrichtungen erweitern. Denn es muss ja nicht bei den Digital-Wochen bleiben. Sie sind nur der Anfang: Die Förderung des digitalen Wissens ist langfristig angelegt. Wir machen unsere Kinder noch fitter für die Zukunft!
Die stehen hinter der Aktion: Die Initiative geht von den Schulen im Schulzentrum Nette aus. Uns als Heimatvereinen und der IG Heimatwald ist eine gute Zukunft unseres Stadtbezirks ein besonderes Anliegen. Bezirksbürgermeister Axel Kunstmann ist begeistert von der Aktion und ist Schirmherr.
Das dürfe nicht alles sein: Wir verteilen diesen Aufruf in diesen Tagen in alle Netzwerke im Stadtbezirk Mengede. Wir nutzen unsere E-Mail-Verteiler, Facebook-Kontakte und rufen alle Menschen auf, sich an diesem Projekt zu beteiligen.
Wenn Sie mögen, nutzen Sie Ihren und teilen Sie diese Idee.
Das können Sie tun: Na, wieviel Geld war Ihnen das Feuerwerk im letzten Jahr wert? Psst. Muss ja keiner wissen. Also: Schauen Sie ins Portemonnaie oder die Silvesterspardose und spenden Sie! Dafür haben wir bei der Volksbank Dortmund-Nordwest ein Spendenkonto eingerichtet.
Die IBAN: DE30 4406 0122 4181 4633 01.
Tipp zum Jahreswechsel:
Der persönliche DigiMove für alle Mengeder Bürgerinnen und Bürger
- „Böller-Spardose“ leeren
- Online-Banking starten
oder Überweisungsträger greifen - IBAN: DE30 4406 0122 4181 4633 01
- Betrag eingeben
- Auftrag erteilen
Stimmen zur Projektidee
Irina Werdelmann, Lehrerin an der ASR und hatte die Idee zu der Aktion, „Als das Verkaufsverbot bekanntgegeben wurde, habe ich mich an die Aktion ‚Brot statt Böller‘ erinnert. Damals ging es darum, statt zu Böllern etwas zu spenden. Das könnte man doch jetzt auch für unsere Kinder und Jugendlichen tun.“
Hans-Ulrich Peuser, Vorsitzender des Heimatverein Mengede, sagt: „Der Heimatverein ist früher schon in die Schulen gegangen. Die gemeinsame Aktion könnte jetzt ein Neuanfang in der Zusammenarbeit sein.“