Je drei Platzierungen beim Bürgerumweltpreis sowie beim Kinder- und Jugendumweltpreis
Insgesamt sechs Schulen, Kitas und Vereine erhielten die höchsten Gewinnsummen bis maximal je 1.500 Euro von insgesamt 9.000 Euro Preisgeldern. Beim Kinder- und Jugendumweltpreis, der in diesem Jahr unter dem Motto „Dortmunder Vielfalt – Tiere und Pflanzen in eurer Nachbarschaft“ stand, wurden die Preisgelder so gestaffelt, dass alle Teilnehmenden einen Preis bekamen.
An dem Wettbewerb konnten Einzelpersonen, Vereine und Bildungseinrichtungen teilnehmen, die ihren Wohnsitz oder Standort in Dortmund haben oder einen sonstigen Bezug zur Stadt. Eine Jury aus Vertreter*innen der Politik, Fördermittelgeber*innen, Vertreter*innen des Beirats der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Dortmund sowie des Grünen Kreises e.V. hatte die Preisträger*innen im Vorfeld ausgewählt.
Preise in der Kategorie Bürgerumweltpreis:
Den ersten Platz machte der Erlebt-was e.V. mit seinem Projekt „Naturerlebnis Klassenzimmer“. Der Verein vermittelt Kindern aus Schulklassen und Jugendgruppen mehr Umweltbewusstsein und hilft ihnen, ökologische Zusammenhänge im „Naturerlebnis Klassenzimmer“ zu verstehen. Von Pflanzenuntersuchung und Botanik über Tierbeobachtung bis hin zum Anbau von Gemüse, Kräutern und Blumen sollen acht Teilaktivitäten zur Sensibilisierung für Umwelt- und Naturschutzthemen sowie zur Stärkung des individuellen Naturbezugs der Kinder führen. Erlebt-was e.V. setzt sich dafür ein, auch Kinder aus bildungsfernen Haushalten zu erreichen. Mit der Förderung soll der nachhaltige Ausbau der bereits vorhandenen Containeranlage als „umweltfreundlicher Lernraum“ fortgesetzt werden.
Platz zwei ging an Agard e.V. mit dem Projekt „Unsere Eidechsen – die neuen Nachbarinnen auf der Naturschutzinsel“. Ziel des Vereins ist es, den Naturschutz voranzutreiben und besonders Amphibien und Reptilien in ihrer Artenvielfalt zu schützen. Kinder und Erwachsene sollen sensibel werden für Naturschutzthemen und Werkzeuge an die Hand bekommen, wie sie selbst Natur und Arten schützen können. Agard e.V. möchte mit dem Preisgeld in kostenfreien Workshops im Naturschutzhaus Stadtkindern im Alter von fünf bis zwölf Jahren die Bedürfnisse und den Lebensraum von Reptilien näherbringen.
Den dritten Platz in der Kategorie belegt Querwaldein e.V. mit seinem Projekt „Unterwegs in Sachen Vielfalt – BNE-Bildungsprogramm für die Sekundarstufe I“. Querwaldein e.V. möchte die Begriffe Biodiversität und Artenvielfalt für Menschen aller Altersgruppen zugänglicher machen. Der Verein setzt dabei auf unmittelbare Naturerfahrungen und Spielaktionen in Dortmunder Waldgebieten oder anderen Naturorten. Durch die Förderung sollen kostenfreie Bildungsveranstaltungen für Schüler*innen der Klassen fünf und sechs ermöglicht werden.
Preise in der Kategorie Kinder- und Jugendumweltpreis (Plätze 1 bis 3):
Die Schüler*innen und Lehrkräfte des Heisenberg-Gymnasiums überzeugten die Jury mit ihrem Projekt „Der digitale BioBlitz – Artenvielfalt im Schulumfeld des Heisenberg-Gymnasiums“ und kamen auf den ersten Platz. Die Schüler*innen der Jahrgangsstufen fünf bis zehn werden spielerisch mithilfe einer KI-gestützten App für die Artenvielfalt und den Artenschutz sensibilisiert. Mit Schul-Tablets fotografieren und bestimmen die Schüler*innen Pflanzen und Tiere im Umfeld oder auf ihrem Nachhauseweg. Die App zeigt ihnen an, um welchen Organismus es sich handelt. Ziel ist es, bis zum Sommer 1.000 verschiedene Arten innerhalb bestimmter Gebiete – so genannte BioBlitze – zu erfassen und für den Schulunterricht zu verwenden.
Platz zwei ging an die Kitakinder und Erzieher*innen der Freien Kindergruppe Dortmund-Süd „Die Klabauterkinder“ mit dem Projekttitel „Naturwerkstatt für die Sinne“. Kinder im Alter zwischen 18 Monaten und sechs Jahren können das ganze Jahr über Naturerfahrungen im Kita-Garten und im umliegenden Wald machen. Als Naturwerkstatt dient ein im Außenbereich angelegtes, sich selbst begrünendes Weidezelt. Beim Werken sind Vogelhäuschen und ein Hochbeet entstanden. Blumenkübel wurden bepflanzt und eine Wildblumenwiese angelegt. Die Ernte wird dann in der eigenen Kita-Küche zum Mittagessen der Kinder.
Platz drei belegten die Schüler*innen sowie Lehrkräfte der Paul-Dohrmann-Förderschule mit dem Projekt „Tierhaltung in der Schule“. Zur Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen zählen neben 200 Schüler*innen auch diverse Schultiere: drei Ziegen, sechs Hühner, drei Laufenten und zwei Kaninchen. Eine Tierdienst, dem einzelne Klassen zugeordnet sind, übernimmt die Pflege und Versorgung der Tiere. Mithilfe selbst produzierter Erklärvideos über den Umgang mit den Tieren erfahren die Kinder, wie es geht. Ziel ist, das Bewusstsein und die Empathiefähigkeit gegenüber anderen Lebewesen und der Umwelt zu steigern. Die Schule hat außerdem eine Obstbaumwiese angelegt. Mit dem Preisgeld soll eine Benjes-Hecke gepflanzt und Klettermöglichkeiten für die Ziegen geschaffen werden.
Viele weitere Ideen
Die weiteren eingebrachten Ideen und Projekte reichen von der Begrünung von asphaltiertem Gelände über die Gestaltung einer Insektenoase bis hin zur Bildungsarbeit zum Beispiel zu Amphibien, Vögeln oder Bienen. Es wurden kleine Gärten angelegt, und es entstanden Totholzecken, Trink,- Futter,- und Nistmöglichkeiten sowie eine Obstbaumwiese.
Norbert Schilff, Bürgermeister der Stadt Dortmund gratulierte allen Preisträger*innen. „Von den vielfältigen und kreativen Ideen bin ich beeindruckt und danke allen Teilnehmenden für ihre wertvollen Beiträge. Alle Bewerber*innen haben gehandelt, sich informiert, Mitmenschen über das Thema in Kenntnis gesetzt oder Chancen sichtbar gemacht. Das finde ich einfach toll. Ihr Engagement, mit welchem Sie sich für den Umwelt- und Naturschutz einsetzen, ist vorbildlich“, sagte Schilff bei der Preisverleihung.
Hintergrund: Dortmunder Umweltpreis
Bereits seit 1983 verleiht das Umweltamt der Stadt Dortmund jährlich den Umweltpreis für herausragende Leistungen, die den Natur- und Umweltschutz in Dortmund verbessern. Der Bürgerumweltpreis ist mit 3.000 Euro dotiert, der Kinder- und Jugendumweltpreis dank finanzieller Unterstützung der Wilo SE und der Dr. Gustav Bauckloh Stiftung mit 6.000 Euro. Die Gewinner*innen erhalten ein Preisgeld von maximal 1.500 Euro.