Neujahrsgruß des Bezirksbürgermeisters Axel Kunstmann

Liebe Mengederinnen, liebe Mengeder, egal in welchem Ortsteil des Stadtbezirks Sie leben!

Foto: K.N.

Auch in diesem Dezember soll es wieder eine Ansprache des Bezirksbürgermeisters zum Jahreswechsel geben, diesmal allerdings nicht mit einem Spendenaufruf wie im vergangenen Jahr – auch wenn dieser äußerst erfolgreich war und mit dem Erlös im September diesen Jahres die unterschiedlichsten DigiMove-Aktionen in den Jugendfreizeitstätten finanziert werden konnten.
Heute möchte ich Ihnen einen kleinen Jahresrückblick auf die Tätigkeit der Mengeder Bezirksvertretung und meine Arbeit als Bezirksbürgermeister geben. Dieses geschieht üblicherweise beim traditionellen Neujahrsempfang, der leider auch in diesem Jahr nicht stattfinden kann. Darum habe ich mich wieder einmal für diesen digitalen Weg entschieden.

Foto: Archiv MIT

Waren wir nicht alle davon ausgegangen, dass wir spätestens nach dem Start der Impfkampagne Anfang des Jahres die Pandemie langsam aber sicher in den Griff bekommen würden? Waren wir nicht alle davon ausgegangen, dass sich das Leben in 2021 wieder Schritt für Schritt normalisieren würde? Aber nichts von dem ist geschehen. Im Gegenteil die Inzidenzwerte haben in diesem Jahr nicht nur in Dortmund einen Höchststand erreicht und über 100.000 Menschen sind inzwischen in Deutschland an und mit Covid-19 gestorben.
Die Pandemielage hatte deshalb auch in diesem Jahr Auswirkungen auf die politische Arbeit in Mengede.

Der Tagungsort der BV-Sitzungen musste mehrfach gewechselt werden. Der Saal im Amtshaus war einfach zu klein, um den nötigen Abstand zu gewährleisten. Das Ausweichquartier im Saalbau musste wegen Sanierungsarbeiten wieder verlassen werden. Wir durften in das PZ des Heinrich- Heine-Gymnasiums umziehen, einmal tagten wir sogar in der „Ferne“, in der Alte Schmiede in Huckarde.
Leider waren die Besucherplätze an all diesen Tagungsorten begrenzt, und auch eine Einwohnerfragestunde war coronabedingt nicht möglich. Ich hoffe allerdings, dass wir diese in 2022 wieder durchführen können – so Omikron es zulässt.

Dennoch hat sich eine Alternative zur Einwohnerfragestunde inzwischen gut bewährt. Eine so große Anzahl von Bürgeranfragen und Bürgeranregungen wie in diesem Jahr hatte es zuvor nie gegeben. In diesem Jahr waren es 37, mehr als dreimal so viele wie im Vorjahr, da waren es nur 11. Das zeigt uns, das Interesse in der Bevölkerung an Verbesserungen in ihrem persönlichen Umfeld ist im Stadtbezirk ungebrochen. All diese Bürgervorschläge haben wir versucht zügig zu behandeln und umzusetzen. Vielfach konnten wir auch rasch helfen und die Ideen zeitnah realisieren. 

Ich weiß aber auch, dass es manchmal einfach zu langsam geht, bis Entscheidungen umgesetzt werden. Der offizielle Weg durch die Ämter ist vielfach langwierig, die unterschiedlichsten Stellen in der Verwaltung oder bei Institutionen wie Deutscher Bahn, Wasserschifffahrtsamt und Straßen NRW sind involviert und dort mahlen die Mühlen oftmals sehr langsam, was uns genauso nervt wie die betroffenen Bürgerinnen und Bürger. Immer wieder wird uns auch das Argument Personalmangel entgegengehalten, wenn wir nachbohren, warum die Umsetzung bestimmter Beschlüsse so lange dauert. Oder es ist einfach schwierig, telefonisch die richtigen Ansprechpartner zu erreichen, weil sie gerade im Homeoffice arbeiten.

Dennoch hat sich so manches in den letzten 12 Monaten getan, das Auswirkungen auf unser tägliches Zusammenleben hat, sowohl im positiven als auch im weniger positiven Sinne.

Die Schwieringhauser wissen inzwischen, dass die neue Kanalbrücke nicht vor 2027 kommen wird und dass sie weiterhin lange Umwege in Kauf nehmen müssen, um in ihren Stadtbezirk Mengede zu kommen. Die Busverbindungen in den Ortskern und zum Schulzentrum in Nette hat DSW21 geregelt, auch wenn nicht immer alles super-optimal läuft.
Wir wissen inzwischen auch, wie zukünftig der Verlauf der Altmengeder Straße zur neuen Kanalbrücke aussehen wird. Die 15 Jahre alten Pläne haben wir nach einiger Suche vom Tiefbauamt bekommen und wir hoffen, dass die Eingriffe in das Naturschutzgebiet Im Siesack nicht so gravierend sein werden wie zunächst befürchtet.

