Mit Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C gehen heute drei weitere AKWs vom Netz
BUND mahnt neue Koalition zu vollständigem Atomausstieg
Mit Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C gehen am heutigen Silvesterabend drei der letzten sechs Atomkraftwerke (AKWs) in Deutschland vom Netz. Gemäß den gesetzlichen Vorgaben sind es die Atomkraftwerke Brokdorf in Schleswig-Holstein, Grohnde in Niedersachsen und Gundremmingen C in Bayern. Mit der Abschaltung dieser Standorte geht der Atomausstieg in Deutschland in die Endphase.
Ein Jahr später sollen dann auch die drei letzten AKWs – Emden, Isar 2 und Neckarwestheim 2 – vom Netz gehen. Der Atomausstieg wäre dann offiziell beendet.
Außerdem vom Netz gehen am Freitag im Rahmen des beschlossenen Kohleausstiegs drei kleinere Braunkohlekraftwerke in Nordrhein-Westfalen.
Weiter betrieben werden dürfen allerdings zwei Anlagen, die Brennstoff und Brennelemente für den Export herstellen. Hierzu stellt der BUND fest: Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung verliert kein Wort über die unbefristeten Versorgungsanlagen wie etwa der Urananreicherungsanlage in Gronau oder der Brennelementefabrik in Lingen. Sie werden auch über das Jahr 2022 hinaus europäische Schrott-AKW in Grenznähe mit Brennelementen versorgen. Wir fordern daher die neue Bundesregierung auf, komplett aus der nuklearen Kette auszusteigen. Atomausstieg und Klimaschutz sind bestens miteinander vereinbar.“
Und weiter fordert der BUND: „Neben der Gefahr für Mensch und Umwelt, die von den AKWs sowie den Anlagen in Gronau und Lingen ausgeht, produzieren diese auch weiterhin Atommüll. Da der Bau eines Atommülllagers noch in weiter Ferne liegt, muss der Müll deutlich länger als genehmigt an den Zwischenlagerstandorten in ganz Deutschland stehen. Die Zwischenlager sind schon jetzt ein Sicherheitsrisiko. Es fehlt etwa an Reparatur- und Inspektionsmöglichkeiten und der Schutz gegen mögliche Terroranschläge ist unzureichend. Der BUND bemängelt, dass die neue Bundesregierung im Koalitionsvertrag keine Antworten für einen dringend benötigten transparenten und partizipativen Zwischenlagerprozess findet.“
Weitere Informationen zu den Gefahren der bestehenden und abgeschalteten Atomkraftwerke in Deutschland: www.bund.net/themen/atomkraft/akw-in-deutschland/karte-der-akws
AKW Emsland AKW Isar 2
Quelle und Fotos: BUND