Mitten in Mengede

Ein kleiner Park und sein sichtbarer Verfall

Ein neuer Blick auf den Park, ein neuer schräger Dreiklang

Von Eva Latterner

„Oh, was für eine interessante Gestaltungsidee“, wunderte sich die Besucherin des Cafés „Symbol“ beim Blick aus dem großen Panoramafenster Richtung Amtshauspark. Ein städtisches Fachamt hatte sich mal wieder dem Thema  Baumpflege gewidmet und einen, zugegeben schiefgewachsenen, doch offenbar standhaften Baumriesen in dem kleinen Park gekappt.

Der Nächste bitte

Herausgekommen ist ein, selbst für Mengeder Verhältnisse, sehr erstaunliches Ensemble aus Trinkwasserbrunnen, bekannter Skulptur und Riesenholzkaktus(?), Marterpfahl(?), Baummahnmal(?).

Den Bäumen und auch der Abpflanzung im Park am Amtshaus ist deutlich anzusehen, dass hier nie, bzw. viel zu selten und unregelmäßig  eine fachgerechte, das Grün schützende Pflege stattgefunden hat. Nun sind viele der alten Bäume in einem wenig guten Zustand und werden wohl über kurz oder lang gefällt oder totgeschnitten werden. Angekündigt ist die Fällung schon für einen weiteren Baum.

Und dann? Wer wird der nächste sein? Und wann und wie werden sie ersetzt werden?

Durch die vergangenen (2021) und zukünftigen „Baumpflegemaßnahmen“ ohne Rücksicht auf ein Gesamtbild des Parkes und durch die aktuelle Verstümmelung des oben beschriebenen „Galgen(humor)baumes“ wird die kleine Grünfläche mitten in Mengede sich verändern, sie wird ihren Wert als grünes Refugium verlieren. Für die nachzupflanzenden Jungbäume gilt letztendlich dasselbe wie für die Altbäume:

Zu fällen einen schönen Baum,
braucht’s eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen, bis man ihn bewundert,
braucht er, bedenk‘ es, ein Jahrhundert!
(Eugen Roth)

Fotos: Eva Latterner; zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!