Wie wird die Stadt leiser? Umweltamt legt Entwurf für den Lärmaktionsplan 2024 vor

Lärm kann krank machen und ist ein Problem für die Umwelt. In Deutschland geben 89 Prozent der Menschen an, dass sie sich zumindest gelegentlich durch Lärm belästigt fühlen. Das Umweltamt hat nun den Entwurf für einen neuen Lärmaktionsplan für Dortmund vorgelegt.

Umgebungslärm ist nicht nur lästig, sondern kann schwere Krankheiten begünstigen und die kognitive Entwicklung beeinträchtigen. Dagegen wirkt sich der Zugang zu ruhigen Orten positiv auf die Gesundheit aus. Ballungsräume wie die Stadt Dortmund sind nach der EG-Umgebungslärmrichtlinie dazu verpflichtet, alle fünf Jahre Lärmkartierungen durchzuführen und auf dieser Basis Lärmaktionspläne zu erstellen.

Daran waren auch die Dortmunderinnen und Dortmunder beteiligt: Es gab eine Online-Befragung zum Thema Lärm, außerdem fanden im Sommer 2023 Hörspaziergänge statt. Nun liegt der Entwurf des Lärmaktionsplans 2024 drei Wochen lang öffentlich aus. Er enthält die Berechnungsergebnisse aus der Lärmkartierung sowie die Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung.

Der Straßenverkehr sorgt für den größten Lärm

Darauf aufbauend hat das Umweltamt einen umfangreichen Katalog an Gegenmaßnahmen erarbeitet. Der Fokus liegt dabei auf dem Straßenverkehr – er ruft mit Abstand die meisten Lärmbelästigungen in Dortmund hervor. Im Kern gibt es drei Instrumente, den Verkehrslärm einzudämmen:

  • Auf kommunalen Straßen soll weiterhin grundsätzlich lärmmindernder Asphalt eingebaut werden.
  • Das Schallschutzfensterprogramm der Stadt soll mit einer aktualisierten Förderrichtlinie weiterlaufen.
  • An weiteren Straßenabschnitten könnte die Geschwindigkeit reduziert werden. Die Ampelschaltungen würden dementsprechend angepasst. Es soll auch geprüft werden, ob und wo Bus und Bahn auf diesen Abschnitten im Verkehr Vorfahrt bekommen können.

Vor der Umsetzung der Geschwindigkeitsreduzierungen wird das Umweltamt zusammen mit der Mobilitätsplanung (Stadtplanungs- und Bauordnungsamt) und der Straßenverkehrsbehörde (Tiefbauamt) ein abgestimmtes Vorgehen erarbeiten. Dabei werden alle Temporeduzierungen in einem stadtweiten Zusammenhang und ihrem rechtlichen Rahmen betrachtet.

Der Lärmaktionsplan nennt außerdem drei hochbelastete Autobahnabschnitte und schlägt vor, hier Lärmschutzmaßnahmen zu prüfen.

Neue Kriterien für ruhige Gebiete

Darüber hinaus hat das Umweltamt für den Lärmaktionsplan neue Kriterien für die Kategorie „ruhige Gebiete“ erarbeitet. Insgesamt enthält er nun 28 ruhige Gebiete mit einer Gesamtfläche von 4.500 Hektar, aufgeteilt in 15 Stadtoasen wie den Fredenbaumpark und 13 naturnahe ruhige Gebiete, zum Beispiel den Niederhofener Wald.

Der Entwurf des Lärmaktionsplans 2024 liegt vom 5. bis zum 26. November aus, und zwar digital über die Internetplattform beteiligung.nrw.de. Über diese Plattform kann man auch Stellung nehmen. Wer ihn lieber auf Papier lesen möchte, kann das im Umweltamt der Stadt Dortmund tun. Die Adresse: Freistuhl 7, 44137 Dortmund (Büro 2.05).

Nach der Offenlegung wird der Lärmaktionsplan auf Basis der Eingaben der Bürger*innen überarbeitet und geht anschließend zur Beratung in die politischen Gremien.

 

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund