Julja Linhof: Krummes Holz
Von Christine Earley – Buchhandlung am Amtshaus
Der Roman beginnt, als Jirka, inzwischen erwachsen geworden, auf den Hof seiner Kindheit zurückkehrt. Fünf Jahre war er fort, ohne jeden Kontakt zu seiner Familie. Die Ankunft ist recht trostlos. Der Hof hat seine besten Jahre längst hinter sich. Empfangen wird Jirka von Leander, seinem ehemals besten Freund und von seiner demenzkranken Großmutter, die ihn nicht erkennt.
Es gibt kein freudiges Wiedersehen, alle sind distanziert. Auch in der folgenden Zeit überwiegt ein großes Schweigen. Die Schwester Malene, mit der er früher eine innige Geschwisterbeziehung hatte, wirkt abweisend. Oft hat sie ihn in den Jahren seiner Abwesenheit um Hilfe gebeten. Er hat nicht einmal darauf reagiert.
Der Vater ist nicht anwesend und erst zum Ende klärt sich, warum er nicht auf dem Hof ist.
In Rückblenden erfährt der Leser nach und nach unter welchen Bedingungen Jirka und seine Schwester aufgewachsen sind; auf einem Bauernhof im Sauerland, unter der strengen und harten Hand des Vaters. Warum der Bruder so viele Jahre keinen Kontakt zu seiner Familie gesucht hat. Eine trostlose und traurige Kindheit wird Stück für Stück zum Vorschein geholt.
Der Debütroman von Julja Linhof hat mich sofort in seinen Bann gezogen.
Trotz der traurigen Geschichte, kann ich das Buch sehr empfehlen.