Die letzte Phase der Ortskernsanierung an der Mengeder Straße ist abgeschlossen, der Platz zwischen Jonathanstraße und Adalmundstraße wurde neu gestaltet – auch wenn dort vier alte Linden und eine Platane der Baumaßnahme weichen mussten. Auch der Sarkophag zum Parkplatz der Regenbogen-Schule hin wurde auf Initiative des Heimatvereins Mengede neu hergerichtet. Und am Busbahnhof in Mengede hat der Verein einen Bücherschrank mit Unterstützung der Vonovia aufgestellt, der intensiv genutzt wird.
An der Spinne erinnert fortan eine Skulptur des Mengeder Künstlers Detlef Bechinie von Lazan an die ehemalige Endstelle der Straßenbahnlinie 5, und auf dem Hof Emscher-Auen gab Professor Dr. Teichgräber in großer Runde einen Rückblick auf das Hochwasser im Juli diesen Jahres und Einblicke in die getroffenen Schutzmaßnahmen der Emschergenossenschaft. Der Heimatverein Mengede und der Stadtteilverein Mein Ickern hatten die Bürgerinformationsveranstaltung am Hochwasserrückhaltebecken organisiert. 

Im Mengeder Ortskern haben Blumenampeln den ganzen Sommer über die Siegburgstraße verschönert; das soll auch im kommenden Jahr so bleiben und sogar noch auf die neugestaltete Mengeder Straße ausgeweitet werden. Die Regenbogen-Grundschule hat einen neuen Anbau bekommen, der eigentlich noch im Dezember eingeweiht werden sollte.
Durch eine Einbahnstraßenregelung im Bereich der Grundschule, die bereits vor Jahren bei einem Ortstermin angeregt wurde, wird das Verkehrschaos, das zwischenzeitlich durch die diversen Baustellen dort und die ganzen Elterntaxis entstanden war, hoffentlich eingegrenzt.
Ein Verkehrswirrwarr mit Sperrungen und Umleitungen ist auch durch die verschiedenen Kanalsanierungsmaßnahmen entstanden, die zurzeit überall im Stadtbezirk durchgeführt werden.

Auf neue Umkleiden an der Sportanlage im Odemsloh werden wir und Rot-Weiß Germania auch weiterhin warten müssen – trotz der vielfältigen Gespräche und Ortstermine, die in dem Zusammenhang gelaufen sind. Leider war es bislang nicht möglich, die entsprechenden Zuschüsse der Bezirksregierung zu bekommen. Aber zusammen mit dem Amt für Stadterneuerung bleiben wir am Ball.
Dafür konnte aber der Multifunktionsplatz Im Odemsloh in Betrieb gehen – und wir Bezirksvertreter haben im Zusammenhang mit der Planung des Platzes Interessantes über Hybridrasen erfahren. Bei der Einweihung durfte die E-Jugend von Rot-Weiß Germania im Elfmeterschießen gegen den Bezirksbürgermeister im Tor antreten, der natürlich gegen die jungen Schützen keine Chance hatte.

Bleiben wir noch einen Moment im Odemsloh: das Gebäude der alten Hauptschule steht nicht mehr, die Fläche wird für einen zukünftigen Erweiterungsbau der Reinoldi-Gesamtschule frei gehalten. Ja, eine Gesamtschule haben wir im Stadtbezirk seit diesem Schuljahr auch. Die Sekundarschule, für die wir uns in der Vergangenheit so eingesetzt hatten, läuft aus.
Eine weitere Schule im Ortsteil Westerfilde wird sich demnächst über einen Anbau und einen neugestalteten Außenbereich freuen dürfen: die Westhausen Grundschule. Und auch das Umfeld in diesem Ortsteil wird weiter erneuert: der Salz- und Pfeffer-Weg, Beleuchtung und neue Spielgeräte am Zechenspielplatz und auch der Westerfilder Markt wird im kommenden Jahr endlich – vielleicht – umgestaltet.

 „Börgers Tanke“ gibt es nicht mehr, das werden Sie festgestellt haben. Das Gelände wurde eingeebnet und eine Kindertagesstätte und Demenz-Wohnungen werden dort in Kürze errichtet. Auf die Kindertagesstätte in Nette auf dem Gelände des ehemaligen evangelischen Gemeindezentrums werden wir wohl noch etwas warten müssen. Gemeindehaus und Glockenturm wurden im Frühjahr abgerissen, was von vielen Gemeindegliedern mit Bedauern zur Kenntnis genommen wurde.

Zurück zu Westerfilde und Bodelschwingh: Ein großes Dankeschön an das Quartiersmanagement für die vielfältigen Aktionen, die im letzten Jahr in Kooperation mit den Vereinen und Organisationen vor Ort stattgefunden haben: ich denke da besonders an den Frühjahrsputz, die Fassaden-verschönerungen, das Marktplatz Open-air, Westerfilde on Ice, die Einweihung von NebenAn und die erfolgreiche Impfaktion auf dem Westerfilder Markt Anfang Dezember, die der Heimatverein Bodelschwingh und Westerfilde angestoßen hatte.
Eine weitere, noch größer angelegte Impfaktion hatten wir Ende Mai in Nette. An drei Tagen wurden in der Sporthalle des HHG 1.588 Menschen geimpft – mit großem logistischem Aufwand, der von Frau Schroth als Aktionsraumbeauftragter und der heimischen Feuerwehr gestemmt wurde.
Apropos Feuerwehr: wir haben seit diesem Jahr eine Kinderfeuerwehr in Bodelschwingh. Die Gründung wurde im September unter großer Beteiligung der Bevölkerung gebührend gefeiert.

