„Hidden Costs. Ewigkeitslasten“ – Die Ausstellung auf Zeche Zollern
wird bis Anfang April 2022 verlängert
Unter dem Motto „Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen,“ – eine Aussage die Edmund Burke (1729-1797/ zugeschrieben wird – findet derzeit auf Zeche Zollern eine Ausstellung statt, die Anfang März beendet sein sollte, nunmehr aber wegen des guten Erfolge um vier Wochen bis Anfang April verlängert wurde. Dies ist ein geeigneter Anlass, des Leserinnen von MIT die Ausstellung vorzustellen.
Im Ausstellungsflyer heißt es u.a.:
„Hidden Costs“ zeigt Luftaufnahmen aus aller Welt mit Schwerpunkten in den USA und Deutschland. J Henry Fair ist Künstler. Ein Künstler dessen ästhetische Fotografien auf den ersten Blick das Auge anziehen. Beim zweiten Blick folgt der Verstand dem Auge: Wollen wir so leben? Fair fotografiert weltweit jene Wunden, die das Industriezeitalter dem „Blauen Planten“ geschlagen hat. Ihm geht es um unveräußerliche Werte, die allen gehören, doch zunehmend im Interesse der Industrie ausgebeutet werden: Luft, Wasser, Boden Natur. Und er zeigt uns die versteckten Kosten dieser Privatisierung, mit denen wiederum alle fertig werden müssen. Fair zielt auf unsere Haltungen und Handlungen ab und steht damit in durchaus prominenter Tradition: ‚Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute menschen nichts unternehmen.‘ “ (Edmund Burke)
Im Katalog zur Ausstellung sind rund 50 seiner exzellenten und eindrucksvollen Fotos wiedergegeben – ergänzt um zielführende Hinweise auf Ort und Anlass der Geschehnisse. Dort heißt es u.a.:
„Die Dinge, die wir kaufen, enthalten keine Informationen über die „versteckten Kosten“ für die an ihrer Produktion beteiligten öffentlichen Güter: die verunreinigte Luft, das verschmutzte Wasser, die zerstörten Lebensräume oder die ausgebeuteten Arbeiter. Aber das sind reale Kosten, die bezahlt werden müssen, eine Last, die letztlich dem Steuerzahler auferlegt wird.
Um Probleme wie diese in unsere Köpfe zu bekommen, fotografiert Fair weltweit und stellt auch weltweit aus. Ein Schwerpunkt von „Hidden Costs“ bilden die USA. Allerdings haben wir gelernt, dass – Europa, Deutschland – wir keine Veranlassung zu Selbstgerechtigkeit oder Selbstzufriedenheit haben. Daher liegt ein zweiter Schwerpunkt der Ausstellung in Deutschland, genauer in den Kohle- und Stahlrevieren, nicht zuletzt an Rhein und Ruhr. Henry Fair sieht jeden Einzelnen in der Pflicht und bricht das Schicksalsrad auf eine Dimension herunter, die jedem von uns erlaubt, mit daran zu drehen. Und auch in Deutschland ist uns diese Haltung ins Stammbuch geschrieben , etwa vonErich Kästner: ‚Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.‘ “