Familien-Fahrrad-Demo Kidical Mass in Dortmund

Tausend Kinder und Eltern demonstrieren für mehr Tempo beim Ausbau der Radwege

Rund 1000 Menschen sind am Sonntag mit der Familien-Fahrrad-Demo Kidical Mass durch Dortmund gefahren, um für bessere Radwege zu demonstrieren. An der großen Kreuzung am Ostentor wurde ein Zwischenstopp eingelegt und der gesamte Kreuzungsbereich mit Kreide bemalt.

Für die Kinder war es der Höhepunkt der Fahrt und ein großer Spaß, aber die Aktion hatte auch einen ernsten Hintergrund. „Wir wollen damit zeigen, wie viel Platz für den Autoverkehr in der Stadt verbraucht wird und wie wenig für andere Dinge wie den Fuß- und Radverkehr oder den Aufenthalt und das Spielen übrig bleibt“, erklärte Sebastian Peter von der Fahrradinitiative Aufbruch Fahrrad Dortmund, die die Kidical Mass organisiert.

Die Fahrt begann um 14:00 Uhr auf dem Hansaplatz und führte dann über den Wallring zum Ostentor und von dort im großen Bogen durch die Nordstadt und über den Borsigplatz zum Zielpunkt Hoeschpark. Die Stimmung war ausgezeichnet, auch die Sonne fuhr mit und bescherte den Teilnehmenden noch einmal herrliches Sommerwetter.

Doch es gab nicht nur Grund zur Freude. Sebastian Peter kritisierte den schleppenden Ausbau der Radwege und sagte: „Unsere Geduld geht langsam zur Neige.“ Man habe das Gefühl, dass in Dortmund viele Versprechungen gemacht würden, aber wenn es um die Umsetzung gehe, kämen die Dinge nur sehr langsam oder gar nicht voran.

Darius Silski von der Fahrradinitiative Aufbruch Fahrrad Dortmund sprach dieses Problem an, als er zu Beginn der Kidical Mass auf dem Hansaplatz eine kurze Rede hielt. Auch er kritisierte den langsamen Fortschritt und den häufigen Stillstand beim Ausbau der Radwege und fragte die teilnehmenden Kinder, wie lange man denn wohl noch warten müsse, bis sich in Dortmund etwas verändere. „Sollen wir warten, bis Ihr alle erwachsen seid?“, fragte Silski, bevor die Menge laut „Nein“ antwortete.

Es müsse sich endlich etwas ändern in Dortmund, findet Silski, und deswegen demonstriere man für mehr Freiräume und mehr sichere Radwege in Dortmund, und zwar nicht irgendwann, sondern schnell.

Quelle: Aufbruch Fahrrad Dortmund; Fotos: Daniel Tiessen, Sebastian Peter, Christopher Ising.