Und ein Jubiläum wird es Anfang Juli 2022 in Bodelschwingh auch geben: die Schlosskirche wird 700 Jahre alt und aus diesem Grund haben wir eine Verlängerung der ebenso alten BoKi um einen Tag aushandeln können. Wir alle sind gespannt, auf welche spektakulären Aktionen wir uns freuen dürfen, denn es ist so einiges geplant für dieses besondere Ereignis.

Ein besonderes Ereignis im anstehenden Jahr wird bestimmt auch der kommende Mittelaltermarkt im Volksgarten werden. Nach dem angekündigten Rückzug der bekannten Gaudiums-Organisatoren und deren später erneuten Bereitschaft den Markt durchzuführen, hat die Lenkungsrunde des Stadtbezirksmarketing sich nun doch für einen anderen Veranstalter ausgesprochen: Nordic Ledur aus dem benachbarten Huckarde wird vom 16.-19. Juni den Volksgarten mit mittelalterlichem „Treyben“ erfüllen.
Weitere Projekte, die vom Stadtbezirksmarketing unterstützt wurden, waren in diesem Jahr die unterschiedlichsten Veranstaltungen im Rahmen der „Mengeder Kulturhäppchen“, das Michaelis-Kulturwochenende, der Büchermarkt, die Ausstellung „Kunst in der Kaue“ sowie die MiA-Konzerte.

Drei Großprojekte werden uns im nächsten Jahr weiterhin beschäftigen: die Umgestaltung des ehemaligen Knepper-Geländes zu einem riesigen Logistik- und Gewerbezentrum. Dabei bereitet uns die Anbindung des Verkehrs an die Anschlussstelle Bodelschwingh immer noch Kopfzerbrechen; wir befürchten, dass die vorgestellten Umbaupläne nicht ausreichend sind und zu spät umgesetzt werden, um die zu erwartenden Verkehre aufzunehmen.
Profitiert von den Baumaßnahmen haben bislang allein die Anwohner des Kreuzloh und Langenackers, die jetzt einen kostengünstigen, schnellen Breitbandanschluss bekommen werden.

Das zweite Problemgelände liegt auf Waltroper Stadtgebiet, der Dicke Dören. Hier soll demnächst die Firma Langendorf eine neue Bleibe finden. Die Groppenbrucher Bürgerinitiative, sowie die BV Mengede kämpfen seit Anbeginn gegen diesen Flächenfraß. Eine Beteiligung der Groppenbrucher bei einer von der Stadt Waltrop initiierten Planungswerkstatt endete nach nur einer Sitzung im Boykott der Veranstaltung, da dort allein das „Wie“ diskutiert wurde und für ein klares „Nein“ nie der Raum war.

Das dritte angesprochene Großprojekt ist die IGA 2027, die an der Peripherie unseres Stadtbezirks, in Huckarde stattfinden wird. In diesem Zusammenhang hat auch der geplante Energiecampus an der Emscherallee Auswirkungen auf uns Mengeder. Hier warten wir immer noch auf ein vernünftiges Verkehrskonzept, denn wie auch beim Knepper-Umbau ist hier mit einem zunehmenden Verkehrsaufkommen im Stadtbezirk zu rechnen.

Last but not least geben wir die Hoffnung nicht auf, dass sich im Zusammenhang mit der Peters-Bauruine etwas tut. Die geplante Zwangsversteigerung der Gebäude an der Siegburgstraße wurde Anfang Dezember wieder abgeblasen, weil die Außenstände kurzfristig beglichen wurden. Jetzt ist zu prüfen, ob mit anderen juristischen Maßnahmen der Schandfleck im Mengeder Ortskern beseitigt werden kann.

Sie sehen, eine Vielzahl von Veränderung hat uns das noch nicht ganz vergangene Jahr 2021 gebracht – und etliche Projekte werden uns in 2022    und darüber hinaus weiter beschäftigen. 

Auch wenn ich an dieser Stelle nicht alles erwähnen konnte, was vielleicht erwähnenswert wäre – den Vonovia-Fitnesspark an der Erdmannstraße, den Ladenleerstand im gesamten Stadtbezirk, die HHG-Erweiterung auf dem ehemaligen Sportplatz an der Dörwerstraße – so hoffe ich dennoch, Ihnen einen kleinen Einblick in die Tätigkeit der Mengeder Bezirksvertretung und meiner Arbeit als Bezirksbürgermeisten gegeben zu haben.

Ich wünsche Ihnen allen ein zufriedenes, erfolgreiches und friedliches Jahr 2022 und bleiben Sie gesund.

Ihr Bezirksbürgermeister für Mengede – Axel Kunstmann.