Preisverleihung in der historischen Hörder Burg
Am 2. September 2022 fand in der Hörder Burg die Preisverleihung des diesjährigen Heimatpreises „was für eine Heimat“ statt. Dieser Preis wurde bereits zum dritten Mal für lokale Initiativen und Projekte die „auf herausragende Art unsere Heimat gestalten und bewahren“ vergeben. Insgesamt gab es 18 Bewerbungen, aus denen im Mai eine Jury drei herausragende Projekte ausgewählt hat.Zur Ermittlung einer Rangfolge konnten die Dortmunder Einwohner bis zum 30.Mai per Internet (aber auch analog) abstimmen. Über 1.200 Stimmen wurden abgegeben und das (noch geheime) Ergebnis wurde bei der Preisverleihung mitgeteilt. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der Bergkapelle Radpod, die mit dem Steigerlied den Abend eröffnete.
Frau Andrea Allendorf von der Koordinierungsstelle Heimat begrüßte die fast 100 Gäste und freute sich, dass nach dem vergangenen Jahr wieder eine Präsentveranstaltung stattfinden kann. Sie bedankte sich bei der Sparkasse für die Überlassung der Räumlichkeiten.
Robert Lindig, Vorstand der Sparkassenakademie, begrüßte ebenfalls die Anwesenden. Er ging auf den Begriff „Heimat“ ein, der manchmal auch negativ besetzt ist. Er lobte die Teilnehmer, die mit ihren Aktivitäten dafür Sorge trugen, das Dortmund lebens- und liebenswert bleibt.
In Abwesenheit des verhinderten Oberbürgermeisters Thomas Westphal begrüßte Stadtdezernent Ludger Wilde die Gäste. Er hob die Bedeutung der Hörder Burg hervor.
Frau Susanne Linnebach, Amtsleiterin des Amtes für Stadterneuerung, erklärte noch einmal die Modalitäten. Sie lobte die vielfältigen, individuellen Bewerbungen. Der Heimatpreis ist so einer großer Erfolg, dass die Stadt Dortmund diesen Event auch künftig durchführen wird. Der Sieger des diesjährigen Heimatpreises hat sich für die Teilnahme am Landeswettbewerb NRW qualifiziert und wird dort teilnehmen.
Dann wurde es spannend. Frau Andrea Allendorf verkündigte die Preisträger.
Der dritte Preis ging mit gut 20% der Stimmen an den Historischen Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark e.V. mit dem Projekt:„Jüdische Identität, jüdisches Leben und jüdische Friedhöfe in Dortmund“.
Laudator Dr. Mathias Austermann (Stadtheimatpfleger) lobte die Dokumentation „Was war – Was ist“ von Projektleiter Klaus Winter, der damit die Internetseite „Jüdisches Leben in Dortmund“ Tag für Tag mit neuem Leben füllt. Gemeinsam mit Ludger Wilde überreichte er den Preis an den Vorsitzenden Adolf Miksch und Klaus Winter.
Der zweite Preis ging dann mit 32% an unseren Heimatverein Mengede mit dem Projekt: „ Aufwertung des Heimathauses“.
Laudator Ludger Wilde verwies auf die Geschichte des Heimatvereins, auf die vielen Mitglieder und die vielen unterschiedlichen Aktivitäten (Stammtische, Wander- und Fahrradtouren, Ausstellungen, Führungen usw.) Auch die QR- Code Aktion, das Sonderpostamt mit der Mengeder Briefmarke, die Bierdeckelaktion, den Jahreskalender und die Kunstaktionen im öffentlichen Raum hob er hervor. Dazu kommen noch regelmäßige die Herausgabe eines Heimatblattes sowie der hervorragende Onlineauftritt.
Das alles wurde aber getoppt von der Aktion „Aufwertung des Heimathauses“. Hier ist es gelungen, mit Landesmitteln, eines der ältesten Mengeder Häuser „zurückzubauen“. Der Bierkeller, das Treppenhaus, die Gesindestube und die Räucherkammer erstrahlen wieder „in altem Glanz“. Mit dem Heimathaus, mittlerweile Eigentum der Heimatvereins Mengede, hat dieser ein dauerhaftes Zuhause.
Den Preis nahmen Jürgen Karlshaus und Hans-Ulrich Peuser entgegen. Auf eventuelle neue Projekte angesprochen antwortete dieser: „Wir haben schon wieder etwas Großes in Planung“. Wenn alles klappt soll vor dem Heimathaus ein Backhaus (wie im Münsterland) entstehen. Wir haben im Vorstand einen „alten“ Bäckermeister, der das Wissen, aber auch noch die notwendige „Hardware“ hat.
Den ersten Platz mit 48% der Stimmen bekam das „forum! Jugend e.V. mit dem Projekt „Heimat: Gestern und Morgen – Eine Momentaufnahme einer diversen Generation.“
Die Laudatorin Martina Skenda verwies auf die aktuelle Fotoausstellung des forums, über die der WDR berichtet hat und die demnächst im Landtag zu sehen ist. Entscheidend sei nicht wo man herkommt, sondern wo man hin will. Hier wird allen die Möglichkeit sozialer Bindungen geboten. Sie verwies auf den Internetauftritt und bedankte sich bei allen.
Bei der Preisverleihung wurde auch ein Film erwähnt, der derzeit entsteht. Einer der Akteure war auch im Publikum. Das Preisgeld kommt für dieses Projekt gerade recht.
Frau Andrea Allendorf lud zu einer Fotosession aller Preisträger. Sie verwies auf die Internetseiten der Preisträger, verlas die Teilnehmer die für diesen Abend zugesagt hatten und die Bergkapelle Radpod beendete den offiziellen Teil des Abends.
Bei Curry Wurst, Salzkuchen mit Met und Käse, aber auch Kaltgetränken fand die Veranstaltung einen ruhigen Ausklang.