Mehr als 20.000 Menschen haben online abgestimmt: Die Shell Deutschland GmbH wurde mit großem Abstand
zum dreistesten Umweltlügner gewählt
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) verleiht in diesem Jahr den Schmähpreis „Goldener Geier“ an die Shell Deutschland GmbH. Entschieden haben das mehr als 20.000 Verbraucherinnen und Verbraucher, die online über die „dreisteste Umweltlüge des Jahres“ abgestimmt haben. Die DUH hat den Schmähpreis Mitte letzter Woche an der Konzernzentrale von Shell in Hamburg übergeben. Das Unternehmen weigerte sich trotz Vorankündigung, den Preis entgegenzunehmen.
Der Grund: Der Mineralölkonzern behauptet, dass Autofahrende für nur 1,1 Cent zusätzlich pro Liter getanktem Benzin oder Diesel die CO2-Emissionen der eigenen Fahrt ausgleichen könnten. Aus Sicht der DUH und der großen Mehrheit der Abstimmenden signalisiert Shell damit, Autofahrerinnen und Autofahrer könnten ihr Fahrzeug ohne schlechtes Gewissen und Klimaschäden nutzen. Tatsächlich stoßen sie jedoch weiterhin ungemindert CO2 aus.
Die DUH geht bereits juristisch gegen Shell und fünf weitere Unternehmen vor – wegen Verbrauchertäuschung mit vermeintlicher „Klimaneutralität“.
Mehr als 1.200 Vorschläge von BürgerInnen sind in diesem Jahr für den Goldenen Geier eingegangen. An der abschließenden Online-Abstimmung über die sechs meistgenannten Unternehmen haben mehr als 20.000 Menschen teilgenommen. Shell hat diese Abstimmung mit großem Vorsprung gewonnen (32 Prozent der Stimmen). Auf den weiteren Plätzen folgen:
- Lufthansa für das Werbeversprechen von „CO2-neutralem“ Fliegen (17 Prozent)
- McDonald’s für die BetterM-Kampagne (15 Prozent)
- HelloFresh wegen Verpackungswahnsinn (14 Prozent)
- Edeka für seine Schummel-Mehrwegtüten (12 Prozent)
- Volvic von Danone für ihre Einweg-Plastikflaschen (10 Prozent)
Hintergrund:
Mit dem „Goldenen Geier“ ruft die DUH zum gemeinsamen Kampf gegen Greenwashing auf. Verbraucherinnen und Verbraucher haben die Möglichkeit, Unternehmen, Produkte oder Dienstleistungen zu nominieren, die Klima- oder Umweltfreundlichkeit versprechen, in Wahrheit aber Umweltsünder sind. Unter den häufigsten Einreichungen und dreistesten Beispielen stellt die DUH dann die finalen Kandidaten für die Online-Abstimmung zur Wahl. Ziel des Schmähpreises ist es, auf die Problematik von Greenwashing im Allgemeinen aufmerksam zu machen, Verbraucherinnen und Verbraucher zu warnen und auch ganz konkret Produkte zu enttarnen, mit denen Menschen getäuscht werden. Letztendlich sollen Unternehmen dazu bewegt werden, ehrliche und ökologische Produkte auf den Markt zu bringen.
Weitere Infos unter: https://www.duh.de