Grußwort von Oberbürgermeister Thomas Westphal zum Jahreswechsel

Liebe Dortmunderinnen, liebe Dortmunder,

vor uns liegt ein neues Jahr. Wir verabschieden ein außergewöhnliches, ein schwieriges Jahr für uns alle. Deshalb ist dieser Jahreswechsel eben auch kein gewöhnlicher, lauter, knalliger Jahreswechsel. Es ist ein Jahreswechsel der Hoffnung. Genau das wünschen sich in diesen Tagen wohl alle, egal ob sie mit der Familie feiern, die Nachtschicht im Krankenhaus, im Rettungswagen oder auf den Polizei- und Feuerwachen verbringen. Ob sie im Seniorenheim Karten spielen oder noch nachts mit den Kindern im Ausland telefonieren, alle wünschen sich, dass die Resignation vor der Virusverbreitung nun endlich der Hoffnung weicht und wir in 2021 sagen können: Wir haben COVID-19 besiegt!

Wir haben Grund zur Zuversicht, soviel steht fest. In diesen Tagen beginnen die Impfungen auch in unserer Stadt. Schritt für Schritt werden diese Impfungen auf die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen ausgedehnt und im Laufe des Jahres 2021 wird es uns gelingen können, einen großen Teil der Bevölkerung zu impfen. Kurz gesagt: „Ärmel hoch, dann ist wirklich Land in Sicht“!

Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsamtes, in den Krankenhäusern, den Heimen, bei der Feuerwehr, der Polizei, der Verwaltung und bei den Ärzten für ihre großartige Unterstützung und ihren unermüdlichen Einsatz bedanken. Ohne ihre Hilfe wäre diese große Impfaktion nicht möglich gewesen. Sie haben unseren Dank und unseren Respekt mehr als verdient.

Dortmund ist auf dem Weg zur „Großstadt der Nachbarn“

Der Blick auf die Zukunft unserer Stadt muss aber gerade in diesen Tagen noch deutlich weiter reichen. Dortmund ist nach den Jahren des erfolgreichen Strukturwandels und des anhaltenden Bevölkerungswachstums nun auf dem Weg zu einer selbstbewussten Großstadt, auf dem Weg zur Großstadt der Nachbarn! 

Warum ist die Großstadtentwicklung aber eigentlich so wichtig für Dortmund? Wir befinden uns mittlerweile weltweit in einer neuen Phase wirtschaftlicher Entwicklung. Wachstum und Wertschöpfung hängt immer stärker mit Wissen, Daten und Information zusammen. So wie sich die Kohle- und Stahlindustrie vor hunderten Jahren dort ansiedelte, wo das größte Kohlevorkommen zu finden war, so entsteht diese neue Wissenswirtschaft heute rund um Großstädte, die ein Magnet für Wissen, Daten und Informationen sind. Deshalb ist diese Entwicklung so wichtig für Dortmund. In der Großstadtentwicklung stecken große Potentiale für Arbeit und Wohlstand unserer Stadt. 

Dortmund ist das Zentrum des westfälischen Wirtschaftsraums,

der zu den stärksten industriellen Wirtschaftsräumen in Deutschland gehört. Die besondere Stärke in Dortmund liegt in der Entwicklung neuer digitaler Technologien und Anwendungen, die in der Industrie von Morgen dringend gebraucht werden. Wenn es uns gelingt, diese Funktion des urbanen Entwicklungszentrums weiter auszubauen, dann entstehen in den nächsten Jahren hier weitere attraktive Arbeitsplätze und hochmoderne und sehr wettbewerbsfähige Firmen. Davon profitieren dann auch Handel, Gaststätten, Hotels und weitere Dienstleistungen. Dann werden wir auch stärker sein, als wir es vor der Corona-Pandemie waren. 

Großstädte, die Magneten der Wissenswirtschaft werden wollen, brauchen natürlich Qualitäten – reine Größe reicht dafür nicht aus. Deswegen ist mein Ziel, die Großstadt der Nachbarn. Weil es unsere Großstadt ausmacht, dass man sich hier noch kennt, sich vertraut, sich hilft, gemeinsam anpackt und sich ein Platz für jede und jeden findet. Die zupackende Solidargemeinschaft ist aus meiner Sicht die beste Großstadtqualität für die neue Wissenswirtschaft. Schon deshalb, weil sich diese Großstadt eben nicht nur für die Wirtschaft entwickelt, sondern eben auch für sich selbst. 

Deshalb gehört ein erstklassiger Nahverkehr, eine urbane Kreislaufwirtschaft, gehören bezahlbare Wohnungen, digitale Netze, attraktive Läden und Clubs, sichere Radwege, saubere Stadtteile, aktive Nachbarschaftsräte und mehr Platz und Mittel für unsere Kinder eben auch zur Großstadt der Nachbarn.

Vor uns liegt also viel Arbeit, nicht nur in diesem Jahr. Eine Arbeit, die sich lohnt, eine Arbeit, die wir jetzt beginnen.

Ihnen allen ein gesundes und freundliches neues Jahr!

Thomas Westphal
Oberbürgermeister der Stadt Dortmund