Bild des Tages: Die Kraniche des Ibykus*

Die meisten Kraniche sind bereits im Süden, aber Zehntausende machen noch Rast in Deutschland

Mitte des Monats waren tausende Kraniche unterwegs Richtung Süden. In diesen zog beispielsweise auch ein großer Trupp über Nordrhein-Westfalen. Einige wenige hat Silvia Rzadkowski im Bild des Tages festhalten können.
Auch die mittlere Zugroute über Thüringen und Hessen wurde breit beflogen. Schätzungsweise waren es auf den Hauptrouten jeweils 10.000 Kraniche. Ein paar Tage später zogen dann noch einmal schätzungsweise mindestens 20.000 Kraniche über Nordrhein-Westfalen,  wie die Experten des NABU festgestellt haben.

In den kommenden Tagen wird es sich zeigen, wie viele Kraniche aktuell noch in Deutschland rasten. Vergangene Woche sollen es schätzungsweise noch 150.000 gewesen sein. Viele von ihnen könnten den Winter hierzulande verbringen – etwa 10. ooo  nach Schätzungen der Experten.
Ob sie doch noch ziehen oder lieber bleiben, hängt stark von dem Verlauf des Winters ab. Wenn es sehr kalt und vor allem sehr schneereich werden sollte, können auch spät noch mal größere Zug- beziehungsweise Ausweichbewegungen stattfinden.
Besonders in NRW  wird für die nächsten Tage noch einmal ein ordentlicher Kranichzug mit mehreren tausend Vögeln erwartet. Bereits am gestrigen Sonntag nach Einbruch der Dunkelheit meldeten viele Beobachter ziehende Kraniche, am heutigen Montag waren auch noch zahlreiche Vögel unterwegs.

*Die Kraniche des Ibykus
Manche, die sich am Zug der Kraniche nicht satt sehen können, erinnern sich dabei an die Ballade „Die Kraniche des Ibikus“ von Friedrich Schiller. Und manche, die sich in ihrer Schulzeit  mit dieser Ballade beschäftigt haben, wissen nicht nur, dass sie 23 Strophen zu je 8 Versen lang ist, sie sind auch Jahre nach ihrer Schulzeit in der Lage, diese 28 Strophen fehlerfrei aufzusagen.
Das würde auf jeden Fall den meisterlichen Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki erfreuen, der sich eindeutig festgelegt hat:  „Und immer noch halte ich für die schönste deutsche Ballade jene, die vom Ibykus, dem Götterfreund, erzählt.“
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