Straßensperrung: ja, doch lange Zeit keine Spur von baulichen Tätigkeiten
Das könnte man auch optimaler organisieren, meint unser Autor
„Kennen Sie den Mann mit der Schüppe? Das Schild seh ich immer. Den Mann seh ich nie.“ An diesen alten Gag des Komikers Addi Münster muss ich an diesen Tagen immer denken, wenn ich mal wieder von der Großen Riedbruchstraße nach links in die Siegenstraße abbiegen will und nicht an die Sperrung gedacht habe. Seit mehr als einer Woche gibt es dort eine Einbahnstraßenregelung in Richtung Mengede.
Der Autoverkehr wird umgeleitet, die Busse der Linie 476 aus Groppenbruch fahren fünf Haltestellen nicht an, Buspassagiere müssen eine Schleife über die Endstation hinaus in Kauf nehmen, was etwa 10 Minuten Verzögerung bedeutet. Fahrgäste, die an der Haltestelle Rittershofer Straße und Große Riedbruchstraße einsteigen, können den Kurzstreckentarif nicht nutzen. Und mache Eltern setzen sicher auch aus Übervorsorge wieder einmal das Elterntaxi ein, um ihre Kinder zu den ohnehin schon durch haltende Autos überlasteten Schulen zu fahren.
Grund der Bauarbeiten sind Rohrsanierungen im Abwassernetz, die seit einigen Wochen abschnittsweise im Stadtbezirk Mengede erfolgen. Doch erst mehr als eine Woche nach dem Beginn der Sperrung wurden am 17. Dezember die ersten Tätigkeiten beobachtet. Anwohner, Bus- und Autofahrer wären allerdings dankbar gewesen, wenn die Sperrung besser mit dem Fortschritt der Arbeiten koordiniert worden wäre. „Just in time“ heißt das Prinzip, nach dem man weder zu früh noch zu spät kommt, und das bei Karl May als indianische Pünktlichkeit beschrieben wird. Man hätte auch eine temporäre Sperrung für die nur kurze Zeit der Arbeiten einrichten können. Dann wären den augenblicklich eh durch viele Baustellen geplagten Mengeder Bürgern unnötige Unannehmlichkeiten erspart bzw. diese minimiert worden. So aber fehlte und fehlt manchen Fahrern die Einsicht, die Umleitung zu nutzen und sie fahren trotz Sperrung einfach durch. Das ist zwar eine kostenpflichtige Ordnungswidrigkeit, die sicherlich keinen Vorbildcharakter haben sollte, aber irgendwie ist das Verhalten auch nachvollziehbar.