Jetzt schlägt’s 13 – Eine Kolumne von Peter Grohmann

Jetzt schlägt’s 13

Peter Grohmann

Von Peter Grohmann

Nein, diesmal kein schräger Humor, keine Glosse im Glück, kein gutes Wetter, kein schöner Land in dieser Zeit. Es geht um’s Grundsätzliche, um’s Zusammenleben, um’s Gemeinsame, um’s Künftige, um das wir uns mehr kümmern müssen, ums Grundgesetzliche. Das wurde vom Parlamentarischen Rat, dessen Mitglieder von den westdeutschen Landesparlamenten gewählt worden waren, am 8. Mai 1949 beschlossen und am 23. Mai 1949 verkündet.

Sie können mit Recht einwenden, dass da etwa die BürgerInnen der DDR nichts mitzusprechen hatten, so wenig wie die Frauen oder die Jugendlichen oder andere Sprachlose. Aber ich sag‘ Ihnen, es hätte schlimmer kommen können mit dieser Republik, deren Feinde weiterhin an den Hebeln der Macht saßen.

„Jetzt schlägt’s 13“ will meilenweit sichtbar und 75 Jahre nach dem „Tag der Verkündung“, also am 23. Mai 2024, Zeichen setzen, auf das Unvollendete im Grundgesetz aufmerksam machen, auf Fehlstellen der Demokratie, aber in vorderster Front auf seine Gefährdung – nein, nicht nur durch rechte Radikalinskis und Faschisten, nicht nur durch den Kauf von Parlamentsentscheidungen, nicht nur durch den Auschluss der Vielen von ‚demokratischer Teilhabe‘, sondern durch demokratische Askese und Ansprachslosigkeit, durch’s Nitschewo der Mitte, durch ein meilenweites Piepegal gegenüber der Demokratie.

Mit „Jetzt schlägt’s 13“ können Sie und ich und alle, die das lesen und  gut finden und weitergeben, öffentlich ein Zeichen setzen: Fürs Grundgesetz, für Informations- und Meinungsfreiheit, für politisches und alltägliches Engagement in allen Lebensbereichen. Die Kulturschaffenden treten vor’s Publikikum, Schulen, Universitäten demonstrieren Demokratie, aus allen Fenstern winkt die Republik. MusikerInnen singen und spielen auf Straßen und Plätzen, Beschäftigte treten vor ihre Arbeitsstellen, der Verkehr stockt für 5 Minuten, es wird öffentlich geredet und gestritten, Flugschriften kursieren, die sozialen Medien feiern die Fatasie, in Kinos und Theatern, auf den Bühnen landauf, landab, aufs Betriebsversammlungen, in Museen, Volkshochsdchulen, in den Kirchen der Soziokultur, auf den Titeln der freien Presse, in Funk und Fernsehen werden Ausrufezeichen und Fragezeichen verteilt, individuell, gemeinschaftlich, genossenschaftlich, eigenverantwortlich. Enough is enough! Quando è troppo è troppo! C’est le bouquet. Sind Sie angestiftet ?

Man sieht Dich, man sieht sich. Raus vors Haus am 23. Mai, um 13 Uhr.