„Unterwegs nach besser“?
Von wegen: Der goldene Geier 2024 geht an den Müllriesen Nestlé
Über 20.000 Menschen haben online abgestimmt und sich mehrheitlich für den Megakonzern und seine scheinheilige Imagekampagne „unterwegs nach besser“ entschieden. In der Kampagne stellt sich Nestlé triumphierend als Kämpfer gegen den Einwegmüll dar – hält aber gleichzeitig an kleinteiligen und ressourcenverschwendenden Wegwerf-Verpackungen fest und trägt damit maßgeblich zur umweltschädlichen Müllflut bei.
Das beste Beispiel: Nespresso-Kaffeekapseln aus Aluminium. Die portionierten Einweg-Kapseln verursachen nach unseren Berechnungen fast 12-mal mehr Verpackungsmüll als der Verbrauch von Kaffeepulver in 500-Gramm-Packungen. Der beworbene Einsatz von Recyclingmaterialien in den Kapseln ist mehr als zweifelhaft. Zudem gibt es inzwischen leicht handhabbare Mehrwegkapseln als Alternative. Bei Produkten wie Smarties Mini brüstet sich Nestlé mit der Umstellung auf Papiertüten – spart dabei aber keinen Verpackungsmüll. Im Gegenteil: Weil der Inhalt weniger und die Verpackung schwerer geworden ist, wird nun 15 Prozent mehr Verpackungsmaterial verwendet. Für solchen ökologischen Unsinn werden jeden Tag Bäume gefällt und enorme Mengen an Energie, Wasser und Chemikalien eingesetzt. Wir fordern: Statt den eigenen Verpackungsmüll schönzureden, muss Nestlé endlich unnötige Verpackungen weglassen, Mehrweg und intelligente Verpackungsgrößen anbieten!
Auf dem zweiten Platz landete der Energiekonzern Avia mit seinem angeblich CO2-kompensierten Heizöl, gefolgt von Capri-Sun und DHL GoGreen. 2019 haben wir Nestlé übrigens schon einmal den Goldenen Geier verliehen und damit einen echten Wirkungstreffer gelandet: Die preisgekürten Einweg-Plastikflaschen der Marke Vittel werden mittlerweile nicht mehr auf dem deutschen Markt vertrieben. Wir werden weiter gegen Greenwashing kämpfen und irreführende Werbeversprechen aufdecken!
Ab sofort können Sie bereits neue Umweltlügen bei uns für den Goldenen Geier 2025 einreichen. Mit Ihrer Unterstützung sorgen wir dafür, dass Großkonzerne wie Nestlé mit ihrer dreisten Schönfärberei nicht davonkommen.
Quelle: DUH; Foto: Zino Peterek