Gelebte Solidarität mit der Region Hatay

Hilfe, die ankommt

Als am 6. Februar 2023 in Syrien und der Türkei die Erde bebte, da erschütterten die Ausmaße dieser Naturkatastrophe auch die Menschen in Dortmund. Viele Menschen in unserer Stadt haben familiäre Verbindungen in die Region und organisierten umgehend Hilfslieferungen. Der Wunsch nachhaltig zu helfen, führte dazu, dass unsere Fraktion gemeinsam mit den Fraktionen von Bündnis 90/ Die Grünen, Linke+ und FDP/ Bürgerliste bereits im März den Auftrag auf eine Aufbaupatenschaft mit der Region im Rat einbrachte.
Nun machte sich eine Delegation aus Dortmund auf den Weg nach Hatay und Antakya um sich vor Ort ein Bild von der aktuellen Lage zu machen. Von den Eindrücken dieser Reise berichteten Martin van der Pütten (Leiter Internationale Beziehungen Stadt Dortmund), Volkan Baran (Mitglied des Landtags NRW) und Cüneyt Karadas (für den Verein „Die Mensa Dortmund“).
60.000 Menschenleben forderte das Beben und mehr als 150.000 Verletzte. Noch immer werden in der Region Hatay offiziell 2.000 Menschen vermisst, inoffiziell spricht man von 6.000 Vermissten. Das Ausmaß der Zerstörung ist gewaltig. Auch wenn 80% der Trümmer mittlerweile geräumt wurden und seit Oktober die Schulen in der Provinz wieder geöffnet sind. Ohne stabiles Internet, war Online-Unterricht für die Kinder nur unregelmäßig möglich.

Da ein Wiederaufbau noch gar nicht begonnen hat und sie ihre Häuser wegen Einsturzgefahr nicht betreten dürfen, leben die Menschen vielfach noch immer auf engstem Raum in Zelten und Containern. Teilweise in Containerdörfern. Der anstehende Winter droht die Lage der Menschen hier noch weiter zu verschlechtern.

Umso wichtiger, dass die von Dortmund gelebte Solidarität ankommt. Schon zwei Wochen nach dem Erdbeben, machte sich eine Lieferung mit fünf Nutzfahrzeugen und 1500 Betten für die Containerdörfer auf den Weg. Zahlreiche Spenden folgten und die Hilfe geht weiter. So können mit den in Dortmund zusammengetragenen Spenden (150.000 Euro aus kommunalen Mitteln und 300.000 Euro aus privaten Spenden) medizinische Güter und die Ausstattung für ein geplantes Trauma-Haus angeschafft werden. In diesem Haus sollen jeden Monat etwa 1.000 PatientInnen behandelt werden können, und zwar in der Nachsorge der Psycho- und Physiotherapie. Hatays Partnerstädte Kiel und Aalen stellen dafür zusätzlich eine Summe von fast einer Million Euro zur Verfügung.

Die Schilderung der Delegationsteilnehmer, haben die Fraktionsmitglieder tief berührt und sie darin bestärkt, dass es der richtige Weg ist die Bande in die Region mit dieser Aufbaupatenschaft zu stärken und durch die Einrichtung der Koordinierungsstelle für humanitäre Hilfen, einen festen Ansprechpartner in der Stadtverwaltung anzubieten für all diejenigen in Dortmund, die im Angesicht von akuter Not helfen wollen.

Bestandteil der Delegationsreise war auch ein Besuch in Hanobasi bei Kahramanmaraº, am Grab von Mehmet Kubaºik. Dieses war ebenfalls durch das Erdbeben zerstört worden. Durch Gelder der Stadt und Spenden, die Volkan Baran eingesammelt hatte, wurde der Wiederaufbau des Grabes finanziert. Eine Geste, die die Familie und die BewohnerInnen des Dorfes sehr gerührt hat.

Quelle und Foto: SPD-Ratsfraktion