Vorbemerkung
Die Route der Industriekultur beginnt direkt vor unserer Haustür. Die erhaltenen Zeitzeugen sind einzigartige industrielle Erben einer wirtschaftlichen Epoche im Ruhrgebiet. Frühere stillgelegte Hebewerke, Kokereien, Hochöfen und Produktionsstätten sind heute spektakuläre Schauplätze für Kunst und Kultur.
Pero Orep und Denise haben sich über einen längeren Zeitraum auf den Weg gemacht und einiges von diesen Zechendenkmälern in Wort, vor allem aber im Bild festgehalten. Es sind dies die Zechen: Achenbach – Erin – Gneisenau – Hansa – Stein – Zollern – A.v. Hansemann, über die wir berichtet haben bzw. berichten werden.
Heute wird die Serie mit der Zeche Minister Stein fortgesetzt.
Zeche Minister Stein
Die Zeche wurde 1856 von zwei Investoren gegründet. Den Namen des preußischen Ministers Freiherr v. Stein trägt sie seit dem 4. April 1871.
Bereits 1878 wurde eine jährliche Förderung von über 100.000 Tonnen erreicht. 1873/1874 erwarb ein Konsortium das Bergwerk. Die Zeche Minister Stein fusionierte zur Vereinigte Stein & Hardenberg und neuer Eigner wurde die Gelsenkirchener Bergwerks AG.
1923 und 1926 wurde Minister Stein zur Großschachtanlage mit mittlerweile vier Schächten ausgebaut.
Am 11. Februar 1925 kamen bei einer Schlagwetterexplosion 136 Bergleute ums Leben, 8 Arbeiter überlebten das Unglück. Zum Gedenken der verunglückten Bergmänner wurde 1927 auf dem Nordfriedhof ein Denkmal errichtet.
1929 erzielte die Grube mit über 1,6 Millionen Jahrestonnen ihre bis dato höchste Fördermenge. Nach Inbetriebnahme von Schacht 6 im Jahr 1941 stieg Minister Stein mit einer Förderung von 3,67 Millionen Tonnen und 6820 Beschäftigten zur größten Zeche im Ruhrgebiet auf.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Zeche durch mehrere Bombenangriffe schwer beschädigt. 1945 wurden die Schachtanlagen Minister Stein und Fürst Hardenberg getrennt. Die Produktion auf Minister Stein konnte erst im Herbst 1946 wieder aufgenommen werden. 1953 kam die Zeche zur neu gegründeten Dortmunder Bergbau AG, die später Teil der Ruhrkohle AG wurde.
Vom Zechensterben des Ruhrgebiets waren die Schachtanlagen lange Zeit nur insoweit betroffen, dass verlagerte Kumpel aufgenommen wurden.
Die letzte Kohle wurde auf Minister Stein 1987 gefördert, dann wurde das Bergwerk stillgelegt. Eine geplante Umwandlung der Zeche Minister Stein nach der Stilllegung zu einer Untertage-Mülldeponie wurde aufgrund umfangreicher Proteste der Bevölkerung nicht mehr realisiert. (K.N.; wikipedia).