Waffelblättchen der Marke Wurzener Feingebäck von Griesson – de Beukelaer
Die Mogelpackung des Monats der Verbraucherzentrale Hamburg sind die Waffelblättchen der Marke Wurzener Feingebäck von Griesson – de Beukelaer. Die Hamburger sind empört: „So dreist hat selten ein Hersteller getrickst: Preis erhöht, Umverpackung vergrößert, Menge praktisch nicht verändert.“
In dem Bericht über die Mogelpackung Oktober 21 heißt es bei der Verbraucherzentrale Hamburg:
Einen solch dreisten Fall einer Mogelpackung hatten wir selten in den letzten Jahren. Die Firma Griesson – de Beukelaer bietet seit Kurzem die Waffelblättchen „Extra Milchschokolade“ und „Zartbitter“ der Marke Wurzener Feingebäck in einer neuen Verpackung an. Auf dieser steht der Hinweis „mit 2 Frischepacks“.
Die Umverpackung ist auf den ersten Blick in etwa doppelt so groß wie das Vorgängermodell. Denn bisher gab es das Gebäck mit Schokoüberzug nur in einem Einzelpack. Vergleicht man die Größe des neuen Umkartons mit dem alten, so ist dieser mehr als doppelt so breit und knapp zwei Zentimeter länger. Nur die Höhe wurde um etwa einen Zentimeter reduziert. In Summe ist die neue Verpackung rund 70 Prozent größer als die alte.
Ganz schön fiese Trickserei
Das Thema Ressourcenschutz scheint bei Griesson – de Beukelaer keine Rolle zu spielen, denn – und nun kommt der Clou – die Menge an Waffelblättchen hat sich kaum verändert. Statt 100 Gramm stecken jetzt 103 Gramm Waffelgepäck im Karton. Ein einziges zusätzliches Waffelblättchen verliert sich auf den ersten Blick in einer doppelt so großen Verpackung. Das ist nicht nur ein Umweltfrevel, sondern auch eine ganz fiese Trickserei!
Wer die Verpackung das erste Mal öffnet, wird kaum bemerken, dass sich der Inhalt nicht verdoppelt hat. Auf dem Etikett werden schließlich „zwei Frischepacks“ versprochen.
Der Trick: Die Blättchen werden nicht mehr fein säuberlich dicht an dicht aufgestellt (wie im Karton mit Einzelpack), sondern schräg hintereinandergelegt, sodass die viel größere Packung trotzdem halbwegs voll aussieht. Stellt man die Blättchen mal probeweise auf, so ist rund die Hälfte der Packung leer! In der Realität lässt sich das jedoch nicht umsetzen, denn – wir erinnern uns – der Hersteller hat die Höhe des Umkartons verkleinert. Dieser ist nur noch etwas 3,2 Zentimeter hoch, die Höhe der Waffelblättchen aber beträgt 3,5 Zentimeter.
Preis im Handel steigt deutlich
Gleichzeitig ist der Preis für die neue Packung im Handel meist deutlich gestiegen. Der vermeintliche Doppelpack ist bis zu 27 Prozent teurer als die Einzelpackung. Ein Verbraucher hat uns aus einer Rewe-Filiale folgende Preise gemeldet: neue Packung mit 103 Gramm Inhalt für 1,29 Euro, alte Packung mit 100 Gramm für 99 Cent.
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Hersteller verweigert Stellungnahme
Obwohl wir Griesson – de Beukelaer mehrfach angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten haben, hat sich das Unternehmen bis heute nicht gerührt. So etwas passiert äußerst selten. Die meisten Hersteller nutzen die Möglichkeit, uns ihre Sicht auf die Dinge darzulegen. Wir veröffentlichen die Schreiben in der Regel, sodass sich Verbraucherinnen und Verbraucher auch selbst ein Bild machen können. Nun beruhen die getroffenen Aussagen zu dieser Mogelpackung ausschließlich auf unseren Recherchen und den Angaben, die uns Verbraucherinnen und Verbraucher in den letzten Wochen übermittelten.
Verpackung ist eine Umweltsünde
Fakt ist, mit dieser neuen Verpackung produziert der Hersteller unnötigerweise deutlich mehr Verpackungsmüll. Nicht nur, dass die Waffeln jetzt auf zwei Papptrays verteilt werden müssen, vorher war es Tray. Auch die Umverpackung selbst ist ja um einiges größer geworden und zusätzliche Plastikfolie kommt noch oben drauf. Diese Trickserei ist eine Umweltsünde! Aber egal, Hauptsache das „Waffelgeschäft“ lohnt sicher wieder.