Aus dem Leben der Netter Bergleute
Von Cawi Schmälter/K.N.
Eine heimatgeschichtliche Ausstellung im Gemeindehaus der katholischen Kirche St. Josef am 20. Oktober, mit Exponaten aus dem Museum Kleinzeche Max Rehfeld e.V. sowie vielen historischen Fotos aus der Sammlung des bekannten Netter Pharmazeuten, Dr. Heinrich Mönnighoff, fand am 20.10.24 das Interesse zahlreicher Besucherinnen und Besucher.
Schon eine Auswahl aus dem reichhaltigen Bild-, Text- und Urkundenmaterial der Mönnighoffschen Sammlung reichte aus, um einen Einblick zu gewinnen in die damaligen Bindungen der Menschen zum wichtigsten Arbeitgeber vor Ort, der Bergwerksanlage „Adolf von Hansemann“.
Beweise für das stimmige Gefüge und den funktionierenden Zusammenhalt der Menschen in Nette waren darüber hinaus die ausgelegten Fotos aus einem funktionierenden Vereinsleben. Ob bei der Freiwilligen Feuerwehr, im Gesangverein, im BUV, Knappenverein oder in den Kirchen, man kannte sich, half sich und teilte Freud und Leid.
Die Vorbereitung der Ausstellung lag in Händen des SPD-Ratsmitglieds und 1. Vorsitzenden der Netter SPD, Detlef Adam, der mit seinem Helferteam des Mengeder „Bergbaumuseum BV-Kleinzeche Max-Rehfeld e.V.“ mit bergbautypischen Exponaten die Ausstellung dekorierte. Gemeinsam mit dem katholischen Pfarrer Hubert Werning ließ er es sich nicht nehmen, einen „Gruben-Sicherheitsmann“ in den Arm zu nehmen, während Ex-Bergmann Wolfgang Dargel sich geduldig bemühte, die vielen Besucher-Fragen kompetent zu beantworten.
Die in der Ausstellung gezeigte Auswahl an Fotos und Schriftstücken zeigt: Der Stadtteil hat sich entwickelt. Während es zunächst die Untertagearbeit war, aus der die Bewohner der Kolonie eine eigene Identität entwickelten, folgte eine umfassende Gemeinschaftsaktion, in der schmucke Wohnhäuser errichtet wurden – wobei ein Taubenschlag oder Kaninchenstall nicht fehlen durften. In späteren Jahren vollzog sich durch die Errichtung eines Schulzentrums, einer Bezirkssportanlage nebst Hallenbad ein kultureller Wandel, der auch durch den Zuzug ausländischer MitbürgerInnen unterstützt wurde
Es lässt sich feststellen, dass das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen gelingen kann.