… bei der Durchführung der Gedenkwoche für den
jüdischen Schriftsteller Curt Bloch
Er wurde als Jude verfolgt und litt unter Repressalien und Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Von 1942 bis 1945 musste er untertauchen und schrieb im Versteck fast 500 politische Gedichte unter dem Titel »Het Onderwater-Cabaret«, mit denen er Widerstand leistete. Die Rede ist von Curt Bloch, einem jüdischen Dortmunder, der 1927 sein Abitur am Stadtgymnasium ablegte.
Blochs literarisches Erbe wurde in diesem Jahr im jüdischen Museum in Berlin erstmalig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Rahmen einer Gedenkwoche hat auch das Stadtgymnasium das Werk und Wirken des Dissidenten in den Blickpunkt gerückt.
Es wurden Plakate und Museumswände gestaltet, Videos gedreht, Bilder gemalt und vieles mehr. Dies alles wurde von Lehrkräften des Stadtgymnasiums gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern sowie einem Elternpaar aufwendig zusammengestellt und als eine beeindruckende Museumsausstellung passend in Szene gesetzt. Die Schülerinnen und Schüler haben nun noch bis zum 15.11.2024 die Gelegenheit, in die Welt von Curt Bloch und seinem »Het Onderwater- Cabaret“ einzutauchen.
Betritt man nun den Treppenaufgang zur Gymnastikhalle durchschreitet man die einzelnen „Stufen“ der nationalsozialistischen Gesetze, die sich gegen die jüdische Bevölkerung richteten. Oben angekommen fallen sofort die meterlangen Papierbahnen ins Auge, die von der Decke hängen und auf denen Gedichte Curt Blochs geschrieben stehen. In den Ecken finden die Besucherinnen und Besucher wesentliche Informationen über den Nationalsozialismus und das Leben und Wirken Curt Blochs. Es gibt sogar einen abgedunkelten Raum, in dem die Schülerinnen und Schüler die Beklemmung in einem Versteck nachempfinden können, während sie parallel Gedichtrezitationen als Videoinstallation wahrnehmen. Eingerahmt wird die Ausstellung durch die übergroßen Cover des »Het Onderwater-Cabaret“, die auf die Wände und Fenster des Ausstellungsraumes geklebt wurden.
Für die Öffentlichkeit war die Ausstellung am 06.11.2024 von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.
Weiterhin wurde der Vortrag des Wiesbadener Designers Thilo von Debschitz zu Curt Bloch am 06.11.2024 um 18:00 Uhr in der Aula am Ostwall erwartet. Zu diesem reiste die Tochter Blochs, Simone Bloch, aus New York an.
Zudem treten Schülerinnen und Schüler des Stadtgymnasiums bei der Gedenkveranstaltung in der Petrikirche am 07.11.2024 um 19.00 Uhr auf, bei der ebenfalls das Leben und Werk Blochs als Beispiel für alle Verfolgten des nationalsozialistischen Terrors vorgestellt werden.
Die Dortmunder ProFiliis-Stiftung unterstützt das Projekt mit Fördermitteln in Höhe von 3.000,- Euro, wodurch in erster Linie Materialien für die Ausstellung angeschafft wurden.
Ein besonderer Dank gilt zudem dem Designstudio RBfK von Stephanie und Amir Rezaloo, die mit ihren künstlerischen Entwürfen und ihrer tatkräftigen Unterstützung wesentlich zum Gelingen dieser Ausstellung beigetragen haben. Darüber hinaus danken wir auch allen Spendern und Unterstützern, die mit ihrem Engagement die Realisierung unserer Gedenkwoche überhaupt erst ermöglicht haben. Hier sind unter anderem die Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie der Stadt Dortmund, das Kommunale Integrationszentrum Dortmund, die Stiftung Westfalen Initiative, die Auslandsgesellschaft Dortmund, DSW21, die Continentale und viele mehr zu nennen.