PRESSEMITTEILUNG: Ein Jahr Heizungsgesetz

 GRÜNE in Dortmund diskutieren über die Wärmewende in Dortmund

ExpertInnen aus der Beratung und dem Handwerk diskutieren den aktuellen
Stand der Wärmewende.

Am vergangenen Dienstag diskutierten bei den GRÜNEN in Dortmund VertreterInnen aus Politik und Praxis vor einem interessierten Publikum über den aktuellen Stand der Wärmewende in Dortmund. Denn ein Jahr nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG, auchbekannt als Heizungsgesetz) ist die Wärmewende in vollem Gange – so auch in Dortmund.

Daher luden die Dortmunder GRÜNEN vier ExpertInnen aus der Energieberatung und dem Handwerk dazu ein, über die Herausforderungen der Wärmewende zu sprechen und den interessierten BürgerInnen vor Ort ihre Fragen zu beantworten. Nach zwei politischen Inputs zur Wärmewende im Land NRW und in Dortmund entstand ein angeregter Austausch über die Technologieoffenheit des GEG und den Fachkräftemangel, über Mythen vom Heizungstausch und von Wärmepumpen sowie über die Förderlandschaft. Nicht zuletzt wurden Wünsche und Anregungen aus der Praxis an die politischen VertreterInnen gerichtet.

In seinem Input zum Thema Wärmeplanung zu Beginn machte der Landtagsabgeordnete Michael Röls-Leitmann klar: „Die Wärmeplanung sorgt für eine gelingende Transformation unserer Wärmeversorgung, sodass klimaneutrale Wärme für alle umsetzbar und bezahlbar wird. Es geht darum, einen realistischen und transparenten Ausblick für alle Bürger*innen zu schaffen.“ Zur vorgeschriebenen Überprüfung und Fortschreibung der Wärmepläne sagte Röls-Leitmann: „Sowohl Wärmebedarfe als auch Gegebenheiten vor Ort können sich verändern. Deswegen ist eine regelmäßige Aktualisierung nötig, damit Menschen sich darauf verlassen können, dass sie für ihr Zuhause informierte Entscheidungen treffen können.“ Zum Thema der Verunsicherung der Menschen machte er klar: „Es gibt Rahmenbedingungen, auf die sie sich verlassen können, es gibt Orientierung mit den Wärmeplänen vor Ort und es gibt Beratungsangebote, damit die Menschen mit ihren Fragen und Unsicherheiten nicht allein gelassen werden. Alles drei brauchen wir, damit es am Ende funktioniert. “

v.l.n.r.: Michael Röls-Leitmann MdL, André Juffern, Katrin Lögering, Phil Eisberg, Marc
Heinze, Anke Weber.

Auch die GRÜNE Fraktionssprecherin im Rat der Stadt Dortmund, Katrin Lögering, berichtet zum Energienutzungsplan für Dortmund: „Wir haben uns in Dortmund schon früh auf den Weg gemacht, den Energienutzungsplan aufzustellen. Damit war Dortmund bei der Verabschiedung des GEGs schon relativ weit, weshalb Dortmund bereits 2025, also vor der gesetzlichen Frist, die kommunale Wärmeplanung verabschieden könnte.“
Aus dem Handwerksbetrieb berichten konnte Phil Eisberg, Geschäftsführer von 1KOMMA5° Voltark Münster: „Die Verunsicherung der Bürger*innen ist riesig. Die sind gefühlt in einem Schwebezustand. Die Kommunikation war sehr schwer und wir müssen sehr viel aufholen.“
Auch der Bereichsleiter Wärme von 1KOMMA5° Voltark in Münster, Marc Heinze, gelernter Sanitär- und Heizungsmeister, teilt diese Erfahrung in der täglichen Praxis: „Es gibt eine große Verunsicherung, weil Informationen falsch weitergegeben worden sind, sodass
BürgerInnen in die falsche Richtung gegangen sind.“

Das Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz (dlze) berät BürgerInnen und Verwaltung in Dortmund zur Wärmewende. Nathalie Hübner vom dlze bestätigte die Erfahrungen aus dem Handwerk: „Es gibt Unsicherheiten über die richtige Technik, Kosten sind ein Thema, man kommt nur schwer an Handwerk dran. Es gibt viele Fragen.“ Das dlze könne viele Fragen beantworten, aber nicht alle. Nathalie Hübner weiter: „Was wir tun müssen, ist Informationen zur Verfügung zu stellen. Wir versuchen, die Informationenaufzubereiten und Kapazitäten für die Energieberatungen zu erhöhen.“

Ebenfalls aus der Praxis vor Ort war André Juffern, der Bereichsleiter Energie in der Verbraucherzentrale NRW. Er betont: „Wir müssen dafür sorgen, dass die Leute richtige Entscheidungen treffen können. Wir müssen die fortschreitende Technik nutzen und dafür sorgen, dass davon alle gesellschaftlichen Gruppen partizipieren, nicht nur die Einfamilienhausbesitzer*innen, sondern auch MieterInnen und Eigentümergemeinschaften.“ Vorsichtig optimistisch blicken die Handwerker dagegen im Bereich der Fachkräfte in die Zukunft. „Beim Thema Wärmepumpe können ca. 50% von zugelernten oder angelernten  Kräften beigetragen werden. Das ist ein großer Vorteil, weil die Ausbildungszahlen in dem Bereich stark rückläufig sind“, sagt Phil Eisberg. Marc Heinze ergänzt: „Die Ausbildung wird attraktiver, weil sie technischer und moderner wird.“

Die GRÜNEN in Dortmund danken allen Beteiligten für ihre spannenden Inputs und eindringlichen Praxisberichten. Denn das Ziel ist klar: Die Wärmeversorgung der Zukunft wird klimaneutral! Wir GRÜNE in Dortmund stellen uns der Wärmewende und ihren Herausforderungen und sehen sie als Chance für eine lebenswerte Zukunft für alle in unserer Stadt.

Quelle: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kreisverband Dortmund; Fotos: Marek Paul-Kirschniok

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