Rückblick auf die Septemberwanderung des Heimatvereins –
anders als geplant und trotzdem schön
Die Wandergruppe vor Schloss Bladenhorst
Eigentlich wollten wir am 2. September nach zweimaligem coronabedingtem Verschieben endlich die Etappe von Blankenstein nach Dahlhausen bewältigen. Eigentlich, aber dann kam uns der Lokführerstreik dazwischen. Wir wären zwar noch gut nach Blankenstein gekommen, aber für die Rückfahrt ab Dahlhausen am Nachmittag waren fast alle Zugverbindungen gestrichen. Um einem evtl. Chaos mit übervollen Zügen zu entgehen, entschieden wir uns für eine Wanderung in heimischen Gefilden. Und wieder kamen wir zu der Feststellung: Ganz in unserer Nähe ist es auch schön.
Vom Treffpunkt Bahnhof Mengede wanderten wir auf dem Emscherparkweg X E durch den Hansemannpark nach Bodelschwingh. Das Schloss mit seinen Gartenanlagen, wo gerade die letzten Vorbereitungsarbeiten für die bevorstehende Gartenflair-Veranstaltung durchgeführt wurden, ließen wir nach einem Blick über den Zaun links liegen. Immer noch folgten wir den Emscherparkweg, gingen ein Stück durch den Bodelschwingher Wald und bewunderten dann die schmucken Häuser und Vorgärten auf der Höhe an der Straße „Am Dingerhof“.
Freilaufende Gänse beim Hof Dingebauer in Castrop
Später sahen wir das Haus Dorloh durch die Bäume schimmern. Während früher der Wanderweg direkt an der denkmalgeschützten neoklassizistischen Villa von 1872 vorbeiführte, müssen die Wanderer inzwischen das Gelände weiträumig umgehen. Immer in der Nähe des schon früh renaturierten Deininghauser Baches führte uns die Dorlohstraße zu den Höfen Dingebauer und Menken, wo uns mehr als hundert Gänse mit aufgeregtem Geschnatter begrüßten. Auch sie werden zu St. Martin oder Weihnachten in den Bratröhren landen, aber im Gegensatz zu manchen ihrer Artgenossen hatten sie bis dahin ein schönes Leben. Und sie werden auch nicht wie ihre französischen Artgenossen zwangsernährt, damit dann ihre verfetteten Lebern in gebratener Form z.B. in Westerfilde beim Menue-Karussel auf der Speisekarte landen.
Am ehemaligen Gasthof Lindenhofpark von Marlene Schwarz wird immer noch gebaut. Für eine Wiederaufnahme des Gasthofbetriebes wurde das Gebäude aufwendig renoviert, dann fand man keinen Pächter, der die Pacht tragen konnte bzw. wollte. Jetzt wird das schmucke Backsteingebäude zu einem Wohnhaus umgebaut. Schade für die Wanderer und Radfahrer, die früher gern unter den uralten Linden eine Rast einlegten.
Bei herrlichem Wanderwetter führten uns schattenreiche Wege zur Europahalle in Castrop. Im Park hinter dem Castroper Hallenbad machten wir unsere Picknickpause, verteilt auf mehrere Bänke, die schon vor Corona im weiten Abstand voneinander errichtet worden waren. Auf einer alten Zechenbahntrasse ging es weiter durch den Wald, etwas später folgten wir dem Wanderweg X 10, der uns zum Schloss Bladenhorst führte, das in der Bruchlandschaft zwischen Emscher, Deininghauser Bach und Salzbach liegt. Der feuchte Charakter des Niederungswaldes ist auch eine Brutstätte für unzählige Mücken, die sich gern blutrünstig auf verschwitzte Wanderer stürzen.
Ausklang bei Kaffee und Kuchen in Katjas Café in Habinghorst.
Der weitere Weg führte ein Stück über den Leinpfad des Rhein-Herne-Kanals. An der zweiten Kanalbrücke vor der immer noch existierenden Großbaustelle bogen wir in Richtung Habinghorst ab, als wir feststellten, dass die vor uns liegende Umleitung den Weg zum Schiffshebewerk um mehrere Kilometer verlängern würde. Wir ließen den schönen Wandertag in Katjas Café mangels Bierangebot alkoholfrei bei gutem Kaffee und leckerem Kuchen ausklingen. Als Zugabe genossen wir noch eine Sightseeing-Tour mit dem Linienbus 280 mit vielen Schleifen zurück zum Mengeder Bahnhof.
Info zur nächsten Wanderung
Die Wanderung von Blankenstein nach Dahlhausen soll im Oktober nachgeholt werden. Termin: Donnerstag, 7. Oktober 2021. Treffpunkt um 08.30 Uhr am Mengeder Bahnhof. Streckenlänge etwa 18 Kilometer. Fahrkosten etwa 6 €.