Grüne Bezirksbürgermeisterinnen rufen zur Teilnahme an Demos auf
Die journalistische Arbeit des Recherchenetzwerks Correctiv hat in der vergangenen Woche ein Geheimtreffen von bekannten Rechtsextremen, hohen Parteifunktionär*innen der AfD, Unternehmer*innen und Mitgliedern der Werteunion aufgedeckt. Dort wurden konkrete Pläne besprochen, wie Menschen mit internationaler Vergangenheit und aus rechtsextremer Sicht politisch unbequeme Personen aus Deutschland abgeschoben werden können.Das Bekanntwerden des Treffens löste in Deutschland eine große Solidaritätswelle aus. In vielen Städten gab es bereits Demonstrationen mit tausenden Menschen, die sich öffentlich für eine vielfältige Gesellschaft und gegen die AfD positionierten. Am kommenden Samstag, den 20. Januar, finden nun auch in Dortmund zwei Demonstrationen statt.
„Wir schweigen nicht zu jeder Form von Antisemitismus. Gerade in unserem Stadtbezirk mit vielen jüdischen Einrichtungen werden wir uns alle dafür einsetzen, dass sich alle Menschen jüdischen Glaubens sicher und wohl fühlen. NIE WIEDER IST JETZT“, erklärt Christiane Gruyters, Bezirksbürgermeisterin Innenstadt-Ost.
Für Samstag ist in der Innenstadt eine Demonstration des Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus, einem breiten gesellschaftlichen Bündnis, geplant. Sie beginnt um 15 Uhr auf der Nordseite des Hauptbahnhofs an der Steinwache und zieht dann bis etwa 17 Uhr durch die Innenstadt. Eine Dortmunder Antifa-Gruppe mobilisiert ebenfalls zu einer Demonstration in Dorstfeld, für die um 15 Uhr eine gemeinsame Anreise ab dem Hauptbahnhof geplant ist.
Dazu erklärt Astrid Cramer, Bezirksbürgermeisterin im Stadtbezirk Innenstadt-West: „Unser Stadtbezirk, insbesondere Dorstfeld, leidet nach wie vor unter dem Narrativ der Nazihochburg. Aber am Samstag werden unsere Bürgerinnen und Bürger wieder zeigen, dass das falsch ist. Viele werden wieder auf die Straße gehen. Weder die Nazis noch der Bundestagsabgeordnete Helferich mit seinem AfD-Büro sind bei uns willkommen!
Hannah Rosenbaum, Bezirksbürgermeisterin Innenstadt-Nord ergänzt abschließend: „Wir stehen nicht schweigend daneben, wenn AfD und bekannte Neonazis von der Deportation unserer Nachbar*innen, Freund*innen, Familien und quasi der kompletten Nordstadt fantasieren. Es braucht jetzt einen Zusammenschluss von Demokrat*innen, die Seite an Seite für unsere Werte und die offene Gesellschaft eintreten. Die Demonstrationen am Samstag sind dafür ein erstes starkes Signal.“
Die drei Bezirksbürgermeisterinnen wünschen sich für die Demonstrationen eine starke Beteiligung der Dortmunder Bürger*innen.