Widerstandsfähig gegen Klimawandelfolgen: Klima.Insel als Symbol für gemeinsamen Einsatz von Stadt und Wasserverband

Emschergenossenschaft und Stadt Dortmund engagieren sich in der Zukunftsinitiative
Klima.Werk 
für eine klimaresiliente Region

Mehr Grün statt Grau, mehr Frischluftschneisen, mehr Wasserflächen: Das brauchen die Städte, um die Folgen des Klimawandels abzufedern. In ihrem Festjahr zur Neuen Emscher 2022 schickt die Emschergenossenschaft eine grüne Oase auf die Reise durch die Region, die auch in Dortmund Station gemacht hat. Die Klima.Insel ist eine Aktion der Zukunftsinitiative Klima.Werk. In dem Netzwerk treiben der Wasserwirtschaftsverband und die Kommunen gemeinsam den klimarobusten Umbau des Ruhrgebiets voran.

Seit Ende 2021 ist der Emscher-Umbau abgeschlossen, der zentrale Fluss im Ruhrgebiet ist abwasserfrei. Das Schmutzwasser wird unterirdisch durch den Abwasserkanal Emscher zu den Kläranlagen geleitet, oben können die Menschen an den Fluss und seine Zuläufe zurückkehren. Die neue Lebens- und Aufenthaltsqualität feiert die Emschergenossenschaft in diesem Jahr mit zahlreichen Aktionen für die Bürgerinnen und Bürger. Dazu gehört auch die Klima.Insel, ein mobiles, grünes Zimmer, das symbolisch für die neu entstandenen blaugrünen Infrastrukturen steht, das aber auch auf die Zukunftsaufgabe Klimaanpassung aufmerksam macht.

„Den Folgen des Klimawandels wie Hitze, Dürre und Starkregen müssen wir uns auch in den Städten des Ruhrgebiets stellen, um diese negativen Effekte zu dämpfen, Vorsorge zu treffen und unsere Region weiter lebenswert zu gestalten“, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband, bei einem Termin an der Klima.Insel, die in Dortmund für zwei Tage auf dem Petrikirchplatz gestanden hat.

Umbau der Quartiere nach dem Prinzip der Schwammstadt
„In der Zukunftsinitiative Klima.Werk setzen wir uns gemeinsam auch mit Dortmund für den Umbau der Quartiere nach dem Prinzip der Schwammstadt ein. Dabei wird der natürliche Wasserkreislauf gestärkt, indem Regenwasser nicht in die Kanalisation geleitet, sondern zurückgehalten und gespeichert wird. So kann es zur Bewässerung genutzt werden, versickern und damit den Grundwasserkörper stärken oder über Verdunstung die Umgebung kühlen“, erklärte Uli Paetzel weiter. Wie wohltuend Grün wirkt, konnten Besucher*innen beim Verweilen an der Klima.Insel erleben. Zum Beispiel beim Platz nehmen in einem der Liegestühle im Schatten der bepflanzten Wände.

Mehr Grün und Blau in die Stadt bringen
„Klimaschutz und Klimafolgenanpassung gehören zu den großen Herausforderungen  – auch in unserer Stadt“, sagt Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal. „Bei einem Spaziergang an der Emscher, längs der vielen Dortmunder Gewässern sowie in Parks und Wäldern genießen wir die Natur. Unser Ziel ist es, mehr Grün und Blau auch in die City, die Wohn- und Gewerbegebiete zu bringen. Das Durchgrünungskonzept für die City ist ein Ausdruck dieser Bemühungen. Aus Umfragen wissen wir, wie wichtig dieses Thema für die Besucherinnen und Besucher der Innenstadt ist. Mobiles Grün und der Paradiesgarten an der Reinoldikirche sind erste Schritte. Der Umbau städtischer Gewässer wie aktuell des Heisterbachs in Hörde, Dachbegrünungen an Schulneubauten und dauerhafte Klimainseln, in denen das Regenwasser versickern kann, wie aktuell am Lütgendortmunder Lechlohweg geplant, tragen zur Klimaanpassung bei.“

Wie wasserbewusste Stadtentwicklung funktioniert
Bürgerinnen und Bürger konnten sich an der Klima.Insel darüber informieren, wie eine wasserbewusste Stadtentwicklung grundsätzlich funktioniert. Dächer begrünen, Fassaden begrünen, Flächen entsiegeln, Versickerungsmulden anlegen oder Dach- und Wegeflächen von der Mischwasserkanalisation abkoppeln: Maßnahmen, die die Städte widerstandsfähiger gegen die Klimakrise machen. Das geht nicht nur auf kommunalen Flächen oder Gebäuden, bei Wohnungsbaugesellschaften oder Gewerbeflächen, sondern auch bei der privaten Immobilie. Wer seinen Schottergarten entsiegelt, wirkt mit daran, den Hitzestau in Wohngebieten aufzulösen. Wer seine Dachregenrinne von der Kanalisation abkoppelt und das Regenwasser fürs Gießen sammelt oder in der Rasenfläche versickern lässt, geht nachhaltig mit dem kostbaren Nass von oben um und spart dabei noch Abwassergebühren.

Die Stadt Dortmund unterstützt und berät ihre Bürgerinnen und Bürger bei der Umsetzung solcher Maßnahmen und stellt Förderung für die Dach- und Fassadenbegrünung sowie Entsiegelung zur Verfügung.

Beratungsangebot der Stadt Dortmund
Das Team der Grundstücksentwässerung bietet sowohl privaten Eigentümerinnen und Eigentümern als auch Gewerbetreibenden bei Bedarf eine objektbezogene Beratung für die Themen Starkregenvorsorge, Objektschutz und Umgang mit Niederschlagswasser auf dem Grundstück an. Wenden Sie sich hierfür gerne an die Rufnummer 0231/50-24755 bzw. 0231/50-26793 oder schreiben eine E-Mail an Starkregen@stadtdo.de.

Auf der Internetseite der Stadtentwässerung www.grundstuecksentwaesserung.dortmund.de finden Sie zudem ausführliche Informationen zum Thema Starkregenvorsorge und entsprechende Informationsfilme.

Förderprogramm der Stadt Dortmund
650.000 Euro stellt die Stadt für klimawandelgerechte Investitionen für die Begrünung von Dächern und Fassaden sowie die Entsiegelung befestigter Flächen bereit. Es winken bis zu 50 Euro pro Quadratmeter bei einer Dach- und Fassadenbegrünung bzw. 20 Euro pro Quadrat-meter entsiegelter Fläche. Voraussetzung ist, dass das Gebäude älter als fünf Jahre ist und eine Begrünung nicht verpflichtend ist.

Förderanträge können beim Umweltamt der Stadt Dortmund eingereicht werden. Weitere Förderbedingungen, das Antragsformular sowie Ansprechpersonen  sind auf der Internetseite des Dienstleistungszentrums Energieeffizienz und Klimaschutz (dlze) der Stadt Dortmund erhältlich www.dortmund.de/dlze.

Für Fragen von Bürger*innen zum Antragsverfahren steht im Umweltamt zur Verfügung: Lea Schütrumpf, lschuetrumpf@stadtdo.de, 0231/ 50-1 00 57.

Quelle: Pressestelle EGLV; Foto: Zukunftsinitiative Klima.Werk/EGLV