PRESSEMITTEILUNG der GRÜNEN Ratsfraktion

Umfeld des Drogenkonsumraums –
Nur zusätzliche Konsumorte helfen wirklich

Die aktuelle Berichterstattung über das Umfeld des Drogenkonsumraums knüpft nahtlos an die vielen Berichte der vergangenen Monate an. Niemand leugnet die im Umfeld des Konsumraums existierenden Probleme. Aus Sicht der GRÜNEN Ratsfraktion ist aber ärgerlich, dass die Position und Einschätzung der Fachleute aus dem Drogenkonsumraum dazu in der Berichterstattung selten eine Rolle spielen.

“Der ständige Hinweis auf das schwierige Umfeld des Drogenkonsumraums hilft nicht weiter und geht am eigentlichen Problem vollkommen vorbei. Auch die gegen die GRÜNE Fraktion beschlossene Verlegung des Raums ist nicht die Lösung. Was es eigentlich braucht, ist eine Ausweitung von zusätzlichen Konsumorten, insbesondere auch für Konsument*innen von Crack. Nur das wird auf Dauer die Situation im öffentlichen Raum entspannen. Die Ausweitung ist auch bereits beschlossen worden, allerdings noch nicht umgesetzt”, bewertet Jenny Brunner, Mitglied der GRÜNEN im Sozialausschuss, die aktuelle Situation.

Bestätigt sehen sich die GRÜNEN durch eine Vorlage für den nächsten Sozialausschuss sowie für den Ausschuss für Bürgerdienste und öffentliche Ordnung. Dort hat die aidshilfe einen aktuellen Tätigkeitsbericht zum Umfeld des Drogenkonsumraums vorgelegt. Dabei gibt es einige wichtige Aussagen: Seit Februar ist das Umfeldmanagement mit 120 Wochenstunden Sozialarbeit besetzt. Durch die personelle Aufstockung finden neben Streetwork-Einsätzen im gesamten Innenstadtbereich täglich auch 5 bis 10 Rundgänge im direkten Umfeld statt. Das zeigt erste Erfolge aufgrund weiter gestiegener Zahlen von direkten Kontakten mit DrogenkonsumentInnen, Beratungsgesprächen sowie Vermittlungen an andere Institutionen des Drogenhilfesystems. Auch die Beseitigung von Verunreinigungen durch die Zielgruppe im Umfeld der Einrichtung wurde dabei angegangen.

Gleichzeitig stellt die aidshilfe in ihrem Bericht fest, dass es eine hohe Auslastung des Drogenkonsumraums gibt, was temporär zu langen Warteschlangen führt. Im Ergebnis können viele DrogenkonsumentInnen die Räume nicht aufsuchen, weil der Platz nicht reicht. Das wiederum führt zu weiteren Problemen im Umfeld. Solange keine zusätzlichen Standorte zur Verfügung stehen, ist laut aidshilfe eine Reduzierung der Belastung des Umfeldes nur begrenzt möglich.

“Die politische Diskussion muss deshalb genau in diese Richtung gehen und die Beschlüsse für weitere Konsumorte in einem Gesamtkonzept endlich umgesetzt werden”, so Jenny Brunner abschließend.

 

Quelle: GRÜNEN Ratsfraktion

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