Meldebutton kann helfen und schützen
Nicht erst seit dem Angriff der Hamas auf Israel gibt es eine zunehmende Zahl antisemitischer Vorfälle – auch im Sport.
Dabei ist davon auszugehen, dass das Dunkelfeld an Übergriffen gegen Jüdinnen und Juden in Deutschland deutlich größer ist als die offiziell gemeldeten Fälle. Vor diesem Hintergrund haben die GRÜNEN im Sportausschuss jetzt Fragen zur Situation im Dortmunder Sport eingebracht.Dabei geht es auch darum, den in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen entwickelten Meldebutton gegen Antisemitismus
bei den Dortmunder Vereinen bekannter zu machen.
„Über diesen Button, der einfach auf jede Website eingebunden werden kann, können Vereine, Verbände und Fanorganisationen Hinweise auf antisemitische Vorgänge oder Übergriffe schnell und anonym übermitteln“, erklärt Katrin Lögering, Fraktionssprecherin der GRÜNEN und Mitglied im Sportausschuss. Die Hinweise werden zur systematischen Auswertung direkt an RIAS, dem Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus, weitergeleitet. Betroffene werden dann auf Wunsch bei der Aufarbeitung von antisemitischen Vorfällen im Sport unterstützt.
Antisemitismus in Dortmunder Vereinen
In dem Zusammenhang möchten die GRÜNEN wissen, wie präsent das Thema Antisemitismus im Sport in Dortmund überhaupt ist.
Hat die Verwaltung Kenntnis von antisemitischen Vorfällen und Übergriffen? Und gibt es Unterstützung für die Vereine bei der Prävention
und Bekämpfung von Antisemitismus? „Eine Studie von „zusammen1“, einem Projekt des bei der Entwicklung des Buttons beteiligten
jüdischen Sportverbands MAKABI Deutschland zeigt, dass kaum jemand weiß, wie oder wo man antisemitische Übergriffe, die man im eigenen Umfeld
wie z.B. dem Sportverein beobachtet oder erlebt, melden kann. Dadurch bleiben viele antisemitische Vorfälle im Dunkeln und Betroffenen kann kaum geholfen werden“, so Lögering. „Der Dortmunder Sport steht sinnbildlich für die Vermittlung von Toleranz, Respekt voreinander und für eine vielfältige Gesellschaft. Gerade hier sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, um diese Werte zu stärken.“
Die eigene Verantwortung stärken
„Es ist wichtig zu wissen, wie man in der Situation eines antisemitischen Übergriffs reagieren kann“, betont Lögering. „Dafür braucht es neben einer guten Präventionsarbeit auch die richtigen Maßnahmen zur Intervention. Und da ist es besser, die SportlerInnen für die eigene Verantwortung zu sensibilisieren, als sie einfach nur für das nächste Spiel zu sperren“.
Das Angebot der RIAS und des Projekts „zusammen1“ bietet dazu die nötige Hilfe. Doch dafür müsse das Projekt bei den Vereinen bekannt sein und genutzt werden. Dabei kann die Verwaltung die Vereine möglicherweise auch unterstützen. „Sobald uns vor Ort verlässliche Daten über antisemitische Vorfälle vorliegen, kann über weitere Maßnahmen beraten werden.“