Vortrag beleuchtet koloniale Verflechtungen in Museen

Einblick in Raubkunst und Restitution

Koloniale Verflechtungen in Museen stehen im Fokus eines Vortrags von Jun.-Prof. Dr. Julia Binter im Naturmuseum Dortmund. Sie beleuchtet Raubkunst, Provenienzforschung und Restitution und hinterfragt die Geschichtsschreibung in Museen.

Das Naturmuseum Dortmund lädt am Donnerstag, 11. Juli, 19 Uhr zu einem spannenden Vortrag ein: Jun.-Prof. Dr. Julia Binter von der Universität Bonn wird über die komplexen Themen Raubkunst, Provenienzforschung und Restitution sprechen. Der Vortrag wird simultan in Gebärdensprache (DGS) übersetzt und kann somit auch von Menschen mit einer Höreinschränkung besucht werden. Der Eintritt ist frei.

Museen hinterfragen ihre Vergangenheit

Nicht nur ethnologische, sondern auch Naturkundemuseen müssen sich vermehrt ihrer kolonialen Vergangenheit stellen. Rückgabeforderungen und die kritische Auseinandersetzung mit der Herkunft ihrer Sammlungen sind an der Tagesordnung. Kunstmuseen durchleuchten die Ursprünge ihrer Sammlungen und fragen sich, welche marginalisierten Künstler*innen bisher übersehen wurden. Durch diese Auseinandersetzung mit historischen und aktuellen Konflikten fordern Museen grundlegende Vorstellungen von Geschichtsschreibung, Wissensbildung und kollektiven Identitäten heraus.

Multiperspektivisches Erzählen und nachhaltige Wissensbildung

Wie lassen sich globale und lokale Geschichten vereinen? Wie können koloniale Verflechtungen aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden? Diese Fragen stehen im Zentrum von Julia Binters Vortrag. Sie wird erläutern, wie Museen inklusiver, nachhaltiger und gerechter Wissensbildung und Kulturerbe gestalten können. Zudem wird diskutiert, wie Museen nicht nur ihre eigene Geschichte kritisch aufarbeiten, sondern auch zur Gestaltung einer besseren Zukunft beitragen können.

Über die Referentin

Jun.-Prof. Dr. Julia Binter ist Argelander-Professorin für Kritische Museums- und Heritage Studien an der Universität Bonn und stellvertretende Direktorin des Global Heritage Lab am Transdisziplinären Forschungsbereich Present Pasts. Sie studierte Kultur- und Sozialanthropologie sowie Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien, Paris und Brüssel und promovierte an der University of Oxford über materielle Kultur im transatlantischen Handel und die damit verbundenen Erinnerungskulturen in Westafrika.

Teilnahme und Ausstellung

Die Sonderausstellung „Namibia – Safari in ein Land der Extreme“ kann noch bis zum 22. September im Naturmuseum Dortmund besichtigt werden.

dortmund.de/naturmuseum

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund