Emscher-Umbau: Firmen aus dem Ruhrgebiet profitierten erheblich

Emscher in Deusen; Foto: Archiv MIT

Studie der TU Dortmund zu den ökonomischen Mehrwerten des Emscher-Umbaus belegt

immens positiven wirtschaftlichen Effekt für die heimische Wirtschaft

Der Emscher-Umbau ist das größte europäische Infrastrukturprojekt der vergangenen Jahrzehnte. Mehr als 5,5 Milliarden Euro hat die Emschergenossenschaft in die Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität an den Emscher-Gewässern investiert. Dafür wurden vier neue moderne Großkläranlagen, 430 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen und drei gigantische Pumpwerke gebaut. Mehr als 150 Kilometer an Flusslandschaften wurden renaturiert, rund 130 Kilometer an neuen Radwegen geschaffen.

Nicht weniger beeindruckend als diese Kennzahlen sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie zu den wirtschaftlichen Effekten des Emscher-Umbaus, die von der Technischen Universität Dortmund im Auftrag der Emschergenossenschaft erstellt wurde: Knapp 44.000 Arbeitsplätze sind durch den Emscher-Umbau entstanden, rund 2 Milliarden Euro Auftragssumme gingen an Firmen im Ruhrgebiet. Das ist einer Pressemeldung der Emschergenossenschaft vom 22.8.22 zu entnehmen

Emscher Auen; Foto: Archiv MIT

„Der Emscher-Umbau ist nicht nur ein weltweit einzigartiges Projekt zur Renaturierung einer ganzen Flusslandschaft. Seit drei Jahrzehnten ist er auch der Motor der heimischen Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Die regionalökonomischen Effekte des Emscher-Umbaus sind ganz erheblich, wie die aktuelle Studie der TU Dortmund nun belegt“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. Zu Beginn des Emscher-Umbaus im Jahr 1992 lag der Fokus auf der wasserwirtschaftlichen Optimierung des Emscher-Flusssystems aus technischer Sicht. Die Umgestaltungsplanungen beschränkten sich im Wesentlichen auf den engeren Flusslauf bzw. die Eigentumsflächen der Emschergenossenschaft. Es ging primär um eine Verbesserung des Gewässerzustands, die Wirtschaftlichkeit der Infrastruktur, den Hochwasserschutz und vor allem um die Beseitigung der Geruchsbelästigung durch die seinerzeit offenen Schmutzwasserläufe.

Aus dem reinen Abwasserprojekt wurde eine Regionalentwicklungsstrategie
In der 30-jährigen Umsetzung des Generationenprojekts Emscher-Umbau erfolgte jedoch eine sukzessive thematische Auffächerung des Zielspektrums hin zu einer proaktiven Regionalentwicklungsstrategie, die die Emschergenossenschaft in enger Partnerschaft mit ihren Mitgliedern entwickelte. Neue Zielbereiche wurden in die ursprüngliche Umbaustrategie integriert, wie z.B. die Erhöhung der Erholungs- und Freizeitqualität, die Profilierung des Landschafts- und Stadtbildes, die nachhaltige Quartiersentwicklung, eine Förderung von Kunst und Kultur sowie ganz besonders die Anpassung an den Klimawandel.

Der Emscher-Umbau sollte damit einen Mehrwert schaffen, der über das ursprünglich Angestrebte hinausgeht, die Region insgesamt aufwertet, die Lebensqualität für die Menschen verbessert und einen Beitrag zum Strukturwandel im Ruhrgebiet leistet. „Die nun vorgelegte Studie untersuchte diesen Mehrwert des Emscher-Umbaus, indem zum einen der Stand der Zielerreichung in den verschiedenen Zielbereichen und zum anderen die regionalwirtschaftlichen Wirkungen des Umbaus analysiert wurden“, sagt Prof. Thorsten Wiechmann, Dekan der Fakultät Raumplanung an der TU Dortmund.

Fazit
„Der Kernbeitrag des Emscher-Umbaus war die Behebung von infrastrukturellen Rückständen. Doch der Emscher-Umbau durch die Emschergenossenschaft ist nicht nur als wasserwirtschaftliche oder abwassertechnische Maßnahme konzipiert. Die Renaturierung der Emscher stellt einen wichtigen Impuls der städtebaulichen und ökonomischen Entwicklung im Ruhrgebiet dar, das massiv unter dem Strukturwandel seit den 1970er-Jahren zu leiden hatte“, fasst Wiechmann zusammen.

Prof. Dr. Uli Paetzel sagt: „Mit der blaugrünen Umgestaltung der Emscher-Gewässerlandschaften schaffen wir die räumlichen Voraussetzungen für eine positive Entwicklung dieser Region. Der Abschluss des Emscher-Umbau markiert kein Ende, sondern den Beginn einer Transformation des Ruhrgebietes, die angesichts des Klimawandels als größte Herausforderung in der Zukunft auch zwingend erforderlich ist.“

Weitere Infos: https://www.eglv.de/medien/emscher-umbau-firmen-aus-dem-ruhrgebiet-profitierten-erheblich/

Quelle: Emschergenossenschaft