Kunstpreis der Freunde des Museums Ostwall

LEE Mingwei hat den MO-Kunstpreis der Freunde des Museums Ostwall erhalten

Der international bekannte taiwanesische Künstler LEE Mingwei hat den MO-Kunstpreis der Freunde des Museums Ostwall erhalten. Am Sonntag, 14. November 2021 nahm der Künstler die Auszeichnung im Dortmunder U entgegen und bedankte sich mit einer unterhaltsamen Einführung in sein Werk.
Der MO Kunstpreis wird einmal jährlich an eine*n Künstler*in verliehen, der/die in der Tradition der Fluxus-Bewegung arbeitet. Der Preis bzw. der damit verbundene Kunstankauf erweitert und stärkt den Sammlungsschwerpunkt Fluxus im MO um zeitgenössische Positionen. Der Kunstpreis ist seitens der Freunde des MO mit 10.000 Euro dotiert, die Stadt Dortmund fördert den Ankauf mit weiteren 10.000 Euro.

„LEE Mingwei (Jahrgang 1964) schafft Situationen, in denen Menschen einander begegnen und in Austausch treten. Oft als langfristige Projekte angelegt, geht es in seinen Arbeiten darum, Beziehungen zu erforschen und über das eigene Leben nachzudenken. Auch das Wesen der Kunst ist immer wieder Gegenstand seiner Reflexionen. Seine Arbeiten werden weltweit ausgestellt, u.a. im Metropolitan Museum of Art und im Museum of Modern Art (MoMA) in New York, bei der Biennale in Venedig, im Berliner Gropiusbau und in der Münchner Villa Stuck.“

Preisverleihung LEE MINGWEI

LEE Mingwei lebt und arbeitet in Paris und New York.

„Das Werk LEE Mingweis berührt Menschen“, würdigte Sammlungsleiterin Dr. Nicole Grothe den Preisträger am Sonntag. „Er schafft Situationen, Orte oder Räume, die intime Begegnungen ermöglichen: Begegnungen des Künstlers mit seinem Publikum, Begegnungen zwischen den Teilnehmer*innen oder eben auch Begegnungen mit uns selbst. Seine Arbeiten sind extrem fokussiert auf das Hier und Jetzt; sie beanspruchen Zeit und Konzentration. Sie geben uns Gelegenheit, über das Leben im Großen und Kleinen nachzudenken, und sie ermöglichen uns, Wertschätzung für Menschen, Dinge, Situationen zu entwickeln. All seine Projekte folgen einer minimalistischen, bis ins Detail durchdachten Ästhetik und berühren uns durch ihre Schönheit.“
Für die Sammlung des MO wird LEE Mingweis Arbeit „Money for Art“ (2006/2020) erworben. Es besteht aus fünf Origami-Skulpturen, die der Künstler aus 100-Dollar-Scheinen gefaltet hat, und fünf begleitenden Fotografien. Sie zeichnen das gleichnamige Projekt aus dem Jahr 1994 nach, bei dem LEE Mingwei der Frage nachging, unter welchen Bedingungen man den Wert von Kunst in Geld bemessen kann. Damals bot er neun Passant*innen Origami-Skulpturen aus Geldscheinen an – im Tausch für ihre Bereitschaft, nach sechs bzw. zwölf Monaten noch einmal zusammen zu kommen, um zu sehen, was aus den Werken geworden war. Gewinnt ein Geldschein an Wert, wenn man ihn in ein Kunstwerk transformiert?
Die Ausstellung „MO Kunstpreis 2021 für LEE Mingwei“ im Schaufenster des Museums Ostwall ist noch bis zum 30. Januar 2022 zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Weitere Infos: www.dortmund.de/mo

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund. Fotos: Jürgen Spiler