Was wird aus dem Mengeder Kaufland-Supermarkt?
Von Cawi Schmälter
In der Mengeder Gerüchteküche wird heiß gekocht! Es geht um die beschlossene Schließung des Kaufland-Supermarkts im Mengeder Zentrum und alle, die meinen, sie wüssten etwas Näheres über die zukünftige Nutzung des Gebäudes, geben ihren Senf dazu. Nicht zuletzt ein Grund für Bezirksbürgermeister Axel Kunstmann, ein wenig Sachlichkeit in diese für die Bürgerschaft wichtige Angelegenheit bringen zu wollen. Und er gewann mit der Fachanwältin für Arbeitsrecht, Jenna Gerlinger und Torsten Klose, dem Vertreter der Wirtschaftsförderung Dortmund, zwei Personen, die zum Verfahren in einem Pressegespräch Auskunft geben wollten.
Dass dieses Gespräch des Bezirksbürgermeisters auf Weisung des Rechtsamtes der Stadt Dortmund nicht im Mengeder Amtshaus stattfinden durfte, stieß bei den eingeladenen Pressevertretern auf Unverständnis. Um des lieben Friedens willen und um alles nicht noch komplizierter zu gestalten, fand das Pressegespräch in der Praxis der Fachanwältin statt.
Axel Kunstmann teilte das Diskussionsthema in zwei Abschnitte auf. Zunächst wurde über die Erkenntnisse der Wirtschaftsförderung gesprochen, im zweiten Teil des Gesprächs waren die Auswirkungen auf die Beschäftigten an der Reihe.
Hier der Sachstand aus Sicht der Wirtschaftsförderung, vorgetragen von Torsten Klose:
„Die Wirtschaftsförderung steht seit Bekanntwerden der Betriebsschließung der Kauflandfiliale zum 30.04.2025 mit dem Gebäudeeigentümer im Dialog, um die Entwicklung und Neustrukturierung des Gebäudes begleitend zu unterstützen. Vorerst muss das Gebäude kernsaniert werden, damit neuen Mietern und auch den Kunden attraktive, effiziente und zukunftsfähige Handelsflächen angeboten werden können.
Die dafür notwendigen Umbaumaßnahmen werden mit ca. 7-10 Monaten kalkuliert. Im Augenblick werden nicht nur bereits konkrete Gespräche mit Einzelhändlern geführt, sondern auch detaillierte Flächen- und Ausbauplanungen erarbeitet. Die Räumlichkeiten im 1. Obergeschoss werden auch zukünftig einer Nutzung zugeführt, wobei Einzelheiten zum jetzigen Zeitpunkt mit Rücksicht auf laufende Verhandlungsgespräche nicht bekannt gegeben werden können. Der Eigentümer wird zusammen mit der Wirtschaftsförderung Dortmund regelmäßig über den aktuellen Stand des Projektes informieren und freut sich, den Bewohnern und Kunden schon bald wieder einen beliebten Ortskern im Herzen von Mengede präsentieren zu können.“
Trotz der in manchen Passagen blumigen Formulierungen kann festgehalten werden, dass es keinen Ankermieter wie bisher geben wird. Ebenfalls werden die Parkflächen, wie bisher, in ebensolcher Dimension nicht mehr zur Verfügung stehen. Welche Branchen sich ansiedeln werden, bleibt noch geheime Kommandosache. Torsten Klose versprach aber, dass in ca. 2 Monaten der Vorhang gelüftet werden kann.
Jenna Gerlinger, die als eine vom Betriebsrat hinzugezogene Sachverständige fungiert hatte, teilte im Abschnitt 2 der Gesprächsrunde mit, dass ein Sozialplan für die Mitarbeiter/innen in Kraft ist und darüber bereits einige von ihnen aus dem Betrieb ausgeschieden sind. Deren Fehlen und zudem eine hohe Krankenquote machten es nötig, zur Aufrechthaltung des Betriebs eine Vielzahl von Hilfskräften einzusetzen. Noch bestehe die Hoffnung für einige Mitarbeiterinnen, nach der Schließung eine Anschlussbeschäftigung zu finden. Nun gelte es verstärkt, auch für den Rest der Belegschaft eine adäquate Weiterbeschäftigung zu ermöglichen.
An den Betriebsratssitzungen wird Jenna Gerlinger weiterhin teilnehmen, um die aktuelle Situation weiter zu erörtern und gegebenenfalls neue Perspektiven für die betroffenen Menschen zu besprechen.
Fotos: Cawi Schmälter