Gedenken an verstorbenen Radfahrer

 Ghostbike wird in Brackel aufgestellt

Am Dienstag,  23. Mai, wird in Dortmund ein weiteres Ghostbike aufgestellt, um an einen tragischen Unfall in Brackel zu erinnern. Ein 80-jähriger Radfahrer war am 17. Mai auf der Leni-Rommel-Straße von einem LKW überrollt worden und später an den Unfallfolgen verstorben.Viele Radfahrende sind von dieser Nachricht betroffen. Ihre Anteilnahme mit den Angehörigen bringen sie mit der Aufstellung des fünften Dortmunder Ghostbikes zum Ausdruck. Diese weißen Fahrräder werden seit dem Jahr 2003 an Unfallorten im Gedenken an verstorbene Radfahrende aufgestellt und erinnern daran, wie wichtig sichere Radverkehrsanlagen und ein respektvolles Miteinander im Straßenverkehr sind.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen. Um 19.30 Uhr startet am Dienstag auf dem Friedensplatz eine ruhige Gedenkfahrt, die das Ghostbike zur Unfallstelle Leni-Rommel-Straße/Oberdorfstraße begleitet. Nach zwei kurzen Ansprachen und einer Schweigeminute wird das Ghostbike aufgestellt.

Die zeitnahe Aufstellung ist möglich durch die Zusammenarbeit von Critical Mass Dortmund, VeloKitchen Dortmund, Aufbruch Fahrrad Dortmund und VeloCityRuhr. Die Organisatoren möchten nicht nur an den verstorbenen Radfahrer erinnern, sondern auch auf die Notwendigkeit sicherer Radverkehrsanlagen aufmerksam machen. Sie kritisieren die aktuelle Radverkehrsstrategie der Stadt Dortmund, in der die Schwerpunkte für den Radverkehr in den kommenden zehn Jahren festgelegt werden. Besonders die fahrradfreundliche Gestaltung der Hauptstraßen werde dabei vernachlässigt und auf unbestimmte Zeit verschoben. Stattdessen sollen Verbesserungen an Hauptstraßen nur „anlassbezogen“ vorgenommen werden, wenn die Straße.ohnehin saniert werden müsse.

Die Leni-Rommel-Straße sei ein Beispiel für die mangelhafte Situation der Radverkehrsanlagen an Hauptstraßen. Die schmalen Radfahrstreifen mit einer Breite von nur 1,5 Metern seien teilweise zwischen parkenden Bussen und der Fahrbahn eingeklemmt und dürften so nach heutigen Standards gar nicht mehr angelegt werden. Dort und an vielen anderen Hauptstraßen bestehe dringender Handlungsbedarf, finden die Organisatoren.

Das Ghostbike in der Leni-Rommel-Straße ist das fünfte seiner Art in Dortmund. Weitere Ghostbikes befinden sich in Rüschebrinkstraße, Leopoldstraße, Bornstraße und in der Schützenstraße.

Quelle: Aufbruch Fahrrad Dortmund; Foto: privat; zur Vergrößerung des Fotos dieses bitte anklicken!