EMPATHY mit der Mengeder Künstlerin Dorothee Pilavas

Die Area Composer haben den Wettbewerb des Genius Loci Festivals Weimar 2024 gewonnen.

Vom 30.8. bis 1.9.2024 zeigen zeigen sie ihre Installation »EMPATHY« am Mahnmal Buchenwald.

Das gesamte Gelände des Mahnmals wird durch sie und zwei weitere Künstlergruppen zu einem Ort der wiederbelebten Erinnerung und der künstlerischen Auseinandersetzung mit den Themen Ausgrenzung, Verfolgung und Flucht.
Alle Informationen zum Festival gibt es hier: https://www.genius-loci-weimar.org

Die Area Composer:
Ronald Gaube, Peter Hölscher, Dorothee Pilavas

Die Installation »EMPATHY« transformiert die entmenschlichte „Straße der Nationen“ zu einem menschlichen Schicksalsweg. Die Opfer von Buchenwald und andere Kriegsopfer scheinen aus dem anonymen Stein hervorzutreten und Kontakt mit uns aufzunehmen. Die dreigeteilte Installation weckt vielfältige Emotionen und ermöglicht uns eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit der Geschichte und mit unserer eigenen Reaktion auf Gewalt, Unrecht und Unmenschlichkeit.

Projektion auf 18 Pylone entlang der 300 Meter langen Straße der Nationen:
– 18 Beamer
– 36 Soundstationen
– 2 Scheinwerfer

Die Video-Klang-Installation hat eine Länge von 27 Minuten: 3 Teile à 9 Minuten

Teil 1: Die Opfer von Buchenwald

Wir begleiten die Menschen auf ihrem beschwerlichen Weg von der Ankunft am Bahnhof in Weimar durch den Wald bis zum Lagertor des Konzentrationslagers Buchenwald. Wir erahnen ihr Leben im stacheldrahtbewehrten Lager anhand der wenigen Überbleibsel ihrer Existenz. Ihre endgültige Vernichtung und Auslöschung ist nicht das Ende, denn ihre Seelen begegnen uns in schemenhaften Silhouetten und ihre Stimmen lassen sich nicht überhören.

Teil 2: Buchenwald war überall

Wir werden Zeugen der oft mörderischen Zwangsarbeit im Lager Buchenwald und in seinen zahlreichen Außenstellen. Der Auftrag des „Nie wieder“, der von Buchenwald ausgeht, konnte bis heute nicht erfüllt werden. An vielen Orten der Welt litten und leiden Menschen unter Grausamkeiten und Willkür totalitärer Systeme. Auch diesen Opfern gilt unser Gedenken. Ihre Seelen durchdringen die gesamte Installation in Form von Silhouetten sowie als Melodie, die von Instrumenten aus verschiedenen Weltregionen erklingt.

Teil 3: Buchenwald ist überall

Wir sind im Hier und Jetzt. Die Hoffnung des „Nie wieder“ bleibt weiterhin unerfüllt. Geflüchtete Menschen in unserem Umfeld machen die Konflikte der Welt im derzeit friedlichen Westeuropa sichtbar. Ein Sinnbild von Menschen auf der Flucht sind Bahnhöfe. Bilder aus verschiedenen Metrostationen Europas vermischen sich mit Bildern aus Weimar.

Am Ende kehren wir für einen Moment nach Buchenwald zurück. Ein Mensch von heute tritt aus dem Krematorium hinaus ins Licht. Symbol der Erlösung oder des Todes? Die Frage kann jeder für sich beantworten. Diese Selbstreflexion wird dadurch verstärkt, dass Scheinwerfer die vorbeigehenden Besucher von hinten beleuchten, so dass sich ihr eigener Schattenwurf auf die Silhouette des Menschen in der Installation legt.

Quelle: Area Composer –