GRÜNE Ratsfraktion besucht BackUp-Comeback –
Couragiert Demokratie gegen Rechts stärken
Seit 2014 arbeitet der Verein BackUp-Comeback an der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus und der Stärkung der Demokratie in Dortmund und Westfalen. Während ihrer diesjährigen Sommerferientour hat die GRÜNE Ratsfraktion nun den Verein besucht und sich über die aktuelle Arbeit und die perspektivischen Notwendigkeiten informiert.Eine vielfältige Gesellschaft benötigt Menschen, die couragiert für sie einstehen. Das gilt insbesondere bei der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus und dem Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und anderen Phänomenen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Die letzten Monate zeigen: Die politisch motivierte Gewalt, insbesondere von Rechts, nimmt rapide zu. Parteibüros, viele AktivistInnen, GewerkschafterInnen und Engagierte aus der Zivilgesellschaft werden immer häufiger Opfer rechter und rassistischer Gewalt.
„Unter der Trägerschaft von BackUp-Comeback e.V. unterstützt die Beratungsstelle BackUp Betroffene von rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Und das Projekt U-Turn bietet eine Distanzierungsberatung für Personen aus der extremen Rechten und rechtspopulistischen Parteien. Beide Angebote sind kostenlos und auf Wunsch anonym“, erläuterte der Vorsitzende des Vereins, Hartmut Anders-Hoepgen, die aktuelle Arbeit.
Laut Studien teilen 20% der Bevölkerung rechtsextreme Vorurteile, mit der AfD gibt es inzwischen eine Partei, die dies auffängt und für ihre Zwecke nutzt. Die Ergebnisse der Europawahl haben gezeigt, dass inzwischen auch junge Menschen vermehrt rechtsextrem denken und dabei zum Teil auch gewalttätig agieren. Mit einem neuen Projekt will BackUp-Comeback deswegen direkt an Schulen gehen, um dort Inhalte, die zu einer Radikalisierung führen, über einen längeren Zeitraum zu bearbeiten und demokratische Muster und Kompetenzen bei Jugendlichen stärken. Das Projekt wird aktuell auf Bundesebene zur Förderung angemeldet.
„Problematisch ist, dass Ende des Jahres das Förderprojekt „Demokratie leben“ auf Bundesebene ausläuft. Das ist eine Gefahr für den Fortbestand vieler zivilgesellschaftlicher Projekte. Es kann nicht sein, dass diese finanzielle Lücke dann zum Schluss wieder die Kommunen schließen müssen”, kritisiert der Sprecher der GRÜNEN Fraktion, Christoph Neumann, die Entscheidung auf Bundesebene.
Wichtiger Bestandteil des Vereins ist die Beratung für Betroffene von rechtsextremer, rassistischer oder antisemitischer Gewalt. In den letzten 10 Jahren sind durch die MitarbeiterInnen von Backup über 1300 Menschen beraten worden, auch bei rassistischer Polizeigewalt. Dabei geht es vorrangig darum, die Perspektive der Betroffenen frei von staatlichen Strukturen einzunehmen. Ziel ist die rechtliche, aber auch psychische Unterstützung von rechtsextremer Gewalt betroffenen Menschen.
“Finanziell gefördert wird BackUp-Comeback bereits seit vielen Jahren auch von der Stadt Dortmund mit jährlich 120.000 Euro aus dem städtischen Haushalt. Dass die Arbeit des Vereins gut ist, haben die letzten Jahre eindrucksvoll bewiesen. Dass sie weiter notwendig sein wird, zeigt die gesamtgesellschaftliche Entwicklung. Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, dass der Beitrag der Stadt unbedingt erhalten bleibt, damit die Arbeit von BackUp-Comeback fortgesetzt werden kann“, kommentiert Christoph Neumann abschließend.