Nikola Seegers / Saxophon, Gesang; Kioomars Musayyebi I / Santur; Andreas Heuser / Gitarre, Violine;
Jens Pollheide / Bass; Fethi Ak / Darbuka, Bendir Benny Mokross / Percussion
„Transoriental Jazz im Amtshaus“
Zum Abschluss der aktuellen Saison erwartet die Besucher von „Musik im Amtshaus“ am 19. März ein weiteres, quasi „regionales“ Highlight. In der Ankündigung zu dieser Veranstaltung ist zu lesen:
Früher träumten wir vom Orient. Als Schauplatz von Abenteuer und sinnlichen Genüssen, als geheimnisvol- lem Ort unserer Sehnsüchte, als dem ganz Anderen un- serer abendländischen Wirklichkeit. Heute, im globalen Dorf unserer digitalisierten Welt, zeigt sich uns ein differenziertesrenzierteres Bild von den Ländern des westlichen Asien, immer wieder auch in bestürzenden Bildern und Berich- ten der politischen Nachrichten. Und alltäglicher noch in der höchst wirklichen Gestalt von Menschen, die in unseren Stadtlandschaften ihr Zuhause gefunden haben. In unserer urbanen und seit jeher von Migrationsbewegungen und der Begegnung von Fremden geprägten Region wird nun auch türkisch, persisch, syrisch und arabisch gesprochen, gekocht und gefeiert, sind östliche Rhythmen, Melodien und Klangfarben zu hören. Seit seiner Gründung im Jahr 2003 steht das Transorient Orchestra für ein Miteinander der musikalischen Kulturen. Zwölf Musikerinnen und Musiker aus Deutschland, der Türkei, dem Iran, Tunesien und Syrien haben sich darin zusammengefunden. Santur, Oud, Ney und Darbuka, arabischer und türkischer Gesang erklingen im Dialog mit Bigband-Bläsersätzen, Gitarre, Bass, Violine, Schlagzeug und Percussion – eine schillernde Mischung aus Melodien und Rhythmen des Orients mit westlicher Harmonik und jazziger Improvisation. Dabei ist das Orchester nicht einfach nur eine größere multikulturelle Band. Längst hat es sich als Keimzelle für neue musikalische Ideen und Projekte profiliert und erhielt 2017 den WDR Jazzpreis in der Kategorie Musikkulturen. Jenseits von Dogmen, beinahe naturwüchsig zeigt sich in seiner Musik spirituelle Kraft, ohne kitschig zu sein, rhythmische Komplexität, ohne lehrbuchhaft virtuos daherzukommen. Intellektuelle Lust an der Improvisation des Jazz verbindet sich mit einer sinnlichen Musizierhaltung, die nicht nur Eingeweihte beeindrucken will. Im Saal des Amtshauses, wo es für ein Orchester nicht genug Platz gibt, kommt die Transorient-Musik in der kleineren Ensemble-Besetzung auf die Bühne.