Cocktailtomaten gegen den Klimawandel (2)

Erntezeit

Von Eva Latterner

Wie war das noch? Mit selbstgezogenen Tomaten dem Klimawandel begegnen?
Am 22. Januar 2022 wurde an dieser Stelle über Open-Source-Saatgut und dessen Bedeutung im Kampf gegen die zunehmende Erderwärmung berichtet.

Kurz zusammengefasst soll mit dem freien Saatgut die lokale Landwirtschaft gestärkt werden; weiterhin empfiehlt das Umweltamt interessierten Dortmunderinnen, selbst die robusten kleinen Tomaten anzubauen. Denn: Kurze Wege bedeuten weniger CO2, eigener Anbau auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten kann ein guter Einstieg in eine persönliche Ernährungswende sein, die nicht nur schmackhaft und gesund ist, sondern auch einen kleinen Beitrag im Bemühen gegen den Klimawandel leistet.

Also, warum nicht teilnehmen an diesem Baustein des Klimaschutzprogramms der Stadt? 

So habe ich Ende Februar mit jahrelanger Erfahrung als Blümchengärtnerin und gar keiner Erfahrung als Gemüse-und Tomatengärtnerin zehn winzig kleine Samenkörnchen in zehn winzig kleine Töpfchen mit Anzuchterde gelegt. Auf der Fensterbank sollten sie genug Licht haben, gegossen wurde vorsichtig am Abend.
Aus zehn winzig kleinen Samenkörnchen wurden im Laufe der nächsten Wochen zehn hübsche kleine Pflänzchen, die nun größere Töpfe brauchten in denen sie den Tag auf dem Terrassentisch und die Nacht auf dem Wohnzimmertisch verbrachten. 

Anfang Mai endlich war es soweit:  Zehn mehr oder weniger große Töpfe, gefüllt mit guter Pflanzerde wurden zum Sommerhaus für die jungen Pflanzen. Gut verteilt im Garten und im Vorgarten stehen sie seitdem, werden beobachtet, gegossen, gedüngt, gestäbt und natürlich ausgegeizt.
An dieser Stelle ein Lob meinem Gärtner, der einen deutlich besseren Blick für zu wildes Wachstum und zuviel störende Triebe und Blätter hat als ich.

Kleine leuchtend gelbe Tomaten aus freiem Saatgut reifen seit Anfang Juli nach und nach. Sie sehen nicht nur hübsch aus, sie sind auch richtig lecker!
Ein nettes Experiment, eine gute Erfahrung- und im nächsten Jahr wird es auf jeden Fall größere Töpfe für die kräftig wachsenden Pflanzen geben.

Das Saatgut für die Sunviva-Tomaten ist samenfest, das heißt, von den diesjährigen Pflanzen kann ohne Qualitätsverlust Samen für das nächste Jahr gewonnen werden.
Die Koordinierungsstelle Klimaschutz und Klimafolgenanpassung des Umweltamtes bietet daher für Interessierte einen Workshop „Saatgut aus Tomatenpflanzen gewinnen“ an. Jeweils am Freitag, 19.08.2022, 15.00-16.30h und Freitag, 02.09.2022, 15.00-16.30h findet er in der Gärtnerei GrünFrau, Obere Pekingstr.71  44269 Dortmund statt.
Anstelle eines Kostenbeitrages wird um eine Spende beim Sozialprojekt GrünFrau für den Ernährungsrat Dortmund e.V.  gebeten.

Anmeldungen nimmt Christian Nähle vom Umweltamt gerne entgegen – per Mail: cnaehle@stadtdo.de oder per Telefon: 50- 28774

Fotos: Eva Latterner; zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!