Niemals vergessen! Stadtbezirk Mengede erinnerte gestern an die Reichspogromnacht

Das Netzwerk gegen Rechts im Stadtbezirk Mengede hatte eingeladen und
erfreulich viele Menschen sind gekommen

Auch in diesem Jahr hatte das Netzwerk gegen Rechts im Stadtbezirk Mengede zur Progromandacht in die ev. St. Remigiuskirche eingeladen. Anlass: Zum 84. Mal jährte sich gestern die Reichspogromnacht. In dieser Nacht wurden im Jahr 1938 in ganz Deutschland jüdische Geschäfte, Wohnungen und Einrichtungen von den Nazis angegriffen und zum Teil zerstört. 

 

Mit der gestrigen Veranstaltung wurde vor allem der Opfer der nationalsozialistischen und antisemitischer Gewalt gedacht – in Mengede und anderswo.
Das Netzwerk gegen Rechts im Stadtbezirk Mengede kümmert sich seit Jahren darum, dass solche Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten. Es konnte gestern erneut eine erfreuliche Resonanz auf die Einladung feststellen.
Die knapp 50 TeilnehmerInnen trafen sich um 18.30 Uhr am Mengeder Amtshaus und begaben sich von dort aus auf den Weg zur ev. St. Remigius Kirche.

Am Stolperstein in der Williburgstraße 6 verweilten die Teilnehmenden und gedachten dort der jüdischen Mitbürger Salomon und Else Heimberg, die 1942 bzw. 1945 von den Nazis ermordet wurden.

In der St. Remigius Kirche wurde eine gelungene ökumenische Andacht gehalten. Die beiden Geistlichen – Pfarrerin Lüders und Pfarrer Werning – inzwischen schon ein eingespieltes Team –  begleiteten das Ereignis des Gedenkens angemessen dezent. Die Andacht wurde musikalisch exzellent unterstützt von Musikantinnen der Familie Biosca-Dieterle und von Reinhard Kraus.
Anschließend waren alle Teilnehmenden zum Gedankenaustausch in das Gemeindehaus der ev. St. Remigiuskirche eingeladen. Als Gastreferentin berichtete Andrea Ulrich von der „Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ über ihre täglichen Erfahrungen im Umgang mit Antisemitismus, Intoleranz und Rassismus. Es entwickelte sich hiernach eine intensive Diskussion z. B.über die Frage, ob die Medien ihrer Aufgabe als vierte unabhängige Gewalt im Staate eigentlich noch nachkommen.
Fotos: Joss Fritz und K.N.; zